Kapitel 9.1

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Langsam und benebelt öffne ich meine schweren Lieder. Mein Kopf pocht und nach einigen Minuten entscheide ich mich dazu, heute nicht zur Arbeit zu fahren. Ich bleibe noch einige Minuten liegen und versuche meine schweren Glieder zu sortieren.

Nachdem ich gestern Abend in der Wohnung angekommen bin, konnte ich einfach nicht mehr aufhören zu weinen. Der Abend hat mich einfach zu sehr aufgewühlt und dieses Gefühl der Leere hat mich einfach wahnsinnig gemacht. Ich fühle mich einfach wie gerädert und versuche mir einzureden, dass es daran liegt, dass ich mich gestern in den Schlaf geweint habe.

Gemütlich stehe ich auf, dusche und ziehe mir etwas Bequemes an. Anschließend laufe ich in die Küche und koche mir eine Tasse Tee. Während ich darauf warte, dass das Wasser kocht, lege ich meine Arme auf den Tresen ab und vergrabe meinen Kopf zwischen meinen Armen.

Plötzlich klingelt es an der Türe und überrascht hebe ich den Kopf. Wer könnte das sein? Eigentlich erwarte ich niemanden. Misstrauisch tapse ich zur Türe und schaue durch den Spion und entdecke einen jungen Mann, mit einem Strauß rosaner Rosen. Mit rasendem Herzen öffne ich die Türe und nehme den Strauß entgegen. Ich bedanke mich leise und trage den schweren Strauß in die Wohnung. Vorsichtig lege ich sie ab und greife nach dem kleinen Brief, der zwischen den vielen Blumen befestigt ist. Mit zitternden Fingern öffne ich den Umschlag und entfalte ihn. Anhand der Handschrift erkenne ich sofort, dass es sich wieder um einen Brief von Alexander handelt.

Liebste Tamara,
Vermutlich weißt du es nicht, aber damals haben Chloe und ich viel Zeit miteinander verbracht. Sie hat mir viel über sich erzählt und so kam ich auch nicht darum herum, mehr über ihre Leidenschaft zu erfahren. Sie liebte Rosen in allen Formen und Farben. Du weißt es bestimmt genauso gut wie ich, dass rosane Rosen für die junge Liebe stehen und diese Rosen sollen für unsere Liebe stehen.
Wir mussten schon so einige Dinge durchstehen, die manche Menschen nicht mal in ihrem ganzen Leben erleben. Wir haben uns immer gegenseitig unterstützt, auch wenn ich weiß, dass du mir das nicht glaubst, aber ich glaube, wenn dir jemand hilft, obwohl derjenige gerade auch eine schwere Zeit durchmacht ist das nicht nur Hilfe, sondern auch Liebe. Du willst dir das nicht eingestehen, aber ich weiß, dass du mich liebst und genau das ist es, was mir die Kraft ist weiter zu kämpfen.
Ich werde dich niemals vergessen können und ich bin bereit, unser Kapitel zu schließen. Egal wie schwer es wird, wenn du nicht mehr im Nächsten vorkommen wirst, aber wenn du so weit bist, werde ich es wieder aufschlagen und dort weiterschreiben, wo es geendet hat. Noch bin ich aber nicht bereit das mit uns zu beenden und werde um dich kämpfen. Vermutlich wirst du mich dafür hassen, aber denk daran, Liebe und Hass liegen eng beieinander.
In Liebe dein Alexander

Ich bin kurz davor, diesen Brief zu zerreißen, schaffe es aber nicht und falte ihn daher einfach wieder zusammen und lege ihn weinend zur Seite. Warum muss er so sein? So süß? So perfekt? Zu gut für mich. Ich habe das Gefühl zu weinen, doch keine einzige Träne verlässt meine Augen. Vermutlich habe ich keine Tränen übrig, um zu weinen. Alle sagen, dass dieser Schmerz vorübergeht, aber warum verschwindet er nicht? Ich habe das Gefühl, dass er sogar von Tag zu Tag schlimmer wird. Ich will das alles nicht mehr. Es ist wie damals bei Chloes Tod. Diese Leere, der Schmerz und das Gefühl der Hilflosigkeit.

Verzweifelt kneife ich die Augen zusammen und versuche meine Emotionen zu kontrollieren. Ich muss einfach an etwas anderes denken! Plötzlich vibriert mein Handy und ich nutze diese Chance, um meine erwünschte Ablenkung zu bekommen natürlich sofort und lese die empfangene Nachricht.

Unbekannte Nummer: Hey Tamara, ich bin's Aaron. Ich würde mich heute gerne mit dir treffen, um etwas Wichtiges zu besprechen. Ich würde mich freuen, wenn es klappt.

Einige Sekunden lang starre ich die Nachricht nur an und realisiere nicht, was sie bedeutet. Warum will Aaron mit mir sprechen? Ist etwas mit Alex? Geht es ihm gut? Besorgt und mit wild klopfendendem Herzen tippe ich schnell eine Antwort.

Tamara: Ja klar, warum nicht? Ist alles okay bei euch?

Einige Minuten lang warte ich ungeduldig auf die ersehnte Nachricht und kaue nervös an meinem Daumennagel.

Aaron: Mir und Mira geht's gut. Treffen wir uns um sechs in meiner Wohnung? Ich schicke dir die Adresse.

Ich runzle die Stirn und frage mich, was Aaron mit mir besprechen möchte. Ich weiß, dass es eigentlich nur um Alexander gehen kann, aber genau aus diesem Grund stimme ich diesem Treffen zu. Vermutlich werde ich es bereuen, weil Aaron mich dazu bringen wird wieder mit Alex zusammenzukommen, aber irgendein selbstverletzender Teil von mir will diese Worte von ihm hören. 

Tamara: Ja, bis dann.

Ich weiß, dass es keine gute Idee ist, dass wir uns treffen, aber meine Neugier ist einfach zu groß, denn eine kleine Flamme der Hoffnung will, dass Alexander dort sein wird. Ich würde es nicht ertragen ihn jetzt zu sehen, aber gleichzeitig ist es das, was sich mein Herz gerade am meisten wünscht. Es fühlt sich so an, als würden sich zwei Herzen in meiner Brust befinden, die in entgegengesetzte Richtungen schlagen und mich so zerreißen. Das Eine ist so sehr von der Dunkelheit des Schmerzes zerfressen, dass es die letzten unverletzten Teile in Sicherheit bringen will und das andere schlägt hoffnungsvoll in die Richtung der Liebe, von der es sich erhofft, dass deren Licht alles heilen wird, das die Dunkelheit zerstört hat. Aber ich weiß, dass ich alle Menschen um mich herum in ein zerstörendes Chaos stürze, egal wie sehr ich auch versuche es nicht zu tun und ich will dieses Leben nicht für Alex. Ich will ihn wieder sehen, ein aller letztes Mal, damit ich ihn vergessen kann. Wenn ich ihn sehen sollte, könnte ich ihm nicht widerstehen und würde ihm um den Hals fallen und damit alles nur noch komplizierter machen, als es so schon ist. Er ist ohne mich besser dran und je eher er das versteht, desto eher wird er wieder glücklich sein und hoffentlich auch ich. Denn manchmal ist der beste Weg zu lieben, einfach loszulassen. 

XxXx

Für alle, die es nicht mehr erwarten können: Schon bald wird eine beliebte Person ihren großen Auftritt haben

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Für alle, die es nicht mehr erwarten können: Schon bald wird eine beliebte Person ihren großen Auftritt haben.🤫🙈

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Dark Truth - Bittersüße Versuchung (Abgeschlossen)Où les histoires vivent. Découvrez maintenant