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14:22

PoV. Sekretär

"Wo steckt er nun jetzt wieder?", murmelte ich gestresst unter mich hin, aber machte der Beamtin den Anschein, dass alles in Ordnung wäre.

Sie aber tippte ungeduldig mit ihren Fingern auf ihre Unterlagen, was mich noch mehr nervös machte.
Er ging weder an sein Handy noch hatte ich auch eine Nachricht bekommen.

Ich hatte ihn bereits schon gestern gesagt, dass er pünktlich sein sollte. Aber nicht sein Zuspätkommen breitete mir so ein merkwürdiges Gefühl im Bauch aus, sondern dass es nicht seine Art war.

Er hatte immer etwas chaotisches, was immer an ihm nörgelte, aber er kam nie zu spät.

Der weitere Versuch ihn anzurufen scheiterte.

"Entschuldigung für die Verspätung", hörte ich eine bekannte Stimme hinter meinem Rücken.
Jedoch war diese zu weiblich, um zu Chairman Kim zu gehören.

"Was machst du hier, Sooyoung?"

"Ich wurde eingeladen.", entgegnete sie mir schnell, während sie eher mit ihre Haare kämpfte.
Einige Blicke richteten sich auf sie, bis sie es schließlich mitbekam und sich ergab.

"Aber bin ich den nicht zu spät? Es ist doch 14:24 Uhr. Es hätte vor 20 Minuten beginnen sollen."

Also musste ich alles selber in die Hand nehmen, schließlich war ich sein Sekretär. Ich lief durch die Menschenmenge, nach vorne und richtete kurz meine Anzug.

"Meine Damen und Herren ich bitte Sie um eine Entschuldigung für die Verspätung. Ich werde die Präsentation, durch ein kurzfristig aufgetretendes Problem, übernehmen."

Ich nickte Sooyoung kurz zu und wendete mich wieder an den Besuchern.

PoV Soonyoung

Nun war es meine Aufgabe gewesen Minsung zu finden. Nur blöd, dass ich ihn zu schlecht kenne um ihn zu finden.

Zu erst machte ich mich auf dem Weg zu seinem Apartment. Die Adresse hatte ich von Jinhyung, also hoffte ich ihn dort Auffinden werde.

*****

Meine Augen weiteten so gleich als ich das Gebäude vor mir erblickte. Es wäre billig zu sagen es wäre nur ein Schloss. Ich prüfte noch einmal die Adresse, um sicher zu gehen, dass ich mich auch wirklich nicht verlaufen hatte und es nur ein reiner Zufall war das große Wohngebäude vor zufinden.

Von meinem inneren Ich gezwungen, kein Laut von mir zu geben, betrat ich das Gebäude. Der Vorgarten von dem Gebäude hatte mich umgehauen, aber der Flur hatte den Rest gegeben.

Egal wohin ich auch schaute, alles war hochwertig ausgestattet und von Dreck war nichts zusehen.

Aber ich verschwendete nicht meine Zeit mit diesen Gedanken. Die erste Priorität war Minsung zu finden.

Kurz hielt ich vor seinem Apartment an und überlegte wie ich ihn ansprechen würde.

Lächeln und ihm sagen er hätte heute eigentlich ein geschäftlichen Termin. Oder ist er etwa nicht hier?
Ich klingelte und wartete, aber niemand öffnete. So drückte ich mehrmals die Klingel, trotzallem änderte nichts.

Leise öffnete ich mit geschlossenen Augen die Tür.

"Hallo? Kim Minsung, sind Sie da?"

-Schweigen

Vorsichtig öffnete ich meine Augen und fragte mich selbst wieso ich sie zu gehalten hatte.

Sein Apartment war anderst, als ich es mir auf dem Weg hier her vorgestellt habe.

Von den Eingang konnte man gleich das große Wohnzimmer mit der offenen Küche betreten.
Doch das Apartment schien verlassen zu sein.
Im Bad und Schlafzimmer war ebenfalls niemand. 

Ich versuchte ihn ein weiteres mal anzurufen, vielleicht hat er nur sein Handy hier liegen gelassen und hat sich verfahren.
Aber nein, es herrschte im ganzen Haus Stille.

Sollte ich zur Polizeistation gehen und eine vermissten Anzeige erstellen?
Nein, ganz sicher nicht. Er wird nur für 1 Stunde als vermisst gehalten. Vielleicht hatte er sich nur verfahren. Jinhyung hatte mir auch ausdrücklich gesagt, nur im aller schlimmsten Notfall anrufen, wenn ich mir auch ganz sicher bin.

Wie sollte ich ihn dann finden?

Die nächste Variante wo er sein könnte, war der riesige Park in der Nähe.
Jinhyung meinte dass er ihn dort manchmal aufgefunden hat.

Aber selbst dort war er nicht.

Zwischen den alten hochrangigen Bäumen spazierten nur ab und zu einige Leute.
Für Gegenden wie Incheon war das unvorstellbar solche gepflegte Parks zu finden, für Gangnam hingegen war das ein Zeichen für Wohlstand.

Ich schlenderte um her und hielt nach  Minsung ausschau. Aber selbst hier war er nicht. Nervös rufte ich ihn ein weiteres mal an.

Was ist wenn ihm etwas passiert ist? Er hätte schon längst auftauchen sollen.

Beep, Beep, Beep

Er nahm nicht an. Schon wieder.

Ok, beruhig dich, sprach ich in mich ein, ihm könnte nichts passiert sein er ist erwachsen genug auf sich auf zu passen.

Ein Klingeln unterbrach mich. Genervt schaute ich die Passanten an mir vorbei laufen. Wieso schauen sie mich so an?
Aber in der nächsten Sekunde erkannte ich meinen Klingelton.

Unbekannter
73**********

Ich erblaste.

''Ich-, ich weiß nicht wo ich bin....ich glaube ich habe mich verlaufen.'', hörte ich Minsung verwirrt am anderen Ende vom Hörer.

''Schicken Sie mir bitte ihren Standpunkt per Handy. Warten Sie und bleiben Sie dort wo Sie gerade sind.''

Ich lief zur nächsten Station und nahm daraufhin den nächsten Zug nach dem ich Minsungs Standort geschickt bekommen habe.

*****

Die Sonne legte sich langsam und die Gassen von Chongchun-ri werden immer leerer. Während die Stadt mit Lichtern ihre schöne Seite beleuchtete, war hier im Armenviertel alles dunkel. Durch die engen Gassen und mit meinem Handy bewaffnet was mir etwas Licht schenkte, lief ich nur an wenigen Menschen vorbei. Die, die ich nach einem großen Mann mit ordentlicher Kleidung fragte, schüttelten nur den Kopf und halfen mir nicht weiter.

Was macht er nur hier?

Ich fand keine Antwort, aber ich würde mich schon zufriedenstellen ihn zu finden.

Jinhyung habe ich gesagt, er soll an seiner Wohnung warten bis wir zurück kommen oder er selber dort auftaucht.

Und dann saß er dort. Alleine, auf einer Bank, mit seinen Schuhen spielend, unter einem Baum.

''Minsung?'', flüsterte ich, damit man meine bebende Stimme nicht hören konnte.

Ich konnte es nicht glauben, das er da saß und auf mich wartete.

''Gehen wir nach Hause'', jedoch rühte er sich nicht. Erst beim näher treten merkte ich das er schlief.

Mit überkreuzten Armen, an sich gedrückt, saß er hier und schlief.
Bei dem Betracht kam mir die Tränen. Ihn so zu sehen rührte mich.

''Minsung, ich bin da. Wir können gehen.'', flüsterte ich wieder und rüttelte etwas an seinem Arm.

Er erwachte langsam und sah mich mit zusammengedrückten Augen an.

''Was machen Sie hier in der Dunkelheit ganz alleine?''

Ich drückte mir ein Lächeln auf, schniefte kurz.

''Nein Sie sind hier. Ich fürchte mich nicht.''

Das Mädchen in meinen TräumenWhere stories live. Discover now