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PoV. Minsung

Ich hatte mir heute freigenommen. Erschöpft vom gestrigen Tag, wollte ich erstmal Ruhe haben.

Wie erwartet musste Jinhyung seine Standpauke halten und ich ihn ausreden lassen -alles was ihm auf seiner Seele hockte.
Zusagen es wäre beschämenswert wäre zu untertrieben. Er ist zwar 8 Jahre älter, jedoch ist er mein Sekretär und von ihm beschimpft zu werden lässt es mich bei meinem Stand demütigen. Außerdem hat Jinhyung eine eigenartige Art zu schipfen. Seine Worte können manchmal sehr schmerzhaft sein.

Er wiederholte sich ständig was in mir gefahren sei.
Aber ich selbst wusste das nicht einmal, was mich gestern dazu packte. Wieso ich mich so verhalten hatte.

Müde rührte ich in meiner Kaffe.
Was war nur los mit mir?
Stumm ging ich zur Coach und bevor ich mich dort gemütlich machen konnte ertönte ein Klingeln.

Jedoch kam es nicht von meinem Handy. Ich tappste zum Flur an dem kleinen Bildschirm an der Wand, welches das Piepsen verursachte.

Sofort blieb ich stehen als ich das Gesicht blitzschnell erkannte.
Nervös schaute ich durch mein Appartement, "Sauber war es mal".

Ich nahm tief Luft und betätige den Knopf, um ihr die Tür zu öffnen. Sofort strich ich mir die Haare zurecht und legte die Kissen sorgfältig auf das Sofa, räumte das einzelne Geschirr vom Tisch, bis ein Klingeln an der Appartementtür folgte.

Ich schielte kurz durch mein Wohnzimmer und war nicht gerade begeistert, aber das könnte reichen. Auf den ersten Blick sah es ganz in Ordnung aus.

Ich schaute noch schnell in den Spiegel.

"Naja", äußerte ich.

Ich öffnete ihr die Tür und beäugte mein Gast, bis ich realisierte Sooyoung in meine Haus rein zu lassen. Sie schien es nicht zu stören.

"Guten Tag, ich bin nur gekommen, um zu schauen ob es Ihnen gut geht. Sie haben mir gestern einen Schreck eingejagt.'', lächelte sie mich an.

"Gestern war es ganz schön kalt. Sind Sie krank?''

''Nein, nein, mir gehts gut.", entgegnete ich ihr und dann kam die Stille auf die weder ich noch sie wahrscheinlich hoffte.

''Kann ich Ihnen etwas anbieten?", versuchte ich mich raus zu retten und hoffte etwas entspannter zu wirken. Es war das erste mal das eine Frau in meinem Appartement war und verunsicherte mich.

Aber jemanden etwas in der eigenen Wohnung anzubieten war doch normal...hoffte ich zu mindest.

"Ach, ich hab das vergessen. Auf dem Weg hier her hab ich Tee gekauft. Falls Sie erkältet sind.", sie hob eine Tüte hoch und deutete darauf.

*****

Kurzer Zeit später saßen wir auf dem Sofa im Wohnzimmer mit unseren Tassen Tee. Ich hatte meinen Kaffee total vergessen und starrte die Kaffeetasse auf der Ablage vor mir an, in der Hoffnung sie würde in Luft auflösen.

"Tu- tut mir leid falls ich Sie gestern gestresst hatte. Ich weiß selbst nicht genau was mich dazu gebracht hatte.'', fing ich an.

"Ist schon gut, Sie müssen sich nicht entschuldigen. Jetzt wo es Ihnen gut geht, ist alles in Ordnung.''

Und dann fielen mir Ihre Worte von gestern Abend ein.

"Nein Sie sind hier. Ich fürchte mich nicht."

Eine Hitzewelle durchströmte meinen Körper. Was war mit mir los? Mein Herz pochte wie verrückt und ein kleines Lächeln schlich sich auf meinen Lippen. Schnell nahm ich einen Sipp von meinem Tee, um nicht auf zufallen.

"Wie geht es mit Ihnen und Ihren Träumen?'', hackte sie nach.

Das fragte ich mich auch. Was ist mit meinen Träumen? Ich hatte seit Tagen nicht mehr geträumt. Meine Pause von diesen Träumen war nicht mehr als 2 Tage, aber nun mussten es schon fasst 2 Wochen sein.

"Ich träume nichts mehr. Aber es beruhigt mich nicht. Ich wache zwar nicht mehr mit Kopfschmerzen auf, jedoch ist es merkwürdig. Mir fehlen diese Träume."

"Das ist eigenartig. Was ist wenn sie aufhören? Dann werden wir es wohl nie wissen was dahintersteckt. Sie sollten sich aber keine Gedanken machen, wenn sie nicht mehr zurückkommen dann ist das vielleicht auch ein Zeichen dafür, dass Sie Ihre Vergangenheit zurücklegen wollen."

Ein neuen Anfang?
Ihre Augen wanderten durch das Appartement, bis sie die Uhr traffen und sich weiteten.

"Aigo, schon so spät? Ich hatte noch einen Termin!"

Zügig stand sie auf und griff nach ihrer Tasche.

"Ich muss mich auf den Weg machen. Tut mir Leid das es gerade unser Gespräch unterbricht. Aber Sie können mich jederzeit über meine Nummer kontaktieren."

Sooyoung geht schon? Etwas enttäuscht nickte ich ihr zu und brach ein Lächeln hervor.

"Nicht doch, nicht doch. Wenn es Ihnen nichts aus macht, kann ich Sie bis zur Station begleiten?"

"Aber sicher."

Die Schritte fühlten sich wie wenn wir in die Ewigkeit laufen würden. Das sich die Zeit für mich anhalten würde, um sie mir näher betrachten zu können. Selbst wenn wir im schnellen Tempo richtig U-bahn liefen, genoss ich unsere Gespräche.

Ich wollte ihr keines wegs die Fahrt mit meinem Auto anbieten, um etwas Zeit zu haben. Wenn ich darüber nach dachte bereute ich es ein wenig, schließlich würde Soo somit Zeit sparen.

"Soll ich ihnen lieber ein Taxi holen?", bot ich ihr an.

"Ist schon gut, ich bin es mit Bahnen gewöhnt. Außerdem sind wir schon gleich da."

Wir kamen der Unterführung immer näher und auch dem Ende unserer gemeinsamen Zeit. Aber wieso macht es mich so traurig? Ich hörte mich viel zu anhänglich an. Sie ist meine Therapeutin und dann kennen wir uns nicht einmal.

An dem Eingang blieben wir kurz stehen, ich wollte sie auch nicht bis zum Zug begleiten wie ein Freund.

"Danke das Sie mich hier her begleitet haben. Dann sehen wir uns wieder nächste Woche?"

"Ja, ich werde mir mühe geben weiter zu träumen.", scherzte ich.

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⏰ Last updated: Jan 06, 2021 ⏰

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Das Mädchen in meinen TräumenWhere stories live. Discover now