12. Der nächste zurück in Deutschland

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~22.03.20??~

Am frühen Morgen war auf der Basis schon ganz schön was los gewesen. Die A-Crew war schon eine gewisse Zeit im Einsatz und Max, der die Ruhe ausnutzte, war in seiner Garage beschäftigt.

Doch plötzlich war es nicht mehr so ruhig, denn er wurde auf laute Autogeräusche aufmerksam, die vermutlich von dem Parkplatz kamen. Ein bisschen verwundert war er schon, da bereits alle hier waren. Aber da es die Neugierde in ihm weckte, schaute er kurz aus seiner Garage heraus. Leider mit Enttäuschung, denn er konnte niemanden sehen, weswegen er sich wieder seiner Arbeit widmete.

Und einen Augenblick später wurde er von einem Hund angesprungen. Das löste einen kurzen Schrecken in ihm aus, bis er feststellte, dass es sich bei dem Hund um Gonzo handelte.

"Das gibt's doch nicht! Gonzo, was machst du denn hier?", fragte Max und tätschelte den Golden Retriever über den Kopf.

Anschließend kam auch ein zweiter, ihm unbekannter Hund, auf ihn zugelaufen. Von der Statur her, sah er so aus wie Gonzo, nur ein wenig dunkler war er.

"Na wer bist du denn?", fragte Max und hielt dem Hund die Hand hin, an der er schnupperte und sich dann streicheln ließ.

"Wer du bist spielt jetzt keine Rolle", meinte er zu dem Unbekannten.
"Aber da du hier bist, kann dein Herrchen doch auch nicht weit sein!", meinte Max zu Gonzo und lief zum Parkplatz. Die beiden Hunde kamen ihm freudig hinterher.

"Hallo Max! Sorry, ich konnte die beiden nicht mehr halten. Gonzo ist einfach losgerannt und dann ist Gismo sofort hinterher", sagte Ralf als er Max erblickte.
"Ja, auch hallo. Seit wann hast du denn zwei Hunde?"
"Schon eine Weile. Er ist übrigens der Sohn von Gonzo."
"Gut zu wissen... Und was verschlägt dich denn hier her?"
"Ich bin schon seit gestern früh hier. Meiner Mutter geht es gerade nicht sehr gut, also bin ich gekommen, um mich ein bisschen um sie zu kümmern. Aber wenn ich schon mal hier bin, muss ich das doch ausnutzen und mal auf der Basis vorbeischauen."
"Das ist ja wohl auch das mindeste. Es hätte dir auch keiner verziehen, wenn du dich nicht einmal hier blicken gelassen hättest!"
"Ja eben und deswegen bin ich hier."
"Jetzt bringst du zwei Hunde mit und ich habe nicht mal Weißwürste hier!"
"Das ist auch gut so. Mittlerweile musst du doch wissen, dass die nicht gut für Hunde sind!"
"Dann finde ich halt etwas anderes für die beiden. Nicht wahr?", fragte er die Hunde, die ihn bereits gierig anstarrten.
"Hoffentlich was Vernünftiges!", meinte Ralf und folgte Max in die Garage.

"Und ist hier alles beim Alten?"
"Kommt drauf an, was du darunter verstehst... Es ist viel passiert, seit dem du plötzlich in die USA gezogen bist. Eigentlich zu viel..."
"Ich weiß... einiges habe ich sogar gehört. Michael war gezwungen zu gehen, dann hat Biggi noch ihre Flugtauglichkeit verloren und ist deswegen dann mit meinem Nachfolger, wenn ich das richtig verstanden habe, nach Italien gezogen. Und das tragischste von allem ist natürlich das Unglück mit Thomas... der sein Leben in den Flammen des Bergwerks verloren hat..."
"Okay, ich muss dir glaube einiges erklären..."
"Wieso das denn? Habe ich etwa falsche Informationen?"
"Ja, das kann man so sagen. Aber wir haben bis gestern auch noch daran geglaubt, nur um dich zu beruhigen..."
"Nun rück' schon raus mit der Sprache oder willst du mich auf die Folter spannen?"
"Nein, das war nicht meine Absicht... Also, Michael und Dirk sind zurück, weil jetzt keine Gefahr mehr besteht, da Limovs Leute endlich gefasst wurden und alle hinter Gittern sitzen..."
"Das hört sich doch schon mal super an!"
"Ja, aber das ist noch nicht alles. Denn sie haben jemanden mitgebracht..."
"Und wen?"
"Thomas..."
"Ach, erzähl mir doch keinen Unsinn! Ich habe doch selbst von Peter erfahren, dass er gestorben ist!"
"Ralf, wir waren bis gestern auch in dem Glauben, dass er unter der Erde liegt. Bis er plötzlich völlig gesund vor mir stand. Es gibt auch eine logische Erklärung dafür. Und zwar war Thomas gezwungen mit Michael nach Kalifornien zu gehen, weil er mit an der Sache beteiligt war..."
"Und wir wurden die ganze Zeit in dem Glauben gelassen, er sei gestorben?"
"Ja, leider ging das nicht anders. Wenn sie sich hier gemeldet hätten, hätten sie sich verraten und möglicherweise uns in die Sache mit reingezogen..."
"Okay, verstehe... Und jetzt bleiben sie wieder hier?"
"Natürlich bleiben sie hier. Sie haben gesagt, sie haben die Zeit dort nicht einen Tag genossen und mussten ständig an uns denken. Deswegen sind sie jetzt wieder bei Karin, also dort, wo sie hingehören."
"Das freut mich wahnsinnig für die beiden. Ich muss sie unbedingt mal besuchen, wenn sie nicht selber hier aufkreuzen."
"Übrigens ist Biggi auch bei ihnen. Sie verbringt hier ihren Urlaub."
"Na, dann gibt es sogar noch einen Grund mehr!"
"Sie werden sich bestimmt freuen, dich mal wieder zu sehen. Ist ja schließlich eine halbe Ewigkeit her. Sag mal, wie geht es dir eigentlich? Das habe ich ja noch gar nicht gefragt."
"Ich würde sagen, den Umständen entsprechend gut."
"Was soll das denn heißen?"
"Das letzte halbe Jahr war recht schwer für mich, weil ich die Sache mit Jenny beendet habe... Ich habe sie vor die Wahl gestellt, entweder ich oder ihre Arbeit. Da ich einfach nicht mit dem Gedanken leben kann, dass ich nicht der einzige Mann bin. Auch, wenn sie mir immer ihre Liebe gezeigt hat. Sie hat sich dann für mich entschieden und das ging auch lange Zeit gut. Doch dann habe ich sie erwischt und habe endgültig den Schlussstrich gezogen. Es war hart, jemanden loszulassen, den man liebt, vor allem, da es mir bereits schon mal passiert ist, aber es war die einzig richtige Entscheidung."
"Aber es hätte ja nichts gebracht, sie weiterhin festzuhalten wenn es dich auf Dauer nicht glücklich gemacht hätte. Deswegen wird deine Entscheidung wohl die richtige gewesen sein."
"Ja, das war sie. Und seit dem bin ich am Überlegen, wieder nach Deutschland zu ziehen. Also irgendwo hier in die Nähe. Weil der Hauptgrund für mein plötzliches Umziehen war ja eigentlich Jenny. Ich habe gehofft, dass eine neue Umgebung ihr gut tun würde. Und da ich mich jetzt sowieso von ihr getrennt habe, gibt es nichts mehr, was mich dort noch hält..."
"Na, warum überlegst du denn da noch lange? Wenn dich dort nichts mehr hält, zieh halt wieder hier her. Hier hast du doch deine ganzen Freunde. Und die würden sich bestimmt freuen!"
"Das weiß ich. Und nicht nur die, sondern meine Mutter auch. Aber noch brauche ich mir darüber keine Gedanken machen. Die nächste Zeit werde ich ja sowieso gezwungen sein, erstmal hier zu verbringen. Und das meinte ich jetzt nicht negativ. Aber momentan kann und will ich meine Mutter einfach nicht alleine lassen."
"Das ist auch vernünftig von dir."

Plötzlich hörten beide das Geräusch der Rotoren, was bedeuten musste, dass die A-Crew jetzt mit der Maschine in der Nähe war.

"Oh, ich glaube, dass sich einer gleich freuen wird dich zu sehen!"

Und schon konnten sie die Maschine von weitem erkennen, die Jens eine kurze Zeit später an der Basis landete.

"Da steht jemand bei Max. Ist der euch bekannt?", fragte Jens, weswegen Mark und Peter seinen Blick nach vorne richteten.
"Also mir nicht... Dir etwa, Peter?", fragte Mark.
"Oh ja, das ist doch Ralf!"
"Wer bitte ist Ralf?", fragte Jens.
Unser alter Sanitäter. Um genau zu sein war er der Vorgänger von Enrico."

Sofort kam Peter aus der Maschine gestürmt, um Ralf zu begrüßen.

"Peter, die Tasche!", rief Mark ihm hinterher.
"Nein Mark, lass mal gut sein. Ich nehm' sie schon", meinte Jens und griff nach der Tasche.
"Hallo Ralf, was verschlägt dich denn hier her?", fragte Peter.
"Der Hauptgrund ist meine Mutter. Ihr geht es momentan nicht wirklich gut, deswegen bin ich hier, um sie ein bisschen zu unterstützen. Und wenn ich schon mal hier bin, muss ich mich doch wenigstens mal hier blicken lassen."
"Da hast du wohl recht. Es ist schön, dich mal wieder zu sehen!", meinte Peter und bemerkte wie Gonzo an seinem Overall kratzte. Während Gismo an seinem Hosenbein schnüffelte.
"Ich freue mich auch mal wieder in der alten Heimat zu sein."
"Ja, Gonzo. Es ist natürlich auch schön, dich mal wieder zu sehen!", meinte Peter und hielt ihm seine Handfläche hin, in die der Hund seine Pfote legte.
"Das ist übrigens Gismo", meinte Ralf, als er sah, dass Gismo neugierig um Peter sprang.
"Du hast jetzt zwei von denen?"
"Ja, ich hab' es nicht übers Herz gebracht, Gonzo all seine Kinder wegzunehmen. Deswegen habe ich selbst einen adoptiert."
"Gut, dass es nur einer war..."
"Am liebsten hätte ich alle behalten..."
"Das wäre aber viel Arbeit gewesen... Achso, übrigens sollte ich dir mal meine neuen Kollegen vorstellen. Das sind Jens und Mark!", meinte er und zeige mit einem Finger auf die beiden.
"Nett mit euch Bekanntschaft zu machen!", meinte Ralf und gab beiden die Hand.
"Zwei tolle Hunde hast du da", meinte Mark und tätschelte Gonzo über den Kopf. Während Jens Gismo streichelte, damit dieser nicht eifersüchtig wurde.
"Ja, sie heißen Gonzo und Gismo. Übrigens war Gonzo auch mal hier im Einsatz als Suchhund."
"Das ist ja eigentlich ganz praktisch... Wir sollten dem Höppler mal vorschlagen, uns wieder einen zuzulegen...", meinte Jens.
"Das kannst aber schön du übernehmen!", meinte Mark.
"Wenn ihr das echt tun solltet, passt besser auf, dass ihn Max nicht mit 'ner Tonne Weißwürsten füttert..."
"Ach Quatsch, so schlimm war das doch gar nicht. Wenn ich Gonzo manchmal nicht gefüttert hätte, wäre er bestimmt schon längst verhungert!", meinte Max.
"Na, jetzt übertreibst du aber!", meinte Ralf und lachte.

"Max, hast du Ralf eigentlich über die Sache schon aufgeklärt?", fragte Peter.
"Aber natürlich. Das ist alles bereits geklärt. Auch, wenn er mir es nur schwer glauben wollte."
"Das kann ich gut verstehen. Wenn mir das jemand gesagt hätte, wäre ich auch in dem Glauben gewesen, dass die Person mich gerade verarschen will."
"Aber es ist wirklich schön, dass Michael wieder außer Gefahr ist und das Thomas am Leben ist...", meinte Ralf.
"Da hast du vollkommen recht!", stimmte Peter ihm zu.
"Und wo wir gerade beim Thema sind... Ich werde mich jetzt mal bei ihnen blicken lassen. Und passt mir ja in der Zeit auf meine Hunde auf, nicht, dass Max noch auf dumme Ideen kommt!"
"Du kannst dich auf uns verlassen, Ralf. Sofern wir keinen Einsatz haben...", meinte Peter.
"Kommt ihr beiden, das ist eure Chance. Schauen wir doch mal, was wir für euch haben!", meinte Max.
"Ich warne dich, Max!", rief Ralf ihm noch zu, als er bereits in seinen Wagen stieg.

Die 8. Staffel ~ Medicopter 117Où les histoires vivent. Découvrez maintenant