𝔏𝔬𝔳𝔢

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(PoV Er)

Sie ließ sich mit einem glücklichen seufzen neben mir nieder.
Sofort zog ich sie an mich und gab ihr einen Kuss auf die Schläfe.

Ich legte einen Arm um sie und meine Freundin kuschelte sich an mich.

Endlich konnte ich sie meins nennen. Endlich konnte ich sie in den Arm nehmen, wann ich will. Endlich kann ich mir ihr an das Ende der Tage gehen.

Endlich war ich mit ihr zusammen und durch ihn hatte ich es geschafft.

Ich war glücklich. Aber irgendwas fehlte. Klar, sie war das Mädchen meiner Träume aber irgendwas fehlte. Aber was, konnte ich nicht sagen.

Nachdenklich fuhr ich mit meinen Händen durch ihre Haare.

Ich hatte das Gefühl, das ich jemanden sehr wichtigen verloren hatte, dass ich jemanden aus meinem Leben geworfen habe, der noch nicht hätte gehen sollen.

"Ich komm gleich wieder", sagte ich zu ihr und sie nickte. Ich ging ins Badezimmer um mir einen Schwall kaltes Wasser zur Beruhigung ins Gesicht zu klatschen.

Doch als ich die Türe öffnete, stieß ich mit jemanden zusammen und ein freudiges Kribbeln erfüllte meinen Körper.

Ich schaute nach unten. Da stand er. Der Junge, der zu Naiv und gut gläubig war, um mein Spiel zu durchschauen.

Ich wollte gerade was erwidern, als ich sein vor Tränen ganz nasses Gesicht sah. Doch bevor ich etwas zu ihm sagen konnte, war er bereits verschwunden.

Mein Herz zog sich bei seinem Anblick zusammen, da ich der Auslöser für diese Tränen war, obwohl es jetzt schon ein paar Wochen her ist.

Woher ich das weiß? Ich habe es in seinem Blick gesehen.

Unterbewusst führen meine Finger an die Stelle, wo unsere Körper sich berührten.

Und dann wurde mir bewusst, was bei seiner Schwester, meiner Freundin, fehlte. Und das war das Kribbeln, wenn ich sie berühre.

Die Freude, ihre Stimme zu hören, das glückliche Gefühl, wenn ich ihren Duft einatme oder der Beschützerinstinkt, wenn sie in meinen Schoß eingeschlafen ist.

Ich schluckte. Denn im Gegensatz zu mir, hatte er immer die Wahrheit gesagt.
Jede Umarmung ernst gemeint.
Genauso wie jedes Versprechen.
Jedes Wort
Und jeden Kuss.

Ich schluckte, als mir bewusst wurde, was ich getan hatte und der Schmerz fraß sich wie Säure durch meine Eingeweide.

Aber das konnte nicht sein.

Schließlich liebte ich seine Schwester und war mit ihr Glücklich, oder?

just one more dayDove le storie prendono vita. Scoprilo ora