18. Kapitel ~ Gefühle

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Kirishima POV

Mein Herz schlug mir bis zum Hals, als ich in mein Zelt schlich und mich in meinen Schlafsack kuschelte.
Uraraka hatte uns gesehen. Ich fand es nicht so schlimm, Bakugo jedoch ist sofort schnellen Schritts weggelaufen und ich bin ihm einfach gefolgt.
Was denkt sie nun von uns?
Wird sie uns jetzt anders ansehen? Anders von uns denken?
Allerdings fand ich es wirklich nicht schlimm.... Selbst wenn, dann war es eben so..

Ich schloss die Augen und malte mir eine Welt aus, in der Bakugo und ich einfach zusammen waren. Und jeder davon wusste. Ohne Schurken, ohne Schmerz. Einfach nur er und ich.

~

"Eiii-chaaaan!", rief jemand und plötzlich spürte ich ein schweres Gewicht auf mir.
Ich öffnete erschrocken die Augen. Tomo grinste mich an. "Aufsteeheeen", flötete er.
"Du bist schwweeerrr!", stöhnte ich und schob ihn von mir.
Als ich mich umsah, sah ich, dass wir die einzigen im Zelt waren.
"Wo sind die anderen?", fragte ich und gähnte.
"Beim Frühstück. Wir haben dich noch etwas schlafen lassen. Los, zieh dich um und dann gehen wir auch!"
Ich nickte müde und zog mein T-shirt aus. "Boah, was ist denn das?", fragte Tomo und war plötzlich ganz nah vor mir.

Fragend sah ich ihn an.
"Hast du ne Freundin?", kicherte er und berührte mit seinen Fingern meinen Hals. "Hä? N-nein hab ich nicht, wieso denn?", fragte ich verwirrt.
"Na wegen dem Knutschfleck!". Er ließ seine Hand sinken und grinste.

"Knutschfleck?!", fragte ich geschockt und hielt meine Hand an den Hals. Moment... Das war doch die Stelle, an der Bakugo heute Nacht....

"Ahh, ja, ich hab mich wohl einfach nur gekratzt", sagte ich lachend, wusste, dass das eine verdammt schlechte Ausrede war, und zog mir ein anderes T-shirt an.
"Hm...Na ja, egal, komm jetzt, ich hab wirklich Hunger!"

~

Beim Frühstück hielt ich nach zwei Personen Ausschau. Erstens Bakugo, der missgelaunt wie immer am Tisch saß und sich gerade ein Stück Rührei in den Mund schob. Zweitens Uraraka, die sich mit Tsuyu-chan unterhielt, und weder zu mir noch zu Bakugo sah.
Allerdings stand Midoriya plötzlich neben mir, als ich fertig gegessen hatte und mich vom Tisch erhob.

Er war knallrot und ich sah ihn fragend an.
"E-ehm, also wir fangen gleich mit dem Training an, aber ich wollte fragen, ob du davor noch kurz Zeit hast", sagte er und kratzte sich dabei verlegen am Kopf.

"Sicher", sagte ich und lief mit ihm gemeinsam aus dem großen Esszimmer. Wir gingen hinaus und ich lehnte mich gegen einen großen Baum, der in der Nähe des Hauses stand.

"Also....Seid ihr zusammen?", platzte Midoriya nach kurzer Stille heraus.

"Zusammen?", fragte ich verwirrt.
"Ja... Du und Kacchan"
Ich lachte verlegen. "Ich glaube nicht", antwortete ich dann.
"Du glaubst nicht?", hakte der Grünhaarige nach.
"Na ja, ich weiß nicht...Ist wohl kompliziert", murmelte ich und seufzte.
"Oh...verstehe. Also wenn du Hilfe brauchst oder so, ich unterstütze euch total!", sagte Midoriya zuversichtlich.
Ich lächelte. "Das ist echt nett von dir. Total männlich! Aber sag mal, was ist eigentlich mit dir...?"
Er wurde total rot und wedelte mit den Händen.
"Nein, nein, bei mir ist überhaupt nichts". Etwas niedergeschlagen fügte er hinzu: "Und ich werde es ihm auch nicht sagen..."

"Wieso?", fragte ich.
"Hey, Ei-chan!", rief plötzlich jemand. Ich drehte mich um und Tomo kam gerade angelaufen.
"Oh sorry, störe ich gerade?", fragte er und blieb stehen.
"Nein, nein! Ich sollte mich jetzt sowieso mal fertig machen. Also bis später!", sagte Midoryia und lief davon.

Tomo sah ihm nach, dann kam er zu mir.
"Machen wir uns auch fertig? Unsere Klasse will unbedingt bei eurem Training zuschauen"
"Ihr wollt uns zuschauen? Echt stark! Ich zeige dir, was ich so drauf habe!", rief ich enthusiastisch.

~ Nach dem Training

"Eine Seefahrt? Eine Seefahrt!!?? Ernsthaft?", beschwerte sich Bakugo, als Aizawa uns erzählte, dass wir nach dem Mittagessen eine kleine Seefahrt machten.

"Ohh, wie toll! Das wird bestimmt super!", hörte ich Ashido rufen.

Aizawa nannte die Zeit, dann lief er davon, wohl um alles vorzubereiten.

Bakugo, der neben mir stand, verdrehte die Augen. "Was ein Scheiß. Können wir nicht einfach weiter trainieren?"
"Ach, ein bisschen Auszeit tut doch gut!", erwiderte Kaminari.
"Genau!", bekräftigte Tomo.

"Euch Spasten hat niemand nach der Meinung gefragt!", fauchte Bakugo zurück.
Ich hob entschuldigend die Hand.
"Er meint es nicht so, er ist nur gereizt", sagte ich zu Tomo.

"Ich bin nicht gereizt, halt dein Maul du Stein", knurrte der aggressive Blonde.
"Du bist eher ein Schurke, anstatt ein Held", sagte Tomo und unsere halbe Klasse, vorallem Midoriya sah erschrocken zu ihm.

"Was hast du gesagt?!", zischte Bakugo und stellte sich bedrohlich vor ihn.
Ich stellte mich sofort zwischen die beiden.
"Tomo, das stimmt nicht! Und Bakugo hör auf, gleich alles so persönlich zu nehmen!", versuchte ich den Streit zu schlichten.
"Halt die Klappe! Misch dich nicht immer ein!", knurrte Bakugo mich an, drehte sich dann jedoch um und stand nun mit dem Rücken zu uns.

Seufzend sah ich, wie die anderen sich langsam zerstreuten, Midoriya sah noch besorgt zu uns, bis schließlich nur noch Bakugo, Tomo und ich da waren.

Wie auf ein stilles Kommando drehte sich Bakugo plötzlich wieder um und bevor ich reagieren konnte, packte er Tomo am Kragen, der ihn überrascht ansah.

"Du nervst. Halt deine Klappe und sei nicht so eine Klette. Warum dackelst du Kirishima die ganze Zeit hinterher?", knurrte er. Ich riss überrascht die Augen auf. War er.... Etwa eifersüchtig?!

"Ach, weißt du, Hunde die bellen, beißen nicht", erwiderte Tomo gelassen.

Ich packte Bakugo am Arm und zog ihn von Tomo weg.
"Hör auf!", sagte ich, "sei doch nicht immer so...."
"Was?! Wenn du ein Problem mit mir hast, dann verpiss dich doch!", war die Antwort.
"Hab ich doch gar nicht!", sagte ich schnell.

Bakugo seufzte und verschränkte die Arme.
Tomo zupfte an meinem T-shirt.
"Lass uns Richtung See gehen", sagte er, woraufhin er einen Mörderblick von Bakugo erntete.
"Du kannst ja mit uns kommen?", versuchte Tomo es und lächelte Bakugo leicht an.
"Nein. Ich komme gar nicht mit, ich hab keine Lust auf so eine Kinderscheiße", kam die genervte Antwort.

Daraufhin drehte er sich um und lief weg. Ich wollte ihn aufhalten, etwas sagen, doch Tomo hielt mich zurück.
"Lass ihn doch einfach"

Also ließ ich den Kopf sinken und starrte auf den Boden, bis ich Tomos Seufzen hörte.
"So ist das also. Jetzt weiß ich, woher dein Knutschfleck kommt", sagte er plötzlich.

Ich hob sofort den Kopf und spürte, wie meine Wangen heiß wurden.
"Aber ich sagte doch, dass ist kein...", fing ich an, doch Tomo unterbrach mich, indem er plötzlich ganz nah kam.
"Ei-chan...Du bist also wirklich schwul?", fragte er und ich zuckte zurück.

"I-ich..", stammelte ich und presste die Lippen zusammen.
Tomo beugte sich zu mir und flüsterte mir ins Ohr.
"Aber so einer verdient dich doch gar nicht. Du bist viel zu toll für den"

Ich sah auf. "D-das stimmt nicht...", murmelte ich.
"Und wie das stimmt! Warum suchst du dir nicht einen, der nicht so aggressiv und laut ist?"

"Hör auf schlecht über ihn zu reden!", rief ich und ging einen Schritt zurück.
"Ich...Ich l..Ich liebe ihn, okay?! Daran kann man eben nichts ändern!", sagte ich aufgebracht und krallte mir in den Arm.

"Er ist gar nicht so, wie ihr alle denkt..", flüsterte ich und dachte daran zurück, als er mir völlig aufgelöst gesagt hatte, dass er dachte, dass er schwach war. Sogar geweint hatte er vor mir!

"Hey, tut mir Leid okay?", sagte Tomo und berührte mich am Arm. "Ich habs ja nicht so gemeint."

Ich nickte nur, hatte plötzlich einen Kloß im Hals. "Ich geh kurz nach ihm schauen", sagte ich. "Bin gleich wieder da..."

Hui, das war ja irgendwie ein langes Kapitel 🤔. Übrigens, ich denke es werden noch so 2/3, höchstens 5 Kapitel kommen.












Dich hasse ich am wenigsten von allen...Where stories live. Discover now