Kapitel 1

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»Du wirst sie nicht finden.« Bitte was?
Verwirrt blickte ich auf den mir gegenüber liegenden Schatten. Eine Silhouette, die weit in der Ferne zu sein schien.
»Du hast sie verloren und du wirst sie nie wieder finden.« Was zur Hölle?
Aus irgendeinem Grund regte mich diese mysteriöse Gestalt unfassbar auf. Warum auch immer konnte ich nicht identifizieren, ob ich diese Stimme kannte, oder ob sie mir völlig fremd war. Es war, als würden mir meine Gedanken verbieten mich auf die Stimme zu konzentrieren.
Ich versuchte zu rufen wer da sei, aber auch das blieb mir unmöglich.
Wenigstens meinen Mund könnte ich doch öffnen!
Auf einmal hörte ich jemand hinter mir rufen. Ich wusste nicht was dieser jemand rief, noch, woher genau es kam aber mein Körper war wie gelähmt und der Ruf verwandelte sich immer mehr in ein andauerndes Piepsen! Immer schneller und immer lauter, es war kaum auszuhalten.
»Soll doch irgendwer dieses unerträgliche Geräusch wegschaffen!«, ich war so verzweifelt, mein Kopf drohte zu platzen, da erwachte ich schweißgebadet in meinem Bett.

Meinen Wecker hatte ich im Schlaf auf den Boden geschlagen. Ich hob ihn von meinem Leminatboden auf und setzte die durch den Aufprall hinausgefallene Batterie wieder ein.
Einige Minuten stand ich einfach nur in meinem leeren Zimmer. Ich war erst frisch hierher gezogen um auf die beste Heldenschule in ganz Japan gehen zu können: die Yuuei-High.
Während ich planlos herum stand wanderte mein Blick langsam zu meinem Wecker der geradezu danach schrie mir die grausame Realität ins Gesicht zu klatschen. »Mist!«, rief ich erschrocken und lief so schnell ich konnte in mein Badezimmer.

Nach einer gefühlten Zwei-Sekunden-Dusche stand ich vor meinem Waschbecken und starrte in meine müden, weißblauen Augen.
Meine Mutter sagte mir immer, sie seien etwas ganz Besonderes da meine Iris von einer dunkelgrauen Linie umrandet wurde. Ich persönlich fand sie eher angsteinflößend und kaltherzig.

Nach dem Zähneputzen band ich meine verstrubelten, dunkelblauen Haare zu einem unordentlichen Pferdeschwanz und suchte meine neue Schuluniform, die ich gestern Abend irgendwo hingeworfen hatte.
Meine Haare konnte ich auch nicht leiden. Dafür gab es keinen bestimmten Grund. Sie waren dunkelblau und in ihnen befanden sich ein paar hellblaue Strähnen.

Und überhaupt konnte ich nichts an mir leiden. Jedes mal, wenn ich in den Spiegel sah, fand ich mich potthässlich und viel zu fett. Mein Körperbau war irgendwie eigenartig und ließ mich schwach wirken.
Ich war weder hübsch, noch niedlich, nicht so wie andere Mädchen.

Ich zögerte einen Moment während ich dabei war, meine Bluse über meine Arme zu streifen.
Konnte ich nicht einfach zuhause bleiben? Ich hatte eh keine Lust auf diesen ganzen Kennenlernquatsch und die Einführungszeremonie, die jedes gottverdammte Trimester abgehalten wurde.
Was hatte das überhaupt mit Held sein zutun? Ich konnte doch sicher auch irgendwie anders eine Heldin werden!

Ich seuftzte und schob den Gedanken daran, einfach am ersten Schultag zu schwänzen, in die hinterste Ecke meines Kopfes.
Ich blickte, zum zweiten Mal heute, auf meinen Wecker und fluchte daraufhin noch einmal. So schnell ich konnte zog ich mich fertig an und stürmte mit meiner halb geöffneten Schultasche aus dem Haus.

Als ich in der Bahn stand, fiel mir wieder mein Alptraum ein.
Ich hatte etwas verloren..? Meine Ferien hatte ich, in der Tat, verloren. Irgendwie hatte ich das Gefühl ich hätte sie nicht bis zum Vollsten ausgenutzt... Hatte ich eigentlich auch gar nicht. Mehr als, mich ein paar mal mit Freunden treffen und ansonsten zuhause sitzen war nicht drin.

Ein anderer Grund warum ich ungern aus dem Haus ging, war, dass es in dieser Stadt einfach zu viele Menschen gab. Besonders in der Bahn.
Überall drückten sie von allen Seiten, als würde es Spaß machen sich gegenseitig in der Menschenmasse zu ertränken. Auszusteigen war für mich deswegen immer eine große Erleichterung.

Und da war ich nun.
Ich stand vor dem riesigen Schultor an dem das Zeichen der Yuuei befestigt war.
Im Fernsehen meinten sie, dass das Sicherheitssystem der Yuuei-High extrem gut ausgestattet sein sollte. Alles was ich sah war eine Mauer. Tolles Sicherheitssystem.

»Uwaah!«, ich stolperte unsanft zu Boden. »Ugh« Ich drehte meinen Kopf nach Hinten. Hinter mir erblickte ich einen Jungen mit schwarzen Haaren und elfenhaften Ohren, der geschockt zu mir hinunter starrte.
Okay, ich versteh ja wenn ich angsteinflößend wirke, aber doch nicht so angsteinflößend.
»Haah! Ist alles in Ordnung? Kannst du aufstehen?«, hinter dem Elfenjungen tauchte ein Mädchen mit vielen, blauen Haaren und einer gigantischen Oberweite auf, die mir freundlich ihre Hand hin hielt.
Während ich noch auf das starrte, was sich hinter ihrer Krawatte befand, erschien ein großer, blonder Junge mit einem Lächeln, als wäre es der einzige Gesichtsausdruck der ihm möglich war. »Oh je, pass auf wo du hintrittst, Tamaki-kun!«, meinte er fröhlich zum Elfenjungen.

Das Mädchen wirkte besorgt: »Sie sagt ja gar nichts.. vielleicht ist sie doch härter aufgekommen, als es aussah.« Ich war noch viel zu sehr damit beschäftigt die wundersamen Personen vor mir anzustarren, als das ich mich um ihr Gerede hätte kümmern können. Ihre folgenden Worte flogen einfach an meinem Ohr vorbei, bis der Elfenjunge mir beschämt seine Hand hinhielt.

»Ähm, ah..« Stotternd ergriff ich seine Hand, die mich nach oben zog.
Sobald ich wieder auf festem Boden stand ließ er ohne zu zögern meine Hand los und ging ein paar Schritte zurück.
Ich bemerkte, wie die anderen beiden ihn noch immer erwartungsvoll anstarrten. »S-sorry..«, stotterte er.
Er hatte eine sanfte, klare Stimme. Auch, wenn sie verängstigt klang.
»Kein Ding«, meinte ich noch immer verwirrt »ich bin ja nicht verletzt.«

»Und du gehst in die Klasse..?«, fragt das Mädchen. »Ah! Die.. äh..« In welche Klasse ging ich nochmal? Es war doch die Heldenklasse.. »Uh.. Heldenklasse.. 1.« Vielleicht 1H? H für Held?
»Aha! Also die 1A! Toll! Wir sind in der 3A, ich bin Neijire Hado, schön dich kennenzulernen.«, sie klatschte mit einem strahlenden Lächeln mehrmals in ihre Hände.
»Togata Mirio! That's me!«, auch er lächelte.
»Amajiki.. T-Tamaki...«, nur der Elfenju- ähm.. nur Amajiki-senpai lächelte nicht.

»Ah!«, ich erwachte aus meiner Analyse und bemerkte, dass ich mich auch vorstellen sollte. »Kimizuki Chiro.. ich werde eine großartige Heldin!« ..warte. Warte warte warte! Was hab ich da grad gesagt!? Das war ja mal sowas von peinlich..

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Ich bin's wieder!(/^▽^)/
Mittlerweile hab ich auch meine Arbeit korrigiert..
Danke, dass ihr bis hier hin gelesen habt! Am Anfang wird die Geschichte wahrscheinlich etwas langweilig sein, aber ich will versuchen die Geschichte langsam aufzubauen und für alle verständlich zu gestalten.
Ich hoffe, ihr lest auch das nächste Kapitel!⌒°(❛ᴗ❛)°⌒

♡️ Tamaki Amajiki x OC (FF) ♡️Where stories live. Discover now