Camp Lehigh

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Steve

Ich parke das Auto einige Meter vor dem Eingang zum Camp Lehigh, auf einen kleinen Hügel, der von Bäumen umringt ist. Nur für den Fall, dass auch niemand das Auto bemerken wird.

Emmas fast desinteressierter Blick richtet sich auf den Militärstützpunkt vor uns. „Hier wurdest du also zum Muskelpaket, ja?"

Ich ziehe den Autoschlüssel aus dem Zünder und folge ihren Blick auf das Geländer. „Ja. Na ja, hier wurde ich trainiert und Idee von mir stammt von hier."

„Verstehe."

Beschwichtigend lege ich eine Hand auf ihren Oberschenkel ab und betrachte ihre himmelblauen Augen dabei, wie sie sich ein Bild über die Lage macht. „Wenn ich richtig in der Annahme bin, befinden sich die Aufzeichnung im unteren Teil der Einrichtung. Wir verschaffen uns Zugang, suchen die Aufzeichnung und verschwinden wieder von hier."

„Mhm.", sie sieht immer noch die Gegend an. Ich hoffe nur, dass es ihr inzwischen wirklich wieder besser geht. Wahrscheinlich hätte sie wirklich Zuhause bei Ophelia bleiben sollen. Trotz ihrer hinreißenden Schönheit wirkt sie immer noch müde und schlaff.

Trotzdem ist sie immer noch Lady genug, um selbst in dieser Mission ihr sündhaft hohen High Heels, eine hellblaue figurbetonte Jeans und ein einen eleganten weißen Strickpulli zu tragen. Ihr langes aschblondes Haar fällt ihr wie ein Wasserfall über die Schultern und umschmiegt in leichten Locken ihren Oberkörper. Sie ist ein lebendiges Kunstwerk.

„Niemand verurteilt dich, wenn du hier bleiben willst, Sonnenschein. Ich lass dir die Heizung an und geb dir noch eine Decke aus dem Kofferraum, wenn du willst."

Doch sie schüttelt nur sacht ihren Kopf. Langsam gleitet ihr Blick zu mir. „Mir gehts gut. Es ... seit der Sache vorhin in deiner alten Wohnung denke ich nur viel über meine Eltern nach. Ich frag mich, was ihnen widerfahren sein muss, dass sie uns so sehr gehasst haben."

„Sie haben euch nicht gehasst, Em." versuche ich milde zu vermitteln und rechne schon mit einem Wutanfall von ihr.

Doch sie hebt nur die Brauen unglaubwürdig an. „Doch, Steve. Zumindest mein Vater. Er hat uns nur als Erben für seine Firma gebraucht. Mehr nicht. Und das auch nur, damit der Name Frost bis in alle Ewigkeiten weiterleben würde. Mehr waren wir nicht für ihn."

„Mag sein.", sage ich wieder so sanft wie möglich und lege meine Hand an ihre Wange, „Aber wie ich schon sagte, Vergangenheit ist Vergangenheit. Du hast jetzt genügend Menschen in deinem Leben, die dir die Liebe schenken, die du damals wie auch heute verdient hast. Und du hast eine Menge verdient! Glaub mir, Sonnenschein."

Ihre Mundwinkel zucken für einen kurzen Moment in die Höhe, bevor sie sich nach vorne lehnt und ihre Lippen auf meine senkt.

Es ist ein kurzer und dennoch liebevoller Kuss, der mir sofort durch Mark und Knochen geht und ... mich hungrig nach ihr macht.

Nein, Rogers. Du zügelst dich! Emma hat immer noch mit ihrem Magen zu kämpfen und das letzte was ich will, ist sie hier mitten auf diesen Hügel in diesem viel zu kleinen Wagen zu nehmen. ... Nein. Nein, das war gelogen. Aber ihre Gesundheit geht vor und vor allem dieser siebte Infinity Stein.

„So rot wie deine Wangen sind, und dafür muss ich nicht mal deine Gedanken lesen, denkst du bestimmt gerade darüber nach, wie es sich hier in diesem Auto mit mir anfühlen würde, hm?" summt Emma in ihrem schelmischen Ton und hat die Augen neckisch zu zwei Schlitzen zusammengezogen, „Blöd nur, dass wir da raus müssen. In die Kälte. In ein riesiges Militärgebiet, auf dem wir gar nicht wissen anfangen sollen zu suchen. Dabei ist es jetzt schon mindest vier Tage her, seit wir"

The White Phoenix And Her Soldier - Steve Rogers und Emma Frost FF - Teil 2Where stories live. Discover now