Ruhe vor dem Sturm

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Man konnte von Glück reden das der nächste Morgen ein ruhiger Morgen war. Ohne daran denken zu müssen das man zur Schule sollte oder zur Arbeit. Das Gefühl keine Verpflichtungen zu haben lag in der Luft. Die Sonne stand bereits am Himmel und schien zwischen den grauen, regnerischen Wolken nur teilweise durch. Draußen tobte ein leichter Wind und lies eisige Luft umher wirbeln.
„Müssen deine Eltern dich mal nicht aus dem Bett schmeißen?", ertönte Kageyamas raue Stimme. Er lag neben Hinata auf dessen Bett. Mit blutroten Augen blickte er ihn an, Augenringe zierten sein blasses Gesicht. „Oder ist heute frei?", meinte er verwirrt. Seine dunklen Haare standen zerzaust in alle Richtungen ab.
„Heute ist frei. Und meine Eltern sind früh arbeiten gegangen, sie schauen nicht ins Zimmer rein. Und sie nehmen meine Schwester mit, heißt wir sind alleine." Auch Hinatas Haare lagen wirr auf seinem Kopf. Er wirkte gar nicht so verschlafen und neben der Spur, im Gegensatz zu Kageyama. Dies lag wohl an der gestrigen Nacht, nachdem sie sich mit Küssen verwöhnt hatten, sich überall angefasst hatten. Der junge Mann hatte sich sein erstes Mal nicht so vorgestellt, generell hatte Hinata sich sein erstes Mal niemals wirklich vorgestellt, aber er war immer davon ausgegangen das es ein Mensch sein würde. Jedoch lag nun ein Vampir neben ihm, der zwischen den ganzen Küssen ihn ab und an auch gebissen hatte. Sprich sein Hals und Körper war nicht nur mit bläulichen Knutschflecken bedeckt sondern auch mit roten Bissabdrücken. Einige davon waren tief.
„Perfekt dann können wir ja weiter machen wo wir aufgehört haben." Mit einem Ruck hatte er sich über Hinata gestürzt und leckte über seine Lippen. „Ich kann so nicht genug von dir bekommen... das ist schlimm.. du hättest mir nicht sagen sollen das du mich liebst."
„Naja nach unserem gestrigen, etwas verklemmten Gespräch..." meinte Hinata verlegend und seine Wangen wurden wieder rot. „Ich finde das passt alles schon so wie es ist. Verdammt gut." Er legte seine Hände an die blassen Wangen und streichelte leicht drüber.
„Jetzt sieht es eher wahrscheinlicher so aus das ich dich ausnutzte. Oder nicht?" Kageyama erhaschte sich einen leichten Kuss. „Du liebst mich.. und ich nutze es aus.. so würden das zumindest die Außenstehenden sehen, würdest du einer dritten Person erklären was da zwischen uns läuft."
„Aber ich erkläre es keinem und du auch nicht..." Diesmal küsste Hinata ihn mit einem Lächeln, erst langsam und dann immer schneller.
Erneut blieb die Zeit zwischen den beiden stehen.

~~~

Der König der Vampir starrte gelangweilt auf seine Fingernägel. Ihm war der Appetit vergangen. Seine Leute hatten ein älteren, dennoch knackigen Menschen erlegt und zu ihm gebracht. Aber er war nicht in Stimmung für frisches Blut, weswegen sich die Bediensteten darauf stürzten und es sichtlich genossen. Aber dies schien dem König auch egal zu sein.
„Eure Majestät.. was ist los?" Ein junger Mann mit rotem Haar welches spitz nach oben Abstand blickte ihn an. Er hatte ein freches grinsen auf den Lippen und in den Augen spiegelte sich Wahnsinn wieder.
„Warum so höflich? Hast du was dummes gemacht Tendō?"
„Nein nein. Ich doch nicht. Ich war bei dem Menschen und hab paar Frauen verfrüht. Ohhhh ich liebes es...", seufzte er theatralisch, „wenn sie schreien und um Hilfe betteln. Ich glaube ich habe gestern etwas übertrieben. Die Brünette war so erschöpft gewesen.. aber sie hatte saftige Oberschenkel.." Er leckte über seine Lippen. „Sorry. Ich habe schon wieder Hunger bekommen." brummte er und seine Höflichkeit verschwand. Er sah zur Leiche. „Warum darf ich nicht?... das nervt.."
„Du hast mir doch gesagt das du genügend gegessen hattest. Deswegen warst du nicht eingeplant mein lieber. Ich habe eine Aufgabe für dich."
„Sind Menschen mit involviert?"
„Natürlich. Das sind sie immer wenn man in deren Welt ist. Aber du wirst dich in Zaum halten! Ich werde dich zu Kageyama schicken. Irgendwas ist da faul... er ist mir stets loyal und treu gewesen. Auf ihn ist Verlass wenn es um treue Informationen geht.. aber er meldete sich einfach nicht mehr. Das passt nicht zu ihm." Er blickte zu Tendō. „Hör mir gut zu! Das ist ein Dorf, keine Großstadt! Wenn du zu viele dir auf einmal schnappst, fliegst du auf! Vergiss das nicht."
Tendō schnaubte und zuckte nur mit seinen Schultern. „Das passt schon. Ich halte mir eine Kleine im Keller fest!"
„Wenn du aufliegst töte ich dich. Das weißt du doch. Hm?!"
„Ja ja. Schon kapiert." Tendō klopfte ihm auf die Schulter. „Morgen Mittag hast du eine Antwort, mal schauen ob sie dir gefallen wird." Der Vampir löste sich vor den Augen des Königs in Luft auf.

Blutiger SchwurWo Geschichten leben. Entdecke jetzt