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Von einem Weg oder etwas ähnlichem war nichts zu sehen. Links und rechts schossen hohe Bäume in die Luft und versperrten der Sonne den Weg um den Wald mit ein wenig Licht zu füllen. Der Boden, welcher mit viel Moos überdeckt war fühlte sich weich an und gab bei jedem Schritt ein wenig nach, somit vergass ich wenigstens für eine Weile wie sehr mir meine Knöchel doch schmerzten. Ich lief und lief und hatte das Gefühl dass ich schon Stunden lange unterwegs sein musste und der Wald doch endlich einmal ein Ende haben musste. Die Umgebung veränderte sich kein Bisschen und alles sah gleich aus. Ich dachte ich laufe im Kreis. Der Untergrund fing langsam an sich vom weichen Moos zu groben, grossen Steinen zu verändern. Als ich den Ersten Fuss auf einen Stein setzte entwich mir ein kleiner Schrei, da meine Füsse mit dem Druck der Schuhe nicht mehr umgehen konnten. Ich setzte mich hin und bemerkte, dass ich an einem kleinen Bach angelangt war. Langsam schnürte ich meine Schuhe auf und zog langsam meine angeschwollenen Füsse heraus.

Der Bach sah eiskalt aus und doch stellte ich mich mit beiden Füssen hinein, einfach um sie einmal zu kühlen. Die Stiefel rieben meine Knöchel wund, so dass überall trockenes Blut klebte. Ich wusch mit meinen Händen die Wunde aus und wickelte ein halbwegs sauberes Halstuch herum, was ich im Rucksack fand. Auch hier wahren von Hand die Initialen J.K eingestickt. Ich betrachtete die Stickerei und strich mit den Fingern darüber. Ich habe mich noch nie gefragt für was oder wen diese zwei Buchstaben stehen, aber ich vermutete immer dass das die Initialen des Besitzers waren bevor ich den Rucksack zu Hause auf der Strasse gefunden hatte. Ich sass so gedankenversunken am Ufer des Baches, das ich die Zeit und vor allem den Krieg für eine kurze Zeit vergass. Ein lautes Krachen brachte mich zurück in das hier und jetzt. Geschockt sah ich mich um, von wo kam das auf einmal. Ich wusste genau dass es sehr nahe gewesen sein musste, denn der ganze Boden hatte sich bewegt. Meine Blicke suchten einen geeigneten Fluchtweg, welcher mich aus dem dunklen und doch auch ein wenig angsteinflössenden Wald heraus bringen würde.

Ich suchte mir einen Weg durch den kalten Bach, knotete die Schnürsenkel der Stiefel zusammen und machte sie an meinem Rucksack an damit ich schneller laufen konnte. Denn wenn ich meine Füsse nun wieder in diese Stiefel quetschen würde, wäre ich viel zu langsam, denn sie würden meine Füsse zu Tode quälen. Langsam aber sicher zeichnete sich in den riesigen Steinen vor mir ein kleiner, schmaler Waldweg ab. Ich rannte um mein Leben denn ich fühlte mich verfolgt. Als ich den kleinen Weg erreichte sah ich ganz vorne wie der Weg aus dem Wald herausführte. Es begann zu regnen und ich fand mich neben einer Strasse neben dem Wald wieder. Anna was machst du nur hier? Warum tust du das? Zu viele Gedanken schossen mir durch den Kopf und meine Augen füllten sich mit Tränen. Ich setzte mich neben die Strasse und vergrub meinen Kopf in meinen Händen und begann zu weinen, bis mich eine Hand an der Schulter berührte. Als ich aufsah, Blickte ich in grosse braune Augen. „Mädchen wie du sollten nicht hier draussen neben Strassen sitzen und dabei noch weinen." Er bat mir seine Hand an und half mir auf die Beine. Er hatte etwas an sich was mir bekannt vor kam, aber ich konnte nicht raus finden was es war. Er hatte dunkelblonde Haare diese braunen Augen und war ca. 5 Jahre älter als ich.

SchutzpatronWhere stories live. Discover now