Kapitel 20

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Cas schrie vor Schmerz auf und zuckte zusammen. Die beiden Engel, die ihn festhielten, grinsten leicht und der andere zog die Klinge wieder leicht zurück. Er warf einen Blick zu den Winchester-Brüdern, die beide immer noch auf dem Boden festgehalten wurden. Wut und Angst spiegelten sich in ihren Augen.

Der andere Engel grinste erneut, sein Gesichtsausdruck war jedoch - was die beiden Jäger anging - desinteressiert. "Also wer oder was auch immer Cas zurück gebracht hat, hat sich die Mühe umsonst gemacht... denn ich bin nicht damit einverstanden, dass er wieder lebt und deshalb werde nun ich derjenige sein, der unsere Fehlfunktion hier töten wird."

Dean spannte sich merklich weiter an. "Nein! Wenn du ihm noch einmal etwas tust, bist du derjenige, der hier getötet wird!"

Cas sah seinen Freund ängstlich und gequält an. Wenn sie es nun wagen sollten, auch noch Dean und Sam zu verletzen, würde Cas so gut wie jeden Engel töten, der ihnen zu nahe kam.

Im nächsten Moment schrie er laut auf, als der Engel ihm einen tiefen Schnitt über den Bauch zog. Danach noch einen etwas tieferen Schnitt über den rechten Arm. Er wollte Cas leiden lassen - vor den Augen seiner Freunde.

Doch Cas wusste, dass die Engel nun auf gar keinen Fall dahinter kommen durften, dass er und Dean ein Paar waren, ansonsten würden sie alle drei sofort getötet werden, auch wenn dies in seinem Fall gerade sogar besser wäre. Wieder sah er zu Dean. Sein Liebster durfte jetzt auch keinen Fehler machen, auch wenn es hart für ihn war.

Cas atmete stockend, als der Engel ihn weiter folterte. Dean konnte seine Tränen nun nicht länger zurück halten. Seinen Freund so zu sehen, tat ihm unglaublich weh und er konnte den Anblick und die Schreie nicht länger ertragen. Als er irgendwann nur noch auf den Boden sah, während ihm weiter die Tränen über die Wangen liefen, packte ihn einer der Engel am Kinn und zog seinen Kopf gewaltsam wieder etwas höher.

"Was ist denn los, Winchester? So emotional und zerstört habe ich dich ja noch nie gesehen", meinte einer der Engel, als er zu dem älteren Winchester blickte.

Doch als Dean nichts dazu sagte, drehte sich der braunhaarige Engel wieder um und verletzte Cas mit der Klinge weiter, Cas sollte leiden, genauso wie die Winchesters. Sam hatte die Lippen zusammen gepresst. Es tat ihm weh, Dean litt innerlich so wie Cas... mit jeder neuen Verletzung an Castiels Körper ging es auch Dean schlechter, das konnte er sehen. 

Verdammt, wieso konnte er ihnen nicht helfen?! 

Cas schrie erneut laut auf, doch im Bruchteil einer Sekunde stoppte der andere Engel. Eine Engelsklinge war von hinten durch seinen Oberkörper gerammt worden und nun schrie er auf, ehe er aufleuchtete und tot auf dem Boden zusammen sackte.

Überrascht sahen Dean und Sam auf, auch Cas und die Anderen Engel waren kurz irritiert, als sie erkannten, wer sich gerade in diesen Kampf eingemischt hatte: es war Gabriel. 

Nun bekamen es die Engel mit der Angst zutun. Ein paar von ihnen zogen sich gleich zurück, doch als der Erzengel seine Augen kurz aufleuchten ließ, wurden die drei losgelassen und innerhalb weniger Sekunden waren alle von ihnen verschwunden.

Cas verlor dabei allerdings das Gleichgewicht und drohte auf den harten Boden zu fallen, doch Dean hatte sich im letzten Moment aufgerappelt und seinen Engel aufgefangen. Noch immer weinte der Jäger, während er sich vorsichtig mit Cas auf dem Boden niederließ und ihn nah bei sich hielt.

Auch Sam war inzwischen wieder auf den Beiden und musterte die beiden, ehe er sich an Gabriel wandte. "Kannst du ihn heilen?", fragte er leise.

Gabriel nickte und im nächsten Moment kniete er sich vor Dean und Cas. Der Winchester jedoch wollte seinen Freund nicht loslassen - aus Angst, doch Gabriel legte ihm kurz beruhigend eine Hand auf die Schulter, um ihm zu zeigen, dass es in Ordnung war und er ihm trauen konnte. Er würde Cas auf der Stelle heilen.

Noch immer leicht zögerlich ließ Dean ein wenig von Cas ab, damit Gabriel seine Hände auf dessen verletzten Körper legen konnte. Castiels Augenlider flatterten immer wieder, doch als Gabriel seine Gnade einsetzte, entwich ihm ein wohliges Hauchen. 

Sam kniete sich nun auch zu ihnen und legte beruhigend einen Arm um seinen großen Bruder. Dieser nickte und wischte sich die letzten Tränenspuren weg.

"Warum bist du hier, Gabriel?", verlangte Sam nun zu wissen. 

Der Erzengel blickte nicht auf, als er Cas weiter heilte. "Hab von der Engelversammlung hier gehört und dann habe ich Cassy' s Schmerzen gespürt", war die simple Antwort. 

"Und du hilfst uns einfach so?", fragte Dean weiter.

Nun blickte Gabriel doch zu ihnen auf. "Soll das 'n Witz sein? Wir sind doch inzwischen Verbündete, nicht wahr?! Natürlich helfe ich, wenn jemand meinem kleinen Bruder weh tut."

Dean und Sam warfen sich einen kurzen Blick zu, doch als Cas nach seiner Hand griff, drehte Dean seinen Kopf. Erleichtert sah er Cas an. Er sah schon viel besser aus, das einzige was noch an die Verletzung erinnerte, war das Blut an dessen Kleidung. 

Fast hätte Dean erneut angefangen zu weinen, doch dieses Mal aus Freude und Erleichterung. Er schloss seine Arme um Cas und dieser erwiderte die Umarmung sofort. 

Gabriel wirkte etwas irritiert, als er sah, wie lange und innig sich die beiden umarmten. Dieses Verhalten kannte er von den beiden nicht. Sam schluckte leicht. Gabriel würde es nun herausfinden... doch wie würde der Erzengel darauf reagieren?

Empty Heaven [Destiel]Where stories live. Discover now