2. Kapitel

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Lorane....Lorane.....du wirst mir nicht entkommen. Ich bekomme immer was ich will.....Bip.....du wirst mir das geben was ich will.....Bip.Bip......Lorane.....Bip.Bip.Bip....

Bip.Bip.Bip.Bip.....
Ich hasste es aufzuwachen, doch an dem Tag war ich sehr froh wach zu werden.
Was auch immer das war. Ich wusste es nicht. Der Traum oder Vision, was es auch war, es hatte mir Angst gemacht.
Schnell stand ich auf und ging ins Bad. Ich sah schlimm aus und die Augenringe machten es nicht besser.  Ich wusch mich schnell, nahm meinen Koffer und lief zu meiner Bushaltestelle. Der Himmel war rabenschwarz, durch die dicke Wolkendecke konnte ich keinen einzigen Stern entdecken. Wie gern ich doch einfach losgeflogen gewäre und nie wieder gekommen wäre. Aber auf das Turnier freute ich mich schon seit einer gefühlten Ewigkeit.
Der Bus kam und ich stieg ein. Zeigte dem sehr müde aussehenden Busfahrer meine Fahrkarte und setzte mich an einen Fensterplatz. Ich mochte Fensterplätze, ich empfand es immer als sehr angenehm, wenn die umliegenden Häuser schnell an mir vorbei rauschten.
Die Fahrt verlief ruhig. Jedoch machte mir der Traum sehr große Sorgen, denn als ich das letzte Mal diese Stimme gehört hatte, musste ich aus Alfheim fliehen. Ich hoffte sehr, dass mich der 'head master' nicht finden würde.

Wie immer kam der Bus ruckartig zum stehen. Ich stieg aus und lief noch etwa fünf Minuten zu dem Parkplatz an dem wir uns verabredet hatten. Der Bus stand schon bereit, in ihm sollten 130 Personen einen Platz finden.
Viele meiner Vereinsmitglieder standen bereits am Bus und beluden diesen. Als ich dort ankam hatten mich schon viele gesehen und begrüßten mich freudig. >Hey Caitlin. Na, schon aufgeregt?<, fragte mich mein Trainer. >Nicht wirklich, da ich weiß das wir gewinnen werden<, erwiderte ich gut gelaunt und zugleich mit einem sehr müden Unterton. Wie konnte man um 8:00 Uhr schon so wach sein? >Pack deine Tasche noch schnell in den Bus und such dir einen Platz. Wir wollen dann auch gleich losfahren.< >Mach ich.<
Der Gepäckraum war schon bis zum Anschlag gefüllt, mit ein wenig Druck habe ich sie aber trotzdem hinein bekommen.
Ich stieg daraufhin in den Bus und suchte mir noch eine freie Bank. Da sich die jüngeren Vereinsmitglieder alle nach oben gesetzt hatten, war es im unteren Teil des Busses relativ leer, sodass ich sogar eine komplett freie Sitzbank fand. Ich setze mich ans Fenster, legte die Beine auf den anderen Sitz, packte mein Kissen hinter meinem Rücken, steckte meine Kopfhörer in meine Ohren und schaute zu wie die anderen in den Bus stiegen.

Als alle eingestiegen waren, sprach der Busfahrer noch ein paar Worte, die viel zu unbedeutend waren, um wiederholt zu werden. Als der Bus los fuhr, zu meiner Überraschung schön geschmeidig, schloss ich meine Augen und driftete ab in eine Welt die viel zu schön war um wahr zu sein.....

.....ich stand auf einer Wiese. Mit so unglaublich viele Blumen und Farben, dass das ganze Gebilde sehr unwirklich schien. Die Gerüche die mir in die Nase stiegen waren so angenehm, dass ich mich fast wie zu Hause fühlte. Janul, wie ich diesen Planeten vermisse. Ein wahrlich magischer Ort, fast wie hier  mit dem Unterschied, das Janul nicht mehr existierte.
Als ich hoch schaute, über die Wiese, da erblickte ich eine Stadt, gemacht aus Gold. Überall waren kleine Häuschen und in der Mitte war ein riesiges Schloss, das perfekt in das ganze Bild passte. Ich lief langsam zu der Stadt, aber es fühlte sich nicht so an als würde ich freiwillig dort hinlaufen, eher so als würde mein Körper von allein wissen was sich in dieser wundersamen Stadt befindet und wüsste was ich dort finden bzw. antreffen würde. Auf dem Weg zu der besagten Stadt sah ich etwas, das ich nie mehr vergessen könnte. Ein Man trat hinter einem Baum herrvor, aber nicht irgendein normaler Man. Nein. Er  hatte blutunterlaufende Augen, sein Haar war feuerrot und seine Haut war unnatürlich blass. Doch irgendwas anderes machte mich nervös, als ich diesen Man betrachtete. Nicht sein aussehen beunruhigte mich. Eher seine Aura, sie war schwarz. Rabenschwarz.
Er streckte den Finger aus, zeigte auf mich und sagte etwas, das mir durch Mark und Bein ging. >Lorane, ich werde dich finden und mir das holen, was rechtmäßig meins ist. Du wirst keine Chance haben. Du kannst nicht andauernd davon laufen und dich verstecken. Merk dir, wenn.....<

>Cait....Cait...Hey, wach auf. Ist alles okay? Wir sind da.< Langsam öffnete ich meine Augen. Musste sie aber sofort wieder schließen, da es mittlerweile hell wurde und mir die Sonnenstrahlen gar nicht so gut taten. Ich richtete mich langsam auf und bemerkte, dass ich etwas geschwitzt hatte. >Wir sind schon in Dresden? Jaja, mir geht's gut. Ich habe nur etwas schlecht geschlafen, das ist alles.< >Na, wenn das so ist. Wovon hast du geträumt das dir so viel Angst macht?<, fragte meine Freundin Anna. In den letzten Jahren habe ich sie echt lieb gewonnen.  >Es war nichts, glaub mir. Es war nur ein Traum über meinen Ex<, sagte ich lachend, denn mein Ex war nur ein Gerücht, damit ich mir dumme Freier vom Hals halten konnte. >Na, wenn das so ist. Er tut dir echt nicht gut, wenn du sogar Alpträume von ihm bekommst.< >Ja, er ist ein Monster.< Lachend stiegen wir aus dem Bus, nahmen unser Gepäck und stellten uns zu der Gruppe von Vereinsmitglieder die sich bereits gebildet hatte. Der Traum war schon fast wie weggeblasen.
Während dessen entlud der Busfahrer die restlichen Gepäckstücke und fuhr wieder los. >Der hat's ja eilig<, flüsterte mir Anna zu. Lachend stimmte ich zu.

Die Turnhalle, in der wir schlafen sollten, war relativ groß. Platz hatten wir alle Mal. Anna und ich liefen, fast gleichzeitig, zu einer der großen Matten, klappten sie um und packten unsere Taschen darauf. Wie hätte man es anders sagen sollen: zwei Dumme, ein Gedanke.
Als alle ihre Sachen ausgepackt hatten, was nicht sonderlich viel war, zogen wir uns um und gingen alle gemeinsam zum großen Spielfeld. Der Weg dorthin verlief sehr laut, da wir eine große Musikbox dabei hatten.
Das Spielfeld war um einiges  größer als gedacht. Vor uns breitete sich ein großes Fussballfeld auf und am Ende des Feldes schloss sich ein weiteres Feld an, sodass man auf ca. 8 Handballfelder spielen konnte. Laut einem Plan gab es noch ein paar Felder, wo genau sie sich befanden, wusste ich nicht. An den Feldern grenzte ein Wald. Im Prinzip sah alles sehr idyllisch aus.

>Hallo, meine lieben Handball freunde. Ich hoffe ihr hattet alle eine angenehme und reibungslose Anreise. Ich begrüße euch herzlich zu unserem 20. Dresdner Handballturnier.< Ich hörte ihm kaum richtig zu, da oft immer das selbe gesagt wurde.
Nach der Ansprache, versammelten wir uns am Rand von einem der Felder.
>Wir fahren zu solchen Turnieren um zu gewinnen, was anderes will ich nicht sehen. Jede Jugend gibt ihr bestes und bringt am besten einen Pokal mit Nachhause. Ich will auch nicht viel sagen, außer habt Spaß, genießt die Zeit und lernt dazu<, sagte mein Trainer. Eine relativ kurze Ansage im Gegensatz zu sonst, aber sehr treffend.
Da meine Mannschaft etwas später dran kam, schaute ich mir die anderen Spiele an und gab Tips oder schaute mir Tricks ab.

Am Ende des Tages, ist meine Mannschaft siegreich vom Platz gegangen, so wie die Anderen in meinem Verein. Alle waren müde und kaputt und wollten am liebsten sofort in die Schlafsäcke hüpfen, jedoch mussten wir noch das Stückchen zur Halle laufen. Dort angekommen duschten wir alle, unterhielten uns noch kurz und schliefen daraufhin ein.
Ich hatte Angst einzuschlafen, aufgrund von meinen Träumen. Letztlich wurde ich aber von meiner Müdigkeit überwältigt und schlief mit einem unguten Gefühl ein.

Kann nicht, gibt's nicht! (Loki ff)Where stories live. Discover now