Kapitel 10

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„Bist du sicher, dass das eine gute Idee ist?", flüsterte Josie, als Hope die Tür zur Salvatore Boarding School aufstieß und in den Flur hinein trat. „Ja, bin ich", antwortete die Mikaelson in selbstsicherem Tonfall und schaute die Flur der Schule hinauf und hinab: "Das hier ist der beste Moment, um das zu tun." „Ich wusste nicht, dass es einen guten Moment gibt, um ins Büro meines Vater einzubrechen", warf Josie ein und setzte sich mit Hope wieder in Bewegung, als diese sich sicher zu sein schien, dass weit und breit keiner zu sehen war.

„Dein Dad hat mir vorhin erzählt, dass er an Abenden, wie diesen, an denen wir die Schule verlassen, nutzt um in die Stadt zu fahren und Zeit für sich alleine zu haben", erklärte Hope Josie, während die Mädchen sich gemeinsam in die Richtung von Doctor Saltzmans Büro begaben. Bei den Worten der anderen konnte sie sich ein leichtes Seufzen nicht verkneifen. Es war mal wieder klar, dass er Hope mehr erzählte, als seinen eigenen Töchtern. Diese Reaktion auf ihre Worte schien allerdings auch ihrer Begleiterin nicht entgangen zu sein.

„Was ist?", fragte Hope sie mit hochgezogenen Augenbrauen. „Nicht so wichtig", wich Josie ihrer Frage jedoch sofort aus. Gerade hatte sie nämlich herzlich wenig Lust sich darüber zu unterhalten und der richtige Zeitpunkt dafür war es sowieso nicht. Schließlich waren sie wegen Josies Problem und Hopes möglicher Lösung darauf hier und nicht um irgendwelche Dinge, die schon immer zwischen ihnen zu stehen schienen, zu klären. Zumindest nicht in diesem Moment.

Mittlerweile waren sie vor Alarics Büro angekommen und beide kamen zum Stehen. „Wenn du meinst", erwiderte Hope darauf und Josie war froh, dass sie es für den Moment einfach darauf beruhen ließ. Die Mikaelson legte eine Hand an die Türklinke und versuchte die Tür zu öffnen. Allerdings war es ihr nicht möglich an ihr zu ziehen oder sie gar aufzubekommen. Mit gerunzelter Stirn drehte sie sich wieder zu Josie herum und sah fragend an: "Seit wann versiegelt Doctor Saltzman sein Büro mit einem Barrierezauber?" Das verwunderte auch Josie, da ihr nicht bewusst gewesen war, dass ihr Vater so etwas tat. „Keine Ahnung", antwortete sie und trat neben Hope, um ebenfalls zu versuchen die Tür zu öffnen: "Weißt du, ob er irgendwelche wichtigen Dinge darin hat?"

Auf Hopes Gesicht erschien ein nachdenklicher Ausdruck, als würde sie tatsächlich die Dinge, die ihr Vater in dem Raum aufbewahrt, nachdachte. Dann schüttelte sie allerdings den Kopf: "Nicht, dass ich wüsste. Aber es wäre ja nicht das erste Mal, dass er uns so etwas nicht sagt." Da musste ihr Josie tatsächlich zustimmen. Lange genug hatte Alaric ihnen auch die Existenz der Artefakte verschwiegen.

„Kannst du den Barrierezauber aufheben?", fragte Hope und trat zur Seite, um der Anderen Platz zu machen. Allerdings zögerte Josie. Bei dem Gedanken, dass sie gerade in das Büro ihres Vaters einbrachen, um nach etwas zu suchen, von dem sie gar nicht wusste, was es war, zog sich in ihrem Inneren alles zusammen. Doch was sollte sie schon tun. Wenn Hope aber wirklich einen Weg kannte, um ihr dabei zu helfen herauszufinden, wer der Verursacher ihrer Träume war, hatte sie kaum eine andere Wahl.

„Ja, kann ich", nickte sie dann jedoch und machte einen Schritt näher an die Tür heran. Dann streckte sie ihre Hand aus und hielt sie gegen das harte Holz. Kurz warf sie einen Blick über ihre Schulter, um nochmal sicherzugehen, dass nicht jeden Moment jemand kommen und sie erwischen würde. Dann richtete sie ihren Blick allerdings wieder nach vorne und schloss die Augen. Ihre Handfläche begann leicht rot aufzuleuchten, während sie spürte, wie die Magie des Barrierezaubers immer weiter verschwand und stattdessen von ihrem Körper regelrecht aufgesogen wurde und sie mit einem Gefühl der Energie erfüllte.

Nach einigen Sekunden konnte sie unter ihren Fingern spüren, dass alle Magie verschwunden war und ließ ihre Hand sinken. Dann öffnete sie die Augen wieder, konnte aber nicht anders, als aus dem Augenwinkel einen Blick auf Hope zu riskieren. Diese betrachte Josie mit einem aufmerksamen Gesichtsausdruck, als hätte sie noch nie gesehen, wie sie ihre Kräfte nutzte. Allerdings war das vielleicht auch gar nicht so unmöglich, wenn man bedachte, wie wenig Zeit sie beide normalerweise miteinander verbrachten.

Hunted | Hosie ✔️Where stories live. Discover now