Besserung? Fehlanzeige

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Das Frühstück war viel zu schnell vorbei gewesen. Ich musste als nächstes zum Unterricht. Natürlich war ich nicht in einer der Klassen, die gemischt waren, sondern ich befand mich in einer Klasse mit ein paar weiteren PA's.

Der Unterricht, muss ich zu geben, war einer der Momente, in denen ich mich halbwegs entspannen konnte. Keiner bestraft dich, keiner beschwert sich, dass man sich falsch verhält und keiner fügt einem Schmerzen zu.

Aber auch die Unterrichtszeit war zu schnell vorbei.

Dann saß ich mit zwei weiteren PA's und ein paar Personen in gelben T-Shirts in einem Raum, der sich im 'Gebäude der Gelb T-Shirts' befand und leider auch einem Erwachsenen.

Die Frau, die wir June nennen sollten,( für mich bleibt sie Ms. Dearing ) wollte unsere Probleme, Sorgen und Ängste hören. Aber am meisten wollte sie, dass wir zu geben, welche Fehler wir begangen hatten.

In diesem Moment hatte ich mich gefragt, was raucht sie und wovon träumt sie nachts?!

Ihr Blick wanderte durch die Runde und blieb an einem zierlichen kleinen Mädchen, namens Ashley, hängen. Diese schaute sich nervös um.

"Nun Ashley du bist jetzt schon seit 4 Wochen hier und hast dich nie geäußert. Weder zu anderen, noch zu dir selbst. Ashley keiner möchte dir etwas Böses, ich möchte dir nur gern helfen. Also erzähl uns bitte, warum du hier bist.".

"Aaalsoo ähm ich ähm weiß es nicht.", dabei wurde ihre Stimme zum Ende hin immer leiser.

"Lüg mich nicht!".

Aber Ashley schwieg und schaute verlegen zu Boden.

"Wenn du das nicht tust, dann werde ich das eben übernehmen. Unsere gute Ashley hier, die jedem Gerippe von Model in den Society Zeitschriften Konkurrenz machen könnte, hat sich nicht nur in einen 21 Jährigen Mann verliebt, der also sechs Jahre älter ist als sie, nein sie hat ihren Eltern auch noch Geld gestohlen, um mit ihm durchzubrennen!".

Sie stand auf und ging langsam auf Ashley zu.

"Wie kann man nur so selbstsüchtig, niederträchtig und verantwortungslos sein?!",

Nun stand Miss Dearing direkt vor ihr und brüllte sie an: "Wie willensschwach bist du eigentlich? Wie konntest du das deinen armen Eltern antun, du kleines verlogenes Miststück.".

Bei diesen Worten, verpasste sie Ashley eine harte Ohrfeige.

Ich konnte allen ansehen, dass sie wussten, dass es falsch war. Aber keiner half ihr.

Mrs. Dearing holte nochmals aus.

Da rief ich: "Sind Sie jetzt völlig durchgedreht?".

Alle starrten mich erschrocken an und Mrs. Dearing kam einen Schritt auf mich zu.

Ich sah Ashley an, die schluchzend auf ihren Stuhl saß. Es tat mir unendlich leid, sie so zu sehen.

Mrs. Dearing blieb anderthalb Meter vor mir stehen. "Sky ich hab euch anfangs gesagt, dass ihr mich June nennen sollt.".

"Damit wir Ihnen gegenüber ein Gefühl der Vertrautheit entwickeln und uns öffnen?!", ich lachte kurz herzhaft, "da muss ich Sie leider enttäuschen, denn soweit ich weiß vertraut sich niemand einer Person an, die scheinheilig, aufgesetzt und durchgedreht ist. Die andere erniedrigt, bis sie zusammenbrechen! Denn das ist nicht normal mal, das ist krank!".

Mrs. Dearing sah etwas wütend aus, aber sie lächelte auch. Sie drehte sich wieder zu Ashley um.

Aber anstatt des kleinen eingeschüchterten Mädchens, konnte man eine Ashley sehen, die mit gestrafftem Rücken dastand und Mrs. Dearing hasserfüllte Blicke zu warf: "Sie werden mich nicht mehr so erniedrigen, nur weil Sie eine verbitterte Frau sind, die ein Mann nicht mal geschenkt haben möchte!".

Boot Camp 2.0Where stories live. Discover now