A C H T U N D Z W A N Z I G

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Im Krankenhaus angekommen, wurde mir gesagt, dass meine Großmutter am Herz operiert wird.
Mein Großvater tickte aus und beleidigte die ganze Zeit nur Noah und mich.
,,Was will der Typ hier?! Ist des dein Schwuchtel Freund oder was?!", schrie er.
,,Sei leise und lass Noah aus dem Spiel. Alle kucken schon", zischte ich.
,,Du und dein Schwulengetue sind doch Schuld, dass deine Großmutter jetzt operiert wird!", brüllte er weiter.
,,Ich liebe sie! Ich kann nichts dafür, dass sie krank ist!", rief ich.
Eine Krankenschwester kam rüber zu uns und sagte: ,,Die Herren, könnten sie bitte etwas leiser sein? Das stört die anderen Leute. Danke."
Mein Großvater stapfte weg von mir und setzte sich auf einen Stuhl neben einem kleinen Mädchen, das ihn verängstigt ansah.
Noah nahm meine Hand und zog mich zu einer Bank möglichst weit weg von meinem Opa.
Ein Arzt kam auf diesen zugelaufen und redete mit ihm.
Kurz darauf schlug er die Hände vors Gesicht.
Mein Griff um Noahs Hand wurde fester.
,,Ich hab Angst", flüsterte ich.
Im Anschluss kam der Chirurg zu mir.
,,Es tut mir sehr Leid. Wir konnten leider nichts mehr für sie tun", erklärte er mit betroffenem Blick.
Ich saß einfach nur da und realisierte nicht mehr, dass er mir erzählte was passiert war und war total geschockt.
Dann ging der Arzt auch wieder und ich sah Noah an, der das Ganze wahrscheinlich nicht einmal zur Hälfte verstand und trotzdem mit mir hier saß.
,,Es tut mir so Leid", raunte er in mein Ohr und nahm mich in den Arm.
Mein Großvater stapfte auf uns zu: ,,Wegen dir ist meine geliebte Frau tot!"
,,Das ist nicht meine Schuld!", ich löste mich aus Noah Umarmung, ,,Ich hab sie nicht umgebracht! Ich hab mich um sie gekümmert bis du mich rausgeworfen hast!"
,,Verschwinde!", knurrte mein Opa.
Mein Freund packte mich am Handgelenk und zog mich nach draußen auf den Parkplatz.
Ich fing, während wir auf dem Weg zum Auto waren, an zu weinen.
Noah nahm mich auf der Stelle in den Arm und versuchte mich zu trösten.
Als wäre das alles noch nicht genug gewesen, fing es an zu regnen.
,,Komm, wir gehen zum Auto", sagte er.
Er fuhr uns zu ihm.
Er hatte zwar eine Fahrerlaubnis, aber war noch keine 18, sodass er eigentlich gar nicht fahren durfte, wenn ich der Beifahrer war, aber das war ihm anscheinend egal.

Bei ihm zuhause legten wir uns auf die Couch und Noah streichelte mir durch die Haare.
,,Danke", murmelte ich.
,,Ich liebe dich doch", sagte er.
,,Kann ich dir was erzählen?", fragte ich.
,,Klar", antwortete Noah.
,,Also... Meine Großmutter war immer eine großartige Person. Ich hab ihr neulich erzählt, dass ich mit dir zusammen bin und sie hat mich unterstützt. Sie wollte dich sogar kennenlernen. Als mein Großvater das mit uns rausbekommen hat, hat er mich rausgeworfen. Ich war nur noch einmal bei ihr, bevor sie gestorben ist", erzählte ich.
,,Wieso hast du das nicht vorher gesagt?", wollte er wissen.
,,Ich weiß nicht", meinte ich.
Ich weinte und dachte die ganze Nacht nach.

Am nächsten Tag sahen wir in der Zeitung die Todesanzeige.
Die Beerdigung würde 3 Tage später stattfinden.
,,Gehst du hin?", fragte Noah und stellte einen Teller mit Marmeladenbrot vor mich.
,,Ja, ich glaub schon", antwortete ich und nahm einen Bissen.
,,Was willst du heute machen?", hakte mein Freund nach.
,,Können wir einfach hier bleiben und Fernsehen?", erwiderte ich.
,,Sicher", lächelte er und gab mir einen kurzen Kuss.
Nach dem Essen setzten wir uns auf die Couch und sahen einfach den ganzen Tag eine Serie.
,,Noah?", fragte ich.
,,Ja, Schatz?", antwortete er.
So nannte er mich zum ersten Mal.
,,Ich mag es wenn du mich so nennst. Ich wollte einfach danke sagen. Du bist einfach immer für mich da und ich liebe dich so sehr. Du bist einfach der beste", sagte ich.
,,Ich liebe dich auch", grinste Noah und küsste mich.
,,Paul hat grad geschrieben. Kann er vorbei kommen?", wollte ich wissen.
,,Von mir aus", meinte er.
Kurz darauf stand Paul vor der Tür.  
,,Ey bro, tut mir echt Leid",  sagte er und umarmte mich kurz.
,,Ich hab Bier mitgebracht", fügte er hinzu.
Er holte aus seinem Rucksack drei Flaschen und gab eine davon mir.
,,Noah, willst auch eine?", fragte er.
,,Ich trinke nicht", antwortete Noah.
,,Komm schon. Von einem Bier wird man nicht betrunken", versuchte Paul ihn zu überreden.
,,Ne, ich will keins", wiederholte mein Freund.
,,Aber Bier enthält lebenswichtige Nährstoffe, also ist da fast nur Gutes dran", sprach Paul weiter.
,,Alter, wenn er nicht will, lass ihn einf-", mischte ich mich ein.
,,Doch ich will", unterbrach Noah mich plötzlich und nahm Paul die Flasche ab.
Ich sah ihn kurz verwirrt an, aber beschloss dann nichts dazu zu sagen.
Noah trank eigentlich nie Alkohol.
Wir setzten uns aufs Sofa und tranken das Bier, während Paul von einem Mädchen erzählte, mit der er eine On-Off-Beziehung führte.

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28 Kapitel
Meine bisher längste Geschichte
Gefällts euch?
Awww danke für 2k Reads! ICh freu mich grad soo riesig:D
Habt ihr Vorschläge/Ideen/Wünsche?
LY BYE


Little gay boy | BoyxBoyTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang