Gefangen im Krankenhaus und ein Überfall

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Ich weiß nicht, wie ich das überleben konnte, aber ich tat es. Ein Nachbar hatte anscheinend die Explosion gesehen und Polizei, Notarzt und Feuerwehr gerufen. Oder ich hatte extrem viel Glück.

Das nächste, woran ich mich erinnerte war, dass ich in einem Krankenhaus lag. Ich hing an einem Tropf und fühlte mich elend und schlapp. 

Neben meinem Bett stand ein Arzt, der auf ein Klemmbrett schaute.

"Bin ich tot?", krächzte ich, was ihn aufschauen ließ.

Mein größter Wunsch war, dass er ja sagte und mir nun die Weiten des Himmels zeigte, aber er schmunzelte nur und antwortete gelassen:

"Nein, aber Sie waren nah dran. Hätte ein Nachbar uns nicht sofort angerufen, wären sie es wahrscheinlich."

Es kostete mich ziemlich viel Selbstbeherrschung, nicht zu fluchen, aber die Vorstellung, wieder zu meinem Vater zu gehen, machte mich nicht gerade an.

"Kann ich was trinken?", fragte ich stattdessen und er reichte mir ein Glas Wasser, welches neben meinem Bett stand.

"Eine gewisse Miss Williams möchte Sie sehen. Soll ich sie rein lassen?", wollte er daraufhin wissen.

Ein schwaches Nicken meiner Seite gab ihm die Erlaubnis und sogleich er die Tür des Krankenzimmers aufmachte und etwas sagte, stürmte eine total aufgelöste Juliet herein.

"Oh mein Gott, du lebst. Sie haben so lange gesagt, du wärst nicht stabil und, oh Gott, ich hatte so Angst um dich", schluchzte sie und umarmte mich, auch wenn es mir weh tat, was ich jedoch nicht erwähnte.

"Mir geht es ja jetzt gut", meinte ich und lächelte schwach.

"Oh Gott, und ich dachte, ich müsste mir eine neue beste Freundin suchen. Die sind in letzter Zeit so schwer zu finden, weißt du", witzelte sie.

Ich lachte auf.

"Als ob du mich los würdest."

Nun lachten wir beide. Als das Lachen einigermaßen verebbt war, fragte ich:

"Wie lange war ich weg?"

"Zwei Wochen", erwiderte Juliet wie aus der Pistole geschossen. "Die längsten zwei Wochen meines Lebens. Ich bin immer nach der Schule hier her gekommen, aber siel ließen mich nicht rein, wegen 'nur Familie'. Dabei ist dein Vater kein einziges Mal gekommen. Unglaublich, oder? Generell habe ich aber auch gar nichts von ihm gesehen oder gehört, seit wir unsere Exkursion hatten."

Nun fluchte ich wirklich.

"Was ist los?"

"Julie, ich glaube, ich muss dir was erzählen", begann ich und erzählte ihr dann alles, was an dem Tag passiert ist.

Von dem Anruf, zu der Fahrt rüber und dann des seltsamen Verhalten meines Vaters, als er versuchte, mich umzubringen.

"Du musst damit zur Polizei gehen", meinte sie schließlich.

"Also wirklich, Juliet. Darauf wäre ich ja gar nicht gekommen", sagte ich sarkastisch, was sie wieder lachen ließ.

"Ja, was würdest du bloß ohne mich tun?"

"Vermutlich sterben."

Wieder lachten wir. Es war toll, dass sie da.

"Ich glaube, die Leute von der Polizei wollten aber eh noch einmal hier vorbeischauen. Die sind sich immer noch nicht sicher, wie die Explosion passiert ist", sagte Julie schlussendlich.

Wir redeten noch einige Zeit weiter, doch irgendwann musste Juliet zum Abendessen nach Hause - außerdem hätte sie noch unglaublich viele Hausaufgaben, wie sie mir schilderte.

Marvel's Catastrophe¹ ~ The Mad ScientistOù les histoires vivent. Découvrez maintenant