Kapitel 8

1.1K 28 5
                                    

Als ich vor der Tür von Lias Haus stand und die Klingel gedrückt hatte, kaute ich nervös auf meiner Unterlippe rum. Was ist, wenn sie alles weiß?
Die Tür ging mit einem solchen Schwung auf, dass ich erschrocken zusammen fuhr.
„Was ist denn mit dir los? So ängstlich heute?", lachte eine glückliche Lia. Sie ist glücklich...das heißt, dass sie nicht von den Vorfällen mit Lucas weiß. Erleichtert atmete ich aus. Erst jetzt hatte ich gemerkt, dass ich die Luft angehalten hatte. Meine beste Freundin zog mich an meiner Hand hinter ihr her in ihr Zimmer. Ich setzte mich auf ihr großes Himmelbett und sah sie erwartungsvoll an: „Und was möchtest du mir erzählen?"
Sofort fing sie an zu grinsen: „Also...gestern...war einfach unglaublich. Milan und ich haben uns geküsst!"
„Aber ihr habt euch doch schon öfter geküsst. Sehr oft...um es genau zu sagen.", zuckte ich mit den Schultern. Ich verstand nicht, was diesmal dann so besonderes dran sein sollte.
„Oh man Bella, du checkst gar nichts!", verdrehte sie genervt die Augen. So langsam war ich genervt davon, dass sie nicht mit Sprache rausrückte und forderte sie zum Weitererzählen auf: „Lia, nun erzähl schon!"
„Ich...Milan und ich...wir haben...miteinander geschlafen!", sofort stieg ihr die Röte ins Gesicht. Ihr Blick senkte sich auf ihre Hände, wo sie nervös mit ihren Finger spielte. Ich legte meine Hände behutsam auf ihre und schaute sie mit einem beruhigenden Lächeln an: „Es freut mich so sehr für dich, dass ihr es endlich nach einem Jahr geschafft habt zusammen zu kommen!" Ich musste lachen, der Blick von Lia hob sich bis sie mir in die Augen schaute und mit in mein herzhaftes Lachen mit einstieg. Wie ich dieses Mädchen liebe!
„Ich bin so froh, dass du so reagierst. Ich hatte ein bisschen Angst vor deiner Reaktion, weil du der Meinung sein könntest, dass wir es zu früh getan haben. Aber Bella...oh man...er war so gefühlvoll und sanft. Ich bin mir so sicher mit ihm, wie er mich behandelt und in seinem Blick...da steckt so viel Liebe drin!", nach ihrem Redefluss musste sie erst einmal tief durchatmen. „Ich vertraue dir, Lia. Du hast mit ihm, glaube ich, den Richtigen gefunden!", sagte ich und nahm sie in eine lange und feste Umarmung. Sie erzählte mir noch alles, was gestern passiert war und wir lachten viel. Nach einer gefühlten Ewigkeit, schlug Lia vor einen Film zu schauen.
„Ja, lass mal wieder Batman gucken! Den haben wir schon lange nicht mehr geschaut!", willigte ich ein. Wir beiden liebten Superheldenfilme. Wir kannten wahrscheinlich alle, die es auf dieser Welt gab. Lia ging schon mal runter und ich musste noch einmal auf die Toilette. Ich kam in Gedanken wieder zurück auf das Gespräch zwischen Miles und Lia. Lucas und ich hatten noch keinen Sex gehabt. Er hatte es gewollt. Unbedingt sogar. Es gab auch schon mehrere Versuche, aber irgendwie war ich noch nicht bereit dazu gewesen. Manchmal, wenn Lucas getrunken hatte, zwang er mich ihn anders zu befriedigen. Bei den ersten Malen versuchte ich mich zu wehren...doch er begann dann immer mich zu schlagen. Also tat ich es immer, wenn er es von mir verlangte. Meine Augen füllten sich mit Tränen. Meine Lippen bebten. Ich konnte es nicht zurückhalten. Zu tief saß der Schmerz, den er immer wieder in mir verursachte. Ich hasste mein Leben. Ich hasste es so sehr!
Nach ein paar Minuten hatte ich mich wieder beruhigt. Meine Atmung normalisierte sich wieder und mein Herzschlag kam ebenfalls in den gewohnten Rhythmus zurück. Ich blickte in den Spiegel, wischte mir die verschmierte Mascara weg und spritzte mir kaltes Wasser ins Gesicht. Ich atmete tief durch und öffnete die Tür. Da stand jedoch jemand. Der Geruch war...atemberaubend. Ich hob meinen Blick bis er auf zwei wunderschöne blaue Augen traf. Mal wieder. Erst jetzt bemerkte ich, dass der Fremde nur eine lockere kurze Hose trug. Sein Körper war leicht gebräunt und seine Muskeln definierten seinen perfekt geformten Körper. Meinen Blick konnte ich nicht abwenden, wie gerne hätte ich seinen Körper jetzt berührt.
„Du kannst wohl nie aufhören mich anzustarren?!", erwiderte eine leicht genervte Stimme. Wie peinlich! Er hatte mich erwischt beim Starren. Schon wieder.
„Bilde dir mal nichts ein!", versuchte ich das peinliche Starren von mir zu überspielen. Statt einer Antwort grinste er nur arrogant und war sich seinem guten Aussehen vollkommen bewusst. Dann beugte er sich vor und auf der Stelle blieb mir die Luft in der Lunge stecken. Er kam immer näher bis er bei meinem Ohr ankam.
„Ach Kleines, du kannst mir genauso wenig widerstehen wie die anderen", raunte er mir mit einem selbstgefälligen Lächeln ins Ohr. Mich überkam eine Gänsehaut. Warum hat er ein solch komische Wirkung auf mich? Ich drückte ihn mit aller Kraft von mir weg und faselte beim Weggehen so etwas wie: „Träum weiter!".

~
Heyyy, ich hoffe, dass euch die ersten paar Kapitel gefallen haben? Das ist meine erste Geschichte auf Wattpad, also würde ich mich über jede Rückmeldung freuen!
Viel Spaß beim Weiterlesen 🥰

Save me from fallingWhere stories live. Discover now