▷ Thirty-Six ◁

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Taehyung POV

Die nächsten Stunden verbringe ich an Jeongguk gekuschelt in seinem Bett, während wir gemeinsam „Avengers: Endgame" schauen. Im Laufe des Abends konnte ich herausfinden, dass Jungkook ein großer Fan von Marvel zu sein scheint, was mich ehrlich gesagt etwas überrascht hat. Aus diesem Grund fiel unsere Entscheidung auf den Film - ich hab ihn noch nicht gesehen und Jungkook würde ihn gerne noch weitere 50 Male ansehen.

Als wir dabei waren, die CD in den Player einzustecken, hat uns Jin überrascht, welcher mit warmem Popcorn und einer Tüte Doritos ins Zimmer reinkam. „Erst die Snacks machen einen Filmabend vollkommen", meinte er und legte uns das Essen aufs Bett. Ehrlich gesagt, fand ich diese Geste echt nett, weshalb ich nicht anders konnte, als zu lächeln und mich zu bedanken. Es ist immer ein schönes Gefühl, wenn dich Menschen herzlich aufnehmen, vor allem wenn es die engen Freunde deines Partners sind.

So machten Jungkook und ich uns einen schönen Abend , oder eher gesagt, eine schöne Nacht, denn Jungkook hat noch eine gute Stunde gebraucht, um den DVD- Player richtig mit dem Fernseher zu verbinden. Nichtsdestotrotz hat er es geschafft und jetzt liegen wir immer noch da, sein Körper fest um meinen umklammert, während meine Hände auf seinen Armen liegen. Um uns rum liegt auf dem ganzen Bett Popcorn verstreut und die nun leere Tüte Doritos fand ihren Weg auf den Boden. Aber das kümmert keinen von uns, denn wir haben später noch genug Zeit, den Saustall zu beseitigen. Unsere gesamte Konzentration ist auf den Bildschirm gerichtet und die Wärme des jeweils anderen.

Ich fühle mich so geborgen in seinen starken, muskulösen, aber dennoch so sanften und warmen Armen, dass ich am liebsten für immer so liegen geblieben wäre. Während weiterhin keiner von uns ein Wort sagt, atme ich seinen Duft ein, welcher mich stark an eine Mischung aus Mandeln und Vanille erinnert. Das muss wohl sein Duschgel sein, denke ich und spüre wie meine Augenlider schwerer und die ganzen Geräusche um mich herum immer leiser werden.

Und ehe ich mich versehe, befinde ich mich im Tiefschlaf. Kein Ton ist zu hören und alles was ich sehen kann, ist das schwarze Nichts. Aber dennoch kann ich immernoch eine angenehme Wärme um mich herum spüren, die so beruhigend wirkt.

V POV

„Bist du bereit Jungkook?", ertönt nach einiger Zeit die fröhliche Stimme des Hackers, welcher die Tür zum Zimmer öffnet und eintritt.

„Pscht, Tae schläft", flüstert der Angesprochene, während er mich sanft aus seinen Armen befreit und das Popcorn vom Bett schüttelt, ehe er meinen Körper in eine gemütlichere Position auf das Bett legt.

„Sorry", antwortet der Orangehaarige, welcher an der Tür wartet, entschuldigend.

„Wir können gehen", meint Jungkook leise, nachdem er mich zugedeckt und den Fernseher ausgeschalten hat.

Daraufhin ist nurnoch ein Zuknallen der Tür zu hören und Schritte, welche immer leiser werden, weshalb ich annehme, dass sich die Personen von der Tür entfernen und auf dem Weg zum Erdgeschoss sind.

Als ich keinen Mucks mehr hören kann, öffne ich langsam meine Augen.
Vor mir kann ich ein Bücherregal erkennen und langsam setzte ich mich auf, ehe ich einen genauen Blick durch das Zimmer werfe.

„Offensichtlich befinde ich mich in Jungkooks Schlafzimmer", komme ich zum Entschluss und schaue auf die Uhr, welche über seinem Fernsehen hängt. 23:34, na Toll
Ich befinde mich in der schlimmsten Situation, die ich mir je hätte vorstellen können.

Was soll ich jetzt machen?

Erstmal Ruhe bewahren, ich werde eine Lösung finden.

Ich befinde mich gerade im ersten Stockwerk eines mehrstöckigen Hauses, welches einer geheimen Einsatzgruppe.
Dazu pflege ich eine enge Bindung zu einem Mitglied der Gruppe, somit sind mir alle Hände gebunden.

Jeder von ihnen weiß, dass ich die heutige Nacht in ihrem Haus verbringe, weshalb sie in Zukunft Verdacht schöpfen könnten, sollte ich heute nicht erscheinen. Vor allem nach dem Fall mit der Entführung sollten bei ihnen die ersten Fragen auftauchen und ich denke, sie haben längst gemerkt, dass der ganze Fall keinen Sinn ergibt und da etwas nicht stimmen kann. Angefangen bei dem Motiv der Entführung bis hin zu der Frage nach dem Täter, wirkt alles relativ dubios.

Ich muss einen Weg finden, überlege ich leicht verzweifelt, während ich mir mit einer Hand durch die Haare fahre.

Ich muss hier raus.

Es gibt keine weiteren bewohnten Häuser im Radius von 6km, also sollte ich genug Freiraum haben, wenn ich es hier rausgeschafft habe.

So, erster Schritt: Lage überprüfen. Ich muss herausfinden, wer das Gebäude für die Mission verlässt. Ich bin mir sicher, dass sie eine Person zurücklassen werden, damit diese auf mich aufpassen kann. Zumindest hab ich den Eindruck, Jeongguk wäre die Art von Person, die lieber Nummer Sicher geht, anstatt zu riskieren.
Höchstwahrscheinlich wird der Hacker oder Stratege hier bleiben, da sie ihren Teil der Arbeit auch von hier aus erledigen können und nicht unbedingt vor Ort sein müssen.

Sollte nur eine Person hier bleiben, wäre die Flucht viel einfacher und im schlimmsten Falle könnte ich denjenigen betäuben. Sollte das nicht der Fall sein, wäre ich in einer Notsituation wortwörtlich am Arsch.

Aber erstmal muss ich herausfinden, wer es ist.

Langsam setze ich mich auf, ehe ich vorsichtig ein Bein auf den Boden setze und mich mit leisen Schritten zur Tür begebe.

Auf der Hälfte meines Weges höre ich, wie jemand das Haus verlässt. Den Schritten nach zu urteilen, sind fünf Personen jetzt außer Haus.
Wusste ich's doch, dass jemand geblieben ist.

Einen Moment lang bleibe ich vor der weißen Zimmertür stehen. Ich könnte so tun, als müsste ich auf die Toilette oder ich schleiche einmal durch das Gebäude.

Vielleicht finde ich auch ihr Waffenlager, dann könnte ich mich zumindest darauf gefasst machen, was in Zukunft noch auf mich zukommen könnte.

Andererseits hab ich dann ein schlechtes Gewissen, weil ich Jeongguk ausnutzen würde und ich möchte nicht mein eigener Feind sein oder gegen die Person vorgehen, die er vom ganzen Herzen liebt. Ich hab es mir versprochen, ihn zu beschützen und sicherzugehen, dass ihm nichts mehr zustößt, sodass er ein normales und erfülltes Leben leben kann.

Schweren Herzens beiße ich mir auf die Lippe und öffne die Tür, wobei ich plötzlich eine Stimme höre.

„Seid ihr schon dort?", ertönt eine tiefe Stimmte aus dem Erdgeschoss und sofort erstarre ich mitten in der Bewegung.

Moment mal, diese Stimme habe ich schon einmal gehört.

Einen Moment lang, grabe ich in meinen tiefsten Erinnerungen und versuche die Person zu identifizieren. Langsam bildet sich ein Bild in meinem Kopf: tiefe Stimme, ungefähr 1,80m groß, braun, graue Haare und dieses Grinsen.

Es ist der Stratege. Kim Namjoon.

Nightlife Killer ▷KookVWo Geschichten leben. Entdecke jetzt