dark night - @Gukgie_

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Ich rannte durch die dunklen Straßen, hörte die Rufe meiner Peiniger hinter mir und verschnellerte meine Schritte.
Ich  nahm die nächste Seitengasse, in der Hoffnung eine Abkürzung zu finden,  doch lief ich, zu meinem Pech, gerade Wegs in eine Sackgasse.
Meine Blicke gingen schnell durch die Gegend, scannten alles ab und suchten einen Weg heraus, doch gab es diesen nicht.
Ich saß in der Falle und vernahm das Lachen der Männer, die mir bis eben gefolgt sind.
Sie standen am Eingang der Sackgasse, kamen mit langsamen Schritten auf mich zu und hielten ihre Waffen fest in der Hand.
Sie  würden mich mit den Baseballschlägern zusammenschlagen und erst  aufhören, wenn ich blutend, sowie bewusstlos auf dem Boden liegen würde.
Es  war ausweglos, ich bin genau in ihre Falle gerannt und würde nun zu  spüren bekommen, was es bedeutete, sich mit ihnen anzulegen.
Dabei war es noch nicht einmal meine Schuld.
Mein bester Freund hatte sie provoziert und herausgefordert, ihnen unterstellt, sie würden nur bluffen und uns nichts antun.
Nun liegt er irgendwo in Seoul auf der Straße und starb wahrscheinlich an inneren Blutungen.
In meinen Augen traten Tränen und ich ließ mich auf die Knie fallen.
Ich wollte das alles doch gar nicht, aber er konnte seinen Mund nicht halten, als sie mich anmachten.
Er wollte mich beschützen.
Ich schluchzte auf und hörte die Männer, wie sie sich über mich lustig machten.
Sie machten mich wütend; doch zeitgleich hatte ich auch solche Angst.
Sie würden mich zum sterben zurück lassen.
"Das  will ich nicht", ich raufte mir meine Haare und kniff meine Augen zu,  hörte auf einmal schreie und spürte eine komische Wärme an mir.
Sie umschloss mich, wie zwei Arme.
Ich öffnete meine Augen, sah dadurch einige Silhouetten von Körpern auf dem Boden liegen und Haare, die mein Gesicht kitzelten.
Ich  wurde gerade von einem jungen Mann umarmt; der seine Arme fest um mich  geschlossen hatte und mir sachte über den Rücken strich.
"Keine  Sorge, dir wird nichts geschehen", hauchte mir seine Stimme zu und  sorgte dafür, dass sich eine angenehme Gänsehaut auf meinem Körper  bildete.
"W-wer bist du?", ich merkte erst  jetzt, dass ich zitterte und mich an ihm krallte, weshalb ich ihn  kraftlos los ließ und mich einfach an ihn lehnte.
Er lachte leise.
"Ich müsste dich mitnehmen, würde ich dir dies verraten".
"Dann  tu es", meine Stimme war nur ein hauchen und ich konnte nicht  nachvollziehen wieso ich diese Worte sagte, doch irgendwie fühlte ich  mich wohl bei ihm.
Wie Zuhause.
"Du weißt doch gar nicht, was du da sagst", erwidert er und löste sich leicht von mir, um mir ins Gesicht zu blicken.
Seine Augen waren knallrot und passten zu seinen Lippen, die von seinem pechschwarzen Haar nur so betont wurden.
Sein Gesicht war blass und seine Haut makellos.
"Ich  bin der Teufel, kannst mich aber auch Jimin nennen", wisperte er dann  und grinste, weshalb ich meinen Kopf schief legte und durch sein,  überaus weiches, Haar fuhr, "Du siehst aber wie ein Engel aus".
"Der  Schein trügt", schmunzelte er und legte seine Hand an meine Wange,  strich mit seinen Fingern sanft über meinen Wangenknochen, "wobei du so  bist, wie du wirkst".
Ich sah ihn fragend an und legte meine Hand auf seiner, merkte dadurch, wie kalt er eigentlich war.
"rein, wunderschön und liebenswert".
"Das stimmt nicht", ich sah mit roten Wangen zur Seite und weitete direkt meine Augen, als ich die Leiche neben uns sah.
Mein Herzschlag beschleunigte sich Automatisch und ich blickte wieder zu ihm, merkte dadurch seinen besorgten Blick auf mir.
"Soll ich dich das vergessen lassen?", er strich mir durch mein Haar und Kopf schüttelnd schloss ich meine Augen, "N-nein..".
"Okay",  er seufzte und ich spürte, wie er mir unter die Kniekehlen und an  meinem Rücken fasste, ehe er mich hoch hob und ich mich quickend an ihm  klammerte.
"Tut mir leid", er lächelte belustigt und lief mit mir irgendwo hin.
Ich achtete darauf nicht sonderlich, sondern sah ihn mir lieber an.
Er war wirklich wunderschön.
"Ich  hätte mir den Teufel anders vorgestellt", wisperte ich leise, eher zu  mir selbst, doch trotzdem hörte er es, "so kalt und hässlich".
Er lachte amüsiert auf und sah mich grinsend an, "heißt das dann, dass du mich schön findest?".
"Ja..", ich lächelte leicht und nickte, wodurch ich ihm ein ehrliches Lächeln entlockte und mich zufrieden an ihm kuschelte.
"Und  du fragst dich nicht, was ich hier bei dir mache?", er sah fragend zu  mir runter und betrat irgendein Haus, setzte mich dort auf einem Sofa ab  und kniete sich vor mir, woraufhin ich mit meinen Kopf schüttelte und  kicherte, "nicht wirklich, etwas schlimmes kann es ja nicht sein,  schließlich hast du mich gerettet und sicher nach Hause gebracht".
Ich sah mich um und nickte, "mir macht es eher Sorgen, dass du wusstest wo ich wohne und wie du hier hinein gekommen bist".
"Ich bin der Teufel, ich kann alles und finde auch jeden, den ich will".
"Mich?", ich lachte leise und leicht nickte er, "genau, dich".
"Jetzt  bin ich doch neugierig", ich setzte mich ein wenig auf und sah ihn  interessiert an, woraufhin er erneut grinst und mir über die Lippe  strich, "Ich habe dich gesucht, weil ich spürte, dass dir etwas  Schlimmes passieren würde. Ich habe es aufgehalten".
"Wieso?".
"Weil  ich dich Liebe", in seinem Blick war so viel Wärme und Liebe, sodass  ich nichts anderes konnte, als ihn zu mir zu ziehen und meine Lippen auf  seine zu legen.
Ich fühlte mich, als würde ich ihn schon ewig kennen.
"Ich habe dich endlich wieder", flüsterte er und lächelte mich liebevoll an, "mein Jeongguk, mein Lucifer".

†❁†

@Gukgie_

OS - COLLECTIONWhere stories live. Discover now