Es gibt kein Ende. (2o2o)

Ich lass es nicht zu (17.4.20)

Innerlich zu sterben ist nicht das,
was ich mir für heute gewünscht hatte.
Versuche schon wieder alles zu unterdrücken, doch der Schmerz kommt immer wieder hoch, will raus.
Doch ich lass es nicht zu.
Langsam und heimlich rinnt eine nasse Spur über mein Gesicht.
Eine Spur aus Angst, Traurigkeit und Schmerz.
So sehr ich meine Augen auch zudrücke,
so sehr ich versuche alles in mir zu lassen,
es will unbedingt ausbrechen.
Doch ich lass es nicht zu.
Mir ist bewusst wie viel besser es wäre,
wenn ich einfach nachgeben würde,
wenn der Schmerz aus mir raus könnte,
wenn ich mir erlauben würde zu zeigen,
dass es mir schlecht geht.
Doch ich lass es nicht zu.
Alles in mir schreit ich darf es nicht,
es wäre schwach mich verletzlich zu zeigen,
deshalb darf niemand sehen, wie schlecht es mir geht,
es soll ja keiner sehen wie ich falle und zerbreche.
Auch wenn ich das eigentlich nicht will.
Doch ich lass es nicht zu.
Füge mir körperliche Schmerzen zu,
nur um das Gefühl in mir zu überdecken,
um für einen kurzen Augenblick nicht ich sein zu müssen.
Hab Angst um mich selbst,
weiß dass ich aufhören muss,
Doch ich lass es nicht zu.
Es fühlt sich komisch an heute zu lächeln.
Ich lächel normalerweise gerne,
doch heute fühlt es sich falsch an.
Jemand sagt etwas witziges,
meine Mundwinkel zucken, will lächeln.
Doch ich lass es nicht zu.
Sehe das schöne Wetter,
aber es sieht nicht schön aus.
Will was aus dem Tag machen,
doch ich komm hier nicht raus.
Will mich befreien
Doch ich lass es nicht zu.
Ich sperre mich in mir selbst ein,
mit der Annahme es wäre besser so.
Versuche mich zu verstecken,
vor allen anderen und vor mir selbst.
Würd viel zu gern ausbrechen aus all dem.
Doch ich lass es nicht zu.
Ja, es ist okay, nicht okay zu sein,
aber auf keinen Fall bei mir.
Bekomme zwar Hilfe von anderen angeboten,
und weiß ich sollte sie annehmen,
endlich dazu stehen & es rauslassen.
Doch ich lass es nicht zu.
Weil man am Ende nur die Liebe zulässt,
von der man glaub dass man sie auch verdient.
Liebe, die ich mir selbst gerne geben würde.
Liebe, die andere versuchen mir zu geben.
Liebe, die theoretischen zum Greifen nah ist.
Doch ich lass sie viel zu oft nicht zu.