Lucifers Wife | Supernatural

° Kapitel 12 °

PoV Mariel

Überfordert und mit aufgerissen Augen sehe ich ihn an. Doch obwohl alles in meinem Kopf rasend schnell ist, habe ich das Gefühl, die Übersicht zu haben. Das liegt bestimmt an der Wirkung des Blutes. Schnell schüttle ich meinen Kopf und versuche jegliche Art von Gefühlen zu unterdrücken.

Und plötzlich trifft mich die Realität, wie ein Stein am Kopf. Was zur verdammten Hölle mache ich eigentlich gerade?! Reflexartig stehe ich auf und gehe schnell zur Tür. "Vergiss einfach was gerade passiert ist!" Sage ich noch zu Lucifer, ehe ich das Zimmer verlasse und in meins husche. Überfordert lehne ich von innen gegen meine Tür. Bin ich nun komplett übergeschnappt?! Einfach sein Blut zu trinken!?

Ich schüttle verzweifelt mein Kopf, während die Gefühle, die ich versuche zu unterdrücken, langsam aber sicher wieder hochkommen und mich wie in einer Strömung mit sich ziehen. So liege ich weinend am Boden, während mein Bauch noch kribbelt bei den Gedanken an Luci. Wenn Luci recht hat und all diese Gefühle wirklich schon vorher tief in mir schlummerten, habe ich mein Todesurteil unterschrieben. Die Winchester werden mich umbringen! 'Am besten ich versuch die Gefühle loszuwerden. Ohne Gefühle werde ich nicht Lucifers Frau, wenn ich nicht seine Frau werde, werden mich die Winchester freilassen und dann ist alles wieder in Ordnung.' Rede ich mir sehr fest ein, während die Tränen nicht aufhören wollen meine Wange herunterzufließen. Aber wie werde ich diese Gefühle bloß am besten los? Vielleicht muss ich versuchen mich in wen anders zu verlieben? Oder Lucifers schlechte Seiten mir mehr ins Gewissen rufen?

Verzweifelt fasse ich mir an den Kopf. Was ich tun muss, ist mich erst einmal zu beruhigen! Damit atme ich ein paar mal tief ein und aus, versuche mein Kopf freizubekommen und meinen Tränenfluss zu versiegeln.

Das funktioniert nach ein paar Anläufen auch und ich kann erleichtert einatmen. Jeder sagt doch immer das Luci so schlimm ist, dann ist es doch bloß eine Frage der Zeit das er mir seine schreckliche Seite zeigt. Und sobald ich sehe, wie er mordet und Verbrechen begeht, werde ich ihn schon aufhören zu lieben. Ich bin mir sicher, das wird schon von ganz allein passieren, sobald ich sein wahres 'ich' kenne!

Schon etwas ruhiger stehe ich auf und trockne mir meine Wangen. Am besten gehe ich erst einmal duschen. Das Blut, welches ich von ihm getrunken habe, klebt um meinen Mund herum und allgemein ist Duschen keine allzu schlechte Idee. Mit ein paar Wechsel Klamotten begebe ich mich auch ins Bad, zieh mich aus und setzte mich in die Dusche.

Wasser prasselt unaufhörlich auf mich nieder und bedeckt meinen gesamten Körper mit einer dünnen Schicht. Ich merke wie das Blut von mir abgeht und ich mich wieder etwas wohler in meiner Haut fühle. Wobei das auch nur begrenzt ist, denn Bilder wie ich Luci Küsse schießen mir immer wieder in den Kopf. Das Blut trinken hat irgendetwas in mir ausgelöst was ich noch nicht ganz beschreiben kann.

Was hab ich mir bloß dabei gedacht?! Frustriert, lege ich wieder einmal mein Kopf auf meine Knie, während ich meine Beine mit meinen Armen umschlinge. Wenn Luci das den Jungs erzählt, bin ich sowas von Tot. Wenn ich an den engen Körper Kontakt mit ihm denke, wird mir auch ein wenig warm ums Herz und auch im Gesicht. Sein Blut hat wundervoll geschmeckt und am liebsten würde ich darin ertrinken, aber wenn ich das tue, werde ich zum Engel. Einen weiteren klaren Gedanken zu fassen ist schier unmöglich, denn der Geschmack des Blutes hat sich in meinem Gedächtnis manifestiert und übertönt jegliche Gefühle und Sinne. Nach einer ganzen Weile höre ich ein Klopfen an der Badezimmer Tür. "Du bist schon ziemlich lang da drin, alles in Ordnung?" Erklingt Sams besorgte Stimme. "Ja alles in Ordnung, ich bin gleich fertig." Gebe ich, so unbesorgt wie möglich zurück. Zeitgleich stehe ich auf und mache das Wasser aus. "Gut.." Redet er weiter, wobei es so klingt als wolle er mehr sagen. Kurz ist es still.

"Könntest du uns bei Lucifer helfen?" Kurz ist es wieder ruhig. Ich soll ihnen bei Lucifer helfen? Ich dachte, ich sollte so weit wie nur möglich von ihm fern bleiben? "Inwiefern?" Harke ich nach und fange mich bereits mit einem Handtuch abzutrocknen.

"Lucifer will nicht aus seinem Zimmer kommen um mit Gott,- also, ich meine Chuck, zu reden. Vielleicht kannst du ihn ja dazu überreden." Erklärt er zu Ende. Kurz zögere ich. Wenn ich das machen sollte, darf ich auf keinen Fall Anzeichen zeigen, dass ich ihn liebe! Das wird doch nur Probleme geben. Ich bekomme doch schon weiche Knie, wenn ich auch nur an ihn denke! Am besten lasse ich es ein,-"Ja gern, mir wird schon was einfallen. Gib mir nur einen Moment." Plappere ich los, ohne richtige Kontrolle darüber zu haben.

Was zur Hölle?! Ich wollte absagen und nicht zusagen! WARUM HAB ICH ZUGESAGT?! Es war als hätte mein Körper von selbst reagiert. Und während in meinem Kopf gerade ein Weltkrieg ausbricht, wie ich nur zusagen konnte, ziehe ich mich an und mache mir meine Haare schick. Als ich dann auch fertig bin, ist mein Kopf schon wie leer gefegt. Ich hab keinen blassen Schimmer warum ich zugesagt habe. Tief im Inneren will ich zu ihm und am liebsten in seinem Blut ertrinken, aber mein eigenes Leben ist mir wichtiger als Satan höchst persönlich zu daten. Damit gehe ich dann auch aus dem Bad heraus, wo draußen auch schon Sam und Dean auf mich warten und sich nicht identifizierbare Blicke zuwerfen. "Du kennst die Regeln..." Murmelt Dean mich bedrohlich von der Seite an, während Sam mich entschuldigend anlächelt und wir zu dritt zu Lucifers Zimmer gehen.

Auf dem Kurzen weg zu Lucis Zimmer, geht mir noch einmal die Begegnung von gerade eben durch den Kopf. Sofort merke ich wie meine Wangen heiß werden und dieses merkwürdige verlangen nach ihm wieder schlimmer wird. Aber das muss ich erst einmal zur Seite schieben. Jetzt soll ich ihn dazu bringen mit Gott zu reden.

Aus seinem Zimmer kommt sehr laute Rock Musik. Etwas zu zaghaft klopfe ich an seine Tür an. Gerade als ich ansetzten will lauter zu klopfen, stoppt die Musik. Kurz darauf öffnet sich die Tür und Cas alte Hülle beäugt mich und die anderen beiden.