Teil 24

12.7K 378 10
                                    

Jack PoV:
Jack, höre ich Damien über unseren Link knurren, komm sofort hier her.
Okay, jetzt bin ich verwirrt, was will er von mir. Weiß er was hier los ist, hat die kleine Luna mich etwa verpetzt. Na warte, wenn das der Fall ist werde ich auch ihr Geheimnis verraten, die kann sich auf was gefasst machen.

Schnell jogge ich zum Rudelhaus und begebe mich über den Aufzug in den dritten Stock. Ich kann aus der Küche leise Geräusche vernehmen, aber keine Stimmen.
Ich setzte einen gelassenen Gesichtsausdruck auf, bevor ich die Küche betrete.
Liam sitzt mir zugewandt am Tisch und isst, Damien sitzt ihm gegenüber, mit dem Rücken zu mir und umklammert mit einer Hand seine Kaffeetasse und mit der anderen seine Mate, welche auf seinem Schoß sitzt.

„Hier bin ich. Was ist los?", frage ich möglichst neutral und setze mich zu ihnen an den Tisch.
Lily guckt mich schüchtern an und ich bin mir jetzt fast sicher, dass sie was damit zu tun hat, dass ich hier her bestellt wurde. Damien stellt seine Tasse etwas zu schwungvoll ab, sodass etwas Kaffee heraus schwappt. „Du", sagt er dann und deutet anklagend mit dem Finger auf mich, „Was ist hier los?"
„Ja das würde ich auch gerne wissen. Schließlich hast du mich hier her bestellt", gebe ich provokant zurück. „Beruhigt euch mal", greift Liam schlichtend ein, „es ist doch nicht schlimmes passiert." Trotz seiner Worte starren wir uns weiter böse an.
Unserer kleinen Luna scheint die Situation sehr unangenehm zu sein, denn sie rutscht nervös auf Damiens Schoß rum, versteckt ihr Gesicht an seiner Schulter und ihre Hände sind in sein Shirt gekrallt.
Damiens Knurren, klingt jetzt tief und lüsternd und gilt diesmal seiner kleinen Mate, ich kann mir nur schwer vorstellen wie viel Selbstbeherrschung er gerade aufbringen muss um nicht über sie herzufallen. Er hat nun beide Hände fest um ihre Hüften geschlossen und hindert sie so daran sich weiter an seiner empfindlichsten Stelle zu reiben.
Mein Blick schweift zu Liam, der die Situation ebenfalls mitbekommen hat und vor sich hin grinst. Als er meinen Blick auffängt wird er wieder ernst und sagt: „Also eigentlich haben wir dich hergerufen, weil unsere Luna nicht möchte das die Gefangenen sterben."
Also doch deshalb, denke ich und werfe ihr einen bösen Blick zu.
„Sie hat vorgeschlagen selber mit ihnen zu reden und möchte dich dazu mitnehmen.", erklärt Liam weiter.
„Was?", frage ich jetzt vollkommen verwirrt. „Mich?" „Ja", knurrt Damien. Das erklärt zumindest seine schlechte Laune, seine Mate vertraut mir mehr als ihm. „Okay", sage ich langsam. „Ich finde das nicht gut", sagt Damien, „wenn Lily da hin geht, komme ich mit."
„Aber", meldet sich jetzt unsere Luna erstmals zu Wort, „vielleicht haben sie vor dir zu viel Angst und sagen deshalb nichts." Sie wählt ihre Worte definitiv vorsichtig und mit Bedacht, aber das ändert nichts daran, dass ihr Mate damit gar nicht zufrieden ist und sich jeder Muskel seines Körpers anspannt. „Jack kann auch super auf mich aufpassen, guck wie viele Muskeln er hat", spricht sie weiter und macht es damit nicht wirklich besser. Jetzt muss auch ich mir ein Lachen verkneifen. „So mein ich das doch nicht.", setzt sie schnell hinzu, „du hast natürlich mehr Muskeln." Sie unterstreicht ihre Worte indem sie beruhigend mit ihren Händen über seine Brust und seine Oberarme fährt.
Sie ist gut, denke ich, sie hat ihn voll im Griff. „Damien", spricht sie seinen Namen aus und sein Blick wird augenblicklich weich, „es wären nur 10 Minuten und wenn es nicht klappt, dann gehe ich nicht nochmal da runter. Aber bitte lass mich versuchen mit ihnen zu reden."
Eine seiner Hände liegt an ihrer Wange und streicht vorsichtig drüber. „Na gut.", sagt er dann, „aber nur 10 Minuten." „Und wehe du passt nicht auf sie auf.", fügt er an mich gewandt hinzu und schenkt mir einen strengen Blick. „Ich pass schon auf unsere kleine Luna auf.", sage ich. „Dann ist ja alles geklärt", wirft Liam ein, „am besten geht ihr gleich, dann haben wir das ganze schon in 10 Minuten hinter uns." „Gut", grummelt Damien.

Ich erhebe mich und gehe Richtung Tür. „Danke", flüstert Lily und steht ebenfalls auf, dann drückt sie ganz schnell ihrem Mate einen Kuss auf die Wange und rennt an mir vorbei aus der Küche raus. Damiens verdutzter Blick liegt auf ihr. Ich grinse und gehe ihr nach.
„Na dann, los geht's.", sage ich während ich sie in den Aufzug schiebe. „Mhm", macht die Kleine bloß, sie ist schon wieder nervös.

Unten angekommen, verlassen wir den Aufzug und stehen in einem langen Gang. Ich gehe auf die zweite Tür rechts zu und spüre, dass sie mir nur zögernd folgt. Ich schließe auf und trete ein. Ich stehe den drei Gefangenen gegenüber, sie sitzen alle an der Wand, ihre Hände mit Ketten vor ihrem Körper zusammengebunden.
„Sieh einer an, der Tic und der Alpha kommen uns persönlich umbringen.", spottet mir einer entgegen. „Wir kommen nicht um euch umzubringen, ihr habt noch eine Chance euch zu retten und zu reden.", sage ich kalt und betrachte alle drei.
„Das ist aber sehr freundlich.", spricht da einer der jüngeren Wölfe. Sein Haar ist dunkelblond und steht ihm in alle Richtungen vom Kopf ab, seine grünen Augen starren mich feindselig an und seine komplette Körperhaltung wirkt angespannt. „Du gibst deinem Mate also noch eine Chance. Und was dann, willst du mich eigenhändig umbringen?", fragt er weiter.
Ich bin kurz davor zu platzen als sich eine Hand auf meinen Arm legt und eine leise Stimme sagt: „Er ist dein Mate. Deshalb willst du ihn also beschützen." Alle Blicke richten sich gleichzeitig auf Lily, welche endlich den Raum betreten hat.


little Shadow PrinzessWhere stories live. Discover now