Zum umziehen verführt

913 46 1
                                    

Im Laufe des Nachmittags hatten wir uns überlegt wie es, über die Entscheidung eine Presseerklärung herauszugeben hinaus, weiter gehen sollte. Ich fühlte mich unwohl dabei in meine Wohnung zurück zu gehen, da ich mich trotz meines Berufsziels, noch zu unsicher im Umgang mit der Presse fühlte. Es würden sicher noch jede Menge Fotografen auf mich warten. Ich wollte es einfach nicht noch schlimmer machen und die Sache, die sich zwischen Tom und mir entwickelte damit zerstören. Ich hatte vorgeschlagen für eine Weile zu Mary zu gehen. Sie würde sicher nicht nein sagen, trotz ihrer wirklich winzigen Wohnung, aber Tom lehnte ab. Er bestand darauf das ich bei ihm blieb, womit nur noch die Frage offen blieb, wie ich an die Sachen kam die ich brauchte. Tom schlug vor einen seiner „Angestellten" zu meiner Wohnung zu schicken. Während wir darüber diskutierten, das ich mich nicht wohl dabei fühlte, wenn ein Fremder in meinen Sachen herumwühlte, kam sein Bruder Harry herein. Er hatte Teile unseres Gesprächs mitbekommen und ich konnte sehen wie er aufmerksam lauschte, obwohl er vorgab sich mit seinem Handy zu beschäftigen. Ich wollte Mary in meine Wohnung schicken. Sie kannte meine Klamotten und wusste, was ich am ehesten brauchen konnte und wo es zu finden war. „Das ist an sich eine gute Idee, nur wird sie nicht gegen die Fotografen ankommen, die vor deinem Haus warten. Ich hab ja gehört das sie relativ vorlaut ist, aber wenn diese Leute ein Foto wollen, können sie schon mal sehr rabiat sein.", sagte Tom mit gerunzelter Stirn. „Wenn wir es so machen, dann sollte wenigstens jemand bei ihr sein, der sowas schon mal erlebt hat.", fügte er noch hinzu und sah automatisch zu seinem Bruder herüber, der sich auf der Couch niedergelassen hatte. Harry schaute auf, als hätte er den Blick seines Bruders gespürt, was mir ein kleines Lächeln entlockte. „Sieht sie gut aus?", fragte Harry mit einem verschmitzten Lächeln. Sofort schlug Tom sich die flache Hand gegen die Stirn und ich bekam einen Lachanfall. „Ich denke schon. Ich kann dir ein Foto zeigen, wenn das deine Entscheidung beeinflusst.", sagte ich immer noch lachend. Tom war nicht begeistert von Harrys Aussage, dennoch konnte er sich ein Lächeln nicht verkneifen. „Nein also jetzt mal ernsthaft, ich will nicht deine ganze Familie in meine Probleme reinziehen.", sagte ich an Tom gewandt, als ich mich wieder beruhigt hatte. „Hey Nia, kein Stress. Ich mach es.", sagte Harry cool und man konnte ihm ansehen, das er es ein bisschen genoss, seine Erfahrung raushängen zu lassen. Jetzt blickte Tom mich wieder an. Er hatte die Augenbrauen hoch gezogen und wartete darauf, das ich ihm zustimmte. Ich überlegte noch einen Moment. Die Situation war mir wirklich unangenehm, aber schließlich stimmte ich, wenn auch ein bisschen wiederstrebend, zu. Was hatte ich schon für eine Wahl? Außerdem gefiel mir die Vorstellung, die Zeit mit Tom zu verbringen, mehr als ich zugeben wollte. Einerseits fragte ich mich oft, ob dass alles nicht zu schnell ging und uns dass am Ende schaden würde, aber andererseits konnte ich mich nicht gegen diese Anziehungskraft wehren, die scheinbar zwischen uns herrschte. Ich hatte mir fest vorgenommen es mit dem nächsten Kerl langsam angehen zu lassen, aber wenn das bedeutete das ich in meine, von Fotografen belagerte Wohnung zurück zu musste, entschied ich mich lieber dagegen.

Als Mary an ihr Telefon ging, war sie gelassen und munter wie immer, dies änderte sich allerdings sofort, als sie hörte was ich ihr zu sagen hatte. Sie hatte mir vorher schon einige Nachrichten geschickt, um mich zu fragen ob alles in Ordnung war. Ich hatte ihr allerdings noch nicht geantwortet. Es war einfach alles zu verrückt gewesen. Natürlich musste ich mir jetzt erstmal einer ihrer Schimpftiraden anhören, weil ich mich nicht gemeldet hatte. Mach gefühlten 3 Minuten ununterbrochenem Reden, unterbrach ich sie. „Mary! Kannst du jetzt mal aufhören? Ich brauche deine Hilfe.", rief ich ins Telefon. Sie verstummte und besann sich plötzlich. „Was soll ich tun?", fragte sie. „Hör zu, es tut mir leid das ich mich nicht gemeldet hab. Sowas wird nie wieder vorkommen, ich verspreche es. Aber ich brauche jemanden der sich bei mir auskennt und mir ein paar Sachen holt. Ich werde wohl eine Weile hier bleiben.", sagte ich und verzog schon mal vorsorglich das Gesicht, weil ich ahnte was jetzt kommen würde. „Oh mein Gott!! Ist das dein Ernst? Du wohnst jetzt bei ihm?", rief sie mit greller Stimme in den Hörer. Das war der Moment in dem ich aufstand und nach draußen ging, damit die Jungs uns nicht mehr hören konnten. Tom grinste mich breit an, als ich den Raum verließ und ich schnitt ihm eine Grimasse. „Ja, wir wollen vermeiden, das es bald noch mehr Fotos in der Presse gibt, deswegen kann ich nicht zurück in meine Wohnung. Da stehen die Fotografen schon Schlange.", sagte ich mit einem angewiderten Gesichtsausdruck. „Also soll ICH mich für dich durch die Paparazzi Menge schlagen?", fragte sie ein wenig skeptisch. „Nein, natürlich nicht. Wir haben uns überlegt, das du mit Toms Bruder Harry gehen könntest. Er hat Erfahrung mit der Presse, weil er Tom immer begleitet und er kann dich ein bisschen abschirmen.", sagte ich. Mary schien eine Weile darüber nachzudenken, dann fragte sie: „Sieht er gut aus?" Jetzt war ich diejenige, die sich die Hand auf die Stirn schlug. Lächelnd schüttelte ich den Kopf. „Wenn ich es mir recht überlege, seid ihr vielleicht wie geschaffen füreinander.", sagte ich lachend. Tom und Harry schauten mich durch die Glastür die nach draußen führte, fragend an. Ich schob die Tür einen Spalt breit auf und sagte: „Sie hat gefragt, ob Harry gut aussieht." Sofort brachen beide Brüder in schallendes Gelächter aus, und ich schloss die Tür wieder. Ich erzählte Mary, warum das so lustig war und wir besprachen noch die letzten Details des Plans den wir ausgeheckt hatten. „Ich gebe Harry den Schlüssel mit und wenn ihr wieder da seid, bestellen wir uns was zu essen und machen uns zusammen einen schönen Abend. Was hältst du davon?", fragte ich sie, um sie ein wenig zu motivieren. Natürlich war sie bereit fast alles für mich zu tun, aber sie war unsicher und das wäre ich an ihrer Stelle natürlich auch. „Das klingt super.", sagte sie voller Vorfreude. „See you in a few.", sagte ich. Dieser Satz war eine Art Tradition für uns und wir benutzten ihn fast jedes Mal wenn wir telefonierten. „Ich hab dich lieb Mary, danke das du dass für mich machst.", fügte ich noch hinzu, dann legte ich auf. Als ich wieder in die Wohnung kam, hatte Tom sich zu Harry auf die Couch gesetzt und beide schauten mich erwartungsvoll an. „Die Sache steht, aber als Gegenleistung musste ich ihr ein Essen im Holland Haus versprechen.", sagte ich mit einem entschuldigenden grinsen. „Na wenn das alles ist...", sagte Tom beruhigend.

Hey Mr Spider-man Where stories live. Discover now