9. Kapitel

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Alles war ruhig. Keine einzige Böe wehte und die einzigen Geräusche, die man hören konnte, waren die vereinzelten Rufe wilder Tiere.

Die Kinder saßen in einem Zelt und erzählten sich Gruselgeschichten. Ihre Adoptiveltern schliefen schon seit einiger Zeit im Nachbarzelt.

Sie waren nun 13. Jedes Jahr fuhren sie mit ihren Eltern zum campen in die Rocky Mountains.

Plötzlich hörten die Kinder ein Rascheln im Unterholz. ,,Psst!", machte Kilian und legte einen Finger auf seine Lippen. Sie alle verstummten augenblicklich und sahen sich vorsichtig um.

Das Rascheln wurde lauter und langsam hörten sie Schritte um das Zelt schleichen. Jack schnüffelte in der Luft und formte mit seinem Mund das Wort 'Rouge'.

Sie versteifen sich. Langsam öffnete Kilian, der direkt neben dem Eingang saß, den Reißverschluss. Vorsichtig spähte er aus dem Zelt und trat heraus.

Er war kaum einen Schritt gegangen, als eine Silhouette auf ihn zu schoss und er plötzlich vor Schmerz aufschrie.

Jack und Jenna eilten schnell hinaus und sahen eine in schwarz gekleidete Person mit einem Silbermesser in der Hand. Die Klinge glänzte im Mondlicht und einige Tropfen Blut perlten von ihr ab.

Dann sahen sie zu Kilian. Ein langer Schnitt ragte von seiner rechten Schläfe bis zur linken Wange und Blut quoll heraus. Kilian hatte einen erschrockenen Ausdruck auf dem Gesicht.

Dann wand sich die Gestalt zu Jack und Jenna. Sie trat langsam aus dem Schatten der Bäume und sie konnten sein Gesicht erkennen.

,,Blake!", keuchte Jenna und zuckte bei der schmerzhaften Erinnerung zusammen. Er grinste teuflisch und ging auf sie zu.

,,Ich hätte nicht gedacht euch jemals wieder zusehen. Anscheinend habt ihr meinen Angriff überlebt. Gut das ich das jetzt beheben kann."

Er hob die Klinge, doch bevor er zu stechen konnte, trat Kilian zwischen sie. Er knurrte und seine Finger wurden langsam zu Krallen.

,,Hast du etwa noch nicht genug gehabt?", fragte Blake spöttisch. Er wollte erneut angreifen, aber Kilian war schneller. Er hob seine Hand, an der nun Krallen waren und stieß vor. Blake schrie vor Schmerz, als er seine Hand zu seinem rechten Auge hob, das nun stark blutete.

,,Das wirst du bereuen!", brach er zwischen zusammen gepressten Zähnen hervor.

Auf einmal ertönte ein Schuss. Blake fiel benommen zu Boden.
Die Kinder sahen in die Richtung aus der der Schuss kam.

Dort stand Jackson mit einer Schrotflinte in der Hand und grimmigen Gesicht vor dem Zelt.

Blake rappelte sich schnell auf. Als er merkte das er in der Unterzahl war, stieß er ein ,,Das hat ein Nachspiel" aus und verschwand dann wieder in die Dunkelheit des Waldes.

Nun kam auch Sara aus dem Zelt und als sie Kilians Wunde sah, rief sie:
,,Was ist denn hier passiert. Gott Kilian, geht es dir gut? Komm, ich verartzte dich."

Widerwillig ging er zu ihr, woraufhin sie ihn erstmal in Ruhe untersuchte.
,,Ist sonst noch jemand verletzt?", fragte sie.

Alle schüttelten ihre Köpfe.
,,Jenna, Jack, packt schnell eure Sachen zusammen. Wir werden den Rest der Ferien im Ferienhaus verbringen. Bringst du Kilian zum Arzt, Sara?"
Sie nickten und machten sich sofort an die Arbeit.

Wolf Tears (Abgeschlossen)Where stories live. Discover now