Kapitel 44: Nate

94 2 0
                                    

Wenige Tage später bekam Nate erneut einen Anruf von seinem Bruder. 

"Verdammt Nate, jetzt müssen wir was unternehmen," schrie Shane schon fast in sein Handy.

"Was ist passiert?" fragte Nate während es ihm eiskalt den Rücken runterlief. 

"Mitchie hat heute in ihrem Spint ein Foto von uns beiden gefunden auf dem ihr Gesicht ausgekratzt war." Shane holte tief Luft um sich zu beruhigen, aber Nate merkte, dass es nichts brachte. "Wir fahren jetzt zu Caitlyn und konfrontieren sie." 

Nate gab sich geschlagen. "In Ordnung, hol mich ab." 

"Ich bin in zehn Minuten da." 

Weitere 15 Minuten später und Shane parkte das Auto auf der Straße vor Caitlyns Haus. Nate hatte mittlerweile richtig Bauchschmerzen, er wollte diese Konfrontation nicht. 

Shane stieg aus und Nate tat es ihm gleich. "Ich will eine gute Erklärung, ansonsten kommt eine Klage auf sie zu gerollt. Das ist bestimmt mindestens Belästigung, vielleicht sogar schon eine Drohung." So wütend war Shane selten. Er war durchaus impulsiv und leidenschaftlich, aber nie aggressiv. 

Shane klingelte. Caitlyn musste auch eben erst von der Schule gekommen sein. Die Nachmittagssonne wärmte ihre Nacken, aber die Wärme kam nicht wirklich an. 

"Shane?" fragte Caitlyn verdutzt. "Und Nate," fügte sie etwas abfälliger hinzu. "Was verschafft mir die Ehre? Hab ich etwa zehn Minuten eurer Lebenszeit gewonnen. Wie viel mag die sonst wert sein? Eine Millionen Dollar?" 

"Steck deinen Sarkasmus dir sonst wo hin," schnappte Shane. "Wir müssen reden." Und ohne auf eine Einladung zu warten, schob er sich an ihr vorbei ins Haus. 

Nate folgte etwas sanfter und warf Caitlyn einen entschuldigen Blick zu. 

Irgendwas in seinem Bauch sagte ihm, dass es Caitlyn nicht war. Weil ansonsten müsste er sich ernsthaft eingestehen, dieses Mädchen kein bisschen gekannt zu haben. 

Caitlyn seufzte laut und schloss die Tür mit einem Tritt. Sie folgte den Jungs ins Wohnzimmer, in dem Shane wütend auf und ab ging. 

"Was ist denn los? So habe ich Shane noch nie gesehen." Caitlyn schien wohl endlich ernst geworden zu sein. 

"Ja, ich auch nicht," stimmte Nate ihr zu. 

"Sei nicht so nett zu ihr," fauchte Shane seinen Bruder an, dann deutete mit dem Zeigefinger auf Caitlyn. "Wir wissen, dass du es warst und ich hätte gerne eine Erklärung dafür."

"Was war ich?" fragte Caitlyn, offensichtlich verdutzt. 

"Tu nicht so unschuldig," fuhr Shane wütend fort. Caitlyn warf einen Hilfe suchenden Blick zu Nate. Dieser räusperte sich.

"Caitlyn, hast du ein Problem mit Mitchie? Weil wenn du sauer auf mich bist, verständlicherweise, musst und solltest du das nicht an Mitchie auslassen." Er versuchte seine Stimme so versöhnlich wie möglich klingen zu lassen.

"Ich verstehe immer noch nicht." Doch ihre Stimme wurde zum Ende hin immer leiser. 

"OH," rief sie aus. "Ihr denkt, ich habe ihren Spint verunstaltet." 

"Wir denken das nicht nur, sondern wir wissen es," sagte Shane und fuhr sich durch die Haare. Er hatte sich etwas beruhigt, denn er pirschte nicht mehr im Wohnzimmer um her wie ein unruhiger Wolf. 

"Jungs, ich war das nicht." 

"Wir haben aus schulinternen Quellen, dass du es warst. Jetzt red dich nicht raus," fuhr Shane sie an. 

"Schulinternen Quellen? Soso, und wer soll das bitte sein?" Wütend blickte sie zwischen Nate und Shane hin und her. "Das heißt, ihr glaubt lieber irgendjemanden von der Schule, der vielleicht noch eine offene Rechnung mit mir hat, anstelle von mir. Ich dachte eigentlich, wir könnten nicht noch tiefer sinken, aber ich habe mich wohl geirrt." Enttäuscht blickte sie vor allem Nate an. "Ich war das nicht. Glaubt mir oder glaubt mir nicht. Mitchie und ich sind einfach nicht mehr befreundet, das wars. Ende." 

Shane schien verunsichert. "Wer soll es denn sonst gewesen sein?" 

"Woher soll ich das wissen. Es interessiert mich auch nicht." 

"Mich aber! Wenn du es nicht warst, was ich noch nicht vollends ausgeschlossen habe, wer an der Schule könnte Mitchie so auf dem Kicker haben?" 

"Ich nicht. Verdammt Shane. Traust du mir so etwas wirklich zu? Ihr beiden macht mich echt fertig. Und ich denke, wir sind hier auch fertig." Caitlyn zeigte zur Tür. 

"Du hast recht," sagte Nate schnell und nahm seinen Bruder am Arm. 

Wieder im Auto, munkelte Shane weiter: "Das heißt wir stehen wieder bei null. Falls wir ihr glauben." 

"Ich glaube ihr," sagte Nate, "mein Bauch hat mir auch gesagt, sie war es nicht." 

"Schön für deinen Bauch, vielleicht kann er uns dann auch sagen, wer es war," sagte Shane sarkastisch. 

"Nein, so fortgeschritten ist er leider noch nicht," sagte Nate und strich sich liebevoll über seinen Bauch, "aber er hat Hunger, das spüre ich genau." 

"Na dann," Shane rollte mit den Augen, "lass uns die Mädels einsammeln und was essen gehen."


*****

Irgendwelche Vermutungen, wer der Bösewicht hier ist? 

Camp Rock 3 - Ewige Liebe (FanFiction)Where stories live. Discover now