Kapitel 38

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„Ich wusste du würdest wegen ihm weinen." wütend ging meine große Schwester hin und her. Ich jedoch machte mir keine Sorgen um mich selbst, sondern eher um ihn.
Seit einer Woche bin ich nicht aus dem Haus gegangen, Dunya kam jeden Tag zu mir, der ich natürlich erzählte was passiert ist. Ali, Ghassan und Zeko hatten mir geschrieben, mich gefragt wie es mir geht und das ich zurück kommen soll.
Mit einem „Ich glaube nicht das Granit, dass wollen würde." antwortete ich jedes Mal.

Ich vermisste ihn, sehr, zu sehr. Sein verletzter Blick verfolgte mich, er ging mir nicht aus dem Kopf. Zig Male habe ich versucht ihn anzurufen, irgendwann hat er meine Anrufe geblockt.

Verzweifelt raufte ich mir meine Haare.
Das erste mal habe ich mich richtig verliebt" sagte er, und nun hatte ich wohl er sein Herz gebrochen als er meins.
„Abla ich muss mit ihm reden, ich will es ihm erklären." verzweifelt guckte ich meine Schwester an, die mir ein bemitleiden Blick zu warf.
„Komm ich fahr dich zu ihnen." sie schnappte sich ihre Auto Schlüssel und stand auf, dankend fiel ich ihr um den Hals und zog auch schnell meine Schuhe an. Es war mir egal wie ich aussah, für mich zählte nur eins - und zwar Granit.

Es fühlte sich an als würde die Auto Fahrt nie vergehen, ich zappelte ungeduldig mit meinem Bein und hoffte, dass er zuhause war und mir zuhören würde.
In letzter Zeit waren meine Gedanke und Gebete nur bei ihm, und ein Gebet wurde tatsächlich erhört, ich habe mir gewünscht, das Emir dass doppelte zurück bekommt was er mir angetan hat, und das hat er.

Dunya erzählte mir das er ein Tag nach meiner Trennung mit Narben und Verletzungen im Gesicht zur Uni kam. Granit und seine Jungs müssen ihn wohl so zu gerichtet haben.
Endlich kam das Auto zum stehen, meine Schwester beschloss draußen auf mich zu warten, ich nickte und stieg aus.
Mit schweren Schritten ging ich auf die Tür zu und klingelte mir zittrigen Fingern.

Man hörte einen dampfen und ein Rascheln bis die Tür von einem überraschten Ali geöffnete wurde, seine Mimik änderte sich schnell und dann guckte er sich panisch um.
„Aliyah was machst du denn hier?" fragte er leicht nervös und hielt die Tür nicht ganz auf.
„Ich muss mit Granit reden." antwortete ich ihm mit fester Stimme.

„Ich denke nicht das es so eine gute Idee ist." murmelte er und guckt mich entschuldigt an.
Verwirrt musterte ich ihn, bis es mir zu blöd wurde, ich schob die Tür ganz auf und lief in das Haus.
Ich hatte es vermisst hier, jede Sache sah ich mir genau an und lächelte dann traurig.
Zielstrebig lief ich hoch auf dem Weg zu Granit.
Im Hintergrund hörte ich noch Alis stimme die mich davon abhielt, diese blendete ich aus und lief mit festen Schritten auf seine Tür zu.
Ohne zu klopfen öffnete ich sie einfach - großer Fehler, sehr großer Fehler.

Ein stechender Schmerz durch fuhr meine Brust und ich spürte schon den Kloß in meinem Hals, die Tränen stauten sich in meinen Augen die ich krampfhaft versuchte zurück zuhalten.

Granit und Emina, ihr Kopf auf seine Schulter mit ihren Händen streichelte sie seine.
Ihre Köpfer wanderten zu mir, der Mann den ich liebte, guckte mich emotionslos an und mit einem Zorn in seinen Augen. Aber auch Enttäuschung und Sehnsucht war in seinem zu erkennen.

Ich riss mich zusammen um nicht los zu laufen und mich in seinen Armen zu schmeißen. „Was machst du denn hier?" fragte Emina zickig und drückte sich mehr an ihm.
Und er drückte sie nicht weg, er lies es einfach zu.

Dann wendete er seinen Blick von mir ab und lächelte sie an, sein Kopf näherte sich ihrem, bevor ich diesen schrecklichen zu Gesicht bekam, rannte ich raus, Ali rief mir nach, doch ich stieg in das Auto meiner Schwester und befiel ihr los zu fahren, ohne zu zögern startete sie den Motor und fuhr los. Sie fragte nichtmal was los sei, sie blieb einfach stumm und streichelte meinen Rücken tröstend.

Zuhause angekommen rief sie jemanden an und verschwand in der Küche, dort fluchte sie und dann legte sie auf. Dann setzte sie sich neben mich tröstete mich.

„Er hasst mich." murmelte ich und weinte, der Anblick schmerzte und das er sie geküsst hat machte alles schlimmer, aber er hat mir nicht vertraut, er hat mir nichtmal zugehört.

„Er ist es nicht Wert." dann klingelte es an der Tür, fragend guckte ich meine Schwester an.
„Ich dachte du brauchst ein bisschen Ablenkung." Dunya kam mit einem Pizza Karton hinein spaziert.
„Dunya in the house." rief sie und tat auf DJ, ihre Geste lies mich leicht schmunzeln.

„Na PandaBär." neckte sie mich, ich wischte mir über die Augen und schlug sie spielerisch gegen den Arm.
„Mach mal Platz." sie quetschte sich neben mich und machte es sich gemütlich, so als wäre es selbstverständlich nahm sie sich die Fernbedienung in die Hand und machte den Fernseher aus.
Auch ich versuchte mich zu entspannen und mal nicht an Granit zu denken.
Und es klappte, während des Filmes dachte ich nicht an ihm, doch als der Film vorbei war überkam mich die Trauer.

Viele verstanden bestimmt nicht, wieso ich so traurig war, obwohl wir nicht lange zusammen waren. Aber so ist liebe einfach. Man kann jemanden nicht erst in ein Jahr Lieben.
Liebe kommt plötzlich von der einen auf der anderen Sekunde, ich glaube an dem Klischee mit Liebe auf den ersten Blick.
Natürlich nicht richtige Liebe, aber die Angezogenheit die man gegenüber einer Person verspürt.
Das verlangen das man teilt, die Lust und Leidenschaft. Alles in einem macht die Liebe aus.
Auch als er und ich nicht zusammen waren, hatten wir eine echt interessante Zeit zusammen.

Erst durch ihn habe ich bemerkt wie schön es ist verliebt zu sein, aber verliebt sein hat auch seine Nachteile, denn der Schmerz ist großer als das Glück.

2 Woche später

Wie jeden Abend legte ich mich ins Bett und dachte über ihn nach. Wie es ihm wohl geht? Was er gerade macht? Ist er wieder mit Emina zusammen? Bin ich eigentlich noch in Gefahr ?

Das ist in tödlicher Gefahr war, blendete ich komplett aus, die anderen Sachen schienen für mich viel wichtiger.

Seit genauen zwei Wochen sind er und ich getrennt ich dachte der Schmerz würde weniger werden, doch er war immer noch da.
Es hat mich stärker getroffen als gedacht.

Es war 22 Uhr und schon dunkel draußen, da es Sommer war wehte die angenehme Luft in mein Zimmer durch den Balkon, ich weiß meine Schwester würde mich töten wenn sie wüsste was ich jetzt mache, in dem Moment war es mir jedoch relativ egal.

Ich hatte eine Stoffshorts an in grau die mir bis zu den Oberschenkeln ging, ich weiß noch damals hatte die jeder von H&M gekauft und ist damit einfach so rumgelaufen.
Darüber hatte ich ein weißes Tshirt an, ich nahm mir eine dünne Strickjacke, schlich leise die Treppen runter, zog mir meine Fell Latschen an und ging aus dem Haus.

Meine Beine führten mich zu dem Ort, an dem mich die Erkenntnis getroffen hat.
Ich zog meine Latschen aus und spürte den Sand unter meinen Füßen, ich lief den Weg entlang bis ich vor dem Steg kam, dort ging ich raus bis ans Ende und setzte mich an dem Rand und lies meine Beine runter baumeln.

Das angenehme Geräusch des Meeres beruhigte mich und ich schloss für den kurzen Moment meine Augen, bis ich eine Stimme hörte, die mein Herz zum stehen lassen bringt.

„Aliyah."


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Um das Mal noch mal genauer zu erklären.
Viele von euch verstehen nicht, wieso sie so traurig ist, obwohl sie nicht wirklich lange mit ihm zusammen war oder sonst was.
Aber sie ist verliebt und sie liebt eine Person, da ist es egal wie lange man sich kennt.

Ich weiß nicht ob einer von euch zurzeit verliebt ist oder sogar einen Freund hat, aber der Gedanke allein ihn zu verlieren zerstört einen. Natürlich sollte man sein eigenes Leben nicht ruinieren wegen einer Person. Liebeskummer ist trotzdem sehr schlimm vor allem gegenüber eine Person die man wirklich liebt. Versucht einfach zu verstehen das Liebe ein starkes Gefühl ist und man den Schmerz verspürt wenn die Liebe einem Weg genommen wird.

- Ayla❤️

Bedingungslose Liebe ✔️Where stories live. Discover now