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"Du hast sicher kein Problem damit, wenn ich mit meinen Händen tiefer gehe, oder?"~Phil Jäger

Jakob P.O.V

Mit jüngeren Schülern zu arbeiten war ein wenig leichter. Sie waren noch nicht ganz so rebellisch und mit ein bisschen Mühe konnte man sie noch zum Guten bringen. Trotzdem war ich wahnsinnig froh, als ich gegen Nachmittag das Schulgebäude verlassen konnte. Montage waren für mich die enspanntesten Tage, für Phil aber die längsten. Er würde erst gegen sechs nachhause kommen. "Jakob, warten sie!" Ich seufzte. Kurz bevor ich mein Auto erreicht hatte musste sie mich natürlich noch einholen. "Frau Gräver, was kann ich für sie tun?" fragte ich. "Bitte, Gabi reicht." lächelte sie völlig unbeschwert. Du hast deine zukünftigen Mann betrogen und lächelst trotzdem?

"Ich würde gerne über das, was heute passiert ist reden." erklärte sie. "Ich weiß nicht, was es da zu bereden gibt. Sie haben ihren Verlobten betrogen und ich habe mitgemacht. Es wäre besser, wenn wir beide den Vorfall einfach vergessen würden." meinte ich und öffnete meine Autotür. Ich muss Verantwortung übernehmen und Kontrolle bewahren. "Sie verstehen das falsch. Mein Verlobter ist Asexuell." meinte sie. Wie konnte ich nicht bemerken, wie ignorant diese Frau ist? "Das ist keine Ausrede dafür, ihn zu hintergehen und zu betrügen!" stellte ich klar. "Ich werde dann jetzt mal gehen." seufzte ich und stieg in meinen Wagen, ehe ich davon fuhr.

Als ich wieder vor dem Wohnblock, der sich mein Zuhause schimpfte stand lehnte ich meinen Kopf gegen das Lenkrad. Was war denn in letzter Zeit los mit mir? Ich war doch zufrieden mit meinem Leben, warum sollte ich jetzt plötzlich was ändern? Als ich endlich in der Wohnung angekommen war wollte ich mich nur noch aufs Sofa schmeißen und pennen. Vier Stunden pennte ich durch, bis ich irgendwann hörte, wie eine Tür ziemlich laut zuschlug. 18:34 stand auf der kleinen Digitaluhr. Phil müsste also zuhause sein. Mühselig rappelte ich mich vom Sofa auf und lief schlaftrunken in sein Zimmer.

Meine Augen hatten sich immer noch nicht an alles gewöhnt. Ich erkannte zwischen schwarzen Punkten Phil und lehnte mich gegen ihn. "Alles okay?" fragte dieser leicht verwundert. Ich nickte nur verschlafen gegen seine Schulter. "Hast du wieder auf der Couch geschlafen? Ich hab dir doch gesagt, dass du dir auf der im Schlaf den Rücken ausrenkst." meinte Phil leicht amüsiert. "Für ein Nickerchen reicht es." antwortete ich darauf nur. "Und mit Vierzig hast du dann Rückenprobleme, weil du nicht darauf achtest. Leg dich aufs Bett, ich komm gleich wieder." seufzte Phil. Ich lächelte leicht in mich hinein.

Phil hat, während er sein Lehramtsstudium gemacht hat, nebenher eine Masseurausbildung abgeschlossen. Ziemlich erstaunlich. Ab und zu schlief ich vielleicht sogar mit Absicht auf dem Sofa, damit er mich massiert. Ich warf mich auf sein Bett und wartete, bis Phil zurückkam. "Kann ich dein Shirt anheben?" fragte er und ich spürte, wie sich ein Gewicht auf meinen Hintern legte. Ich brummte nur zustimmend. Seine Hände waren noch leicht nass, aber dafür schön warm. Ich konnte nicht anders, als zufrieden zu stöhnen. Phil hatte wirklich magische Hände. "Du solltest mehr auf deinen Körper achten." murmelte er, während er weiter meinen Rücken massierte.

"Dafür hab ich ja dich." lächelte ich und kassierte dafür einen leichten Schlag auf die Schulter. Immer wieder musste ich leicht stöhnen, wegen den sanften Berührungen von Phil. "Ich weiß echt nicht, warum du nicht mehr massierst." murmelte ich. "Es war nach einer Weile einfach kein vorteilhafter Beruf mehr." antwortete Phil. "Wieso? Du bist so gut darin." harkte ich nach. "Ich konnte nach einiger Zeit keine männlichen Kunden mehr massieren." Seine Stimme war jetzt deutlich leiser als zuvor. Ich konnte mir schon vorstellen warum. "Ist das bei mir genauso?" fragte ich grinsend. "Wir sind fertig." meinte Phil und stieg wieder von mir runter.

Leise lachend drehte ich mich um. Phil stand neben dem Bett und richtete seine Kleidung. Grinsend griff ich nach seinem Arm und zog ihn auf mich. "Was war denn das Problem mit männlichen Kunden?" grinste ich. "Jakob, lass los." verlangte Phil. Es machte mir wirklich Spaß, Phil aus der Bahn zu werfen. "Ich hör erst auf, wenn du weiter machst." Er seufzte und stimmte zu. "Wenn es dir zuviel wird sag einfach Bescheid." grinste ich. "Dasselbe gilt ebenso." murmelte Phil leise. "Du hast sicher kein Problem damit, wenn ich mit meinen Händen tiefer gehe, oder?"

Roommates | ManXManWhere stories live. Discover now