F O R T Y - O N E

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𝔸𝕟𝕕 𝕀 𝕜𝕟𝕠𝕨 𝕀 𝕞𝕒𝕜𝕖 𝕪𝕠𝕦 𝕗𝕖𝕖𝕝 𝕝𝕚𝕜𝕖 𝕪𝕠𝕦'𝕣𝕖 𝕒𝕥 𝕥𝕙𝕖 𝕖𝕟𝕕 𝕠𝕗 𝕪𝕠𝕦𝕣 𝕣𝕠𝕡𝕖
𝕋𝕙𝕒𝕥'𝕤 𝕨𝕙𝕖𝕟 𝕀 𝕝𝕠𝕠𝕜 𝕒𝕥 𝕪𝕠𝕦 𝕒𝕟𝕕 𝕥𝕖𝕝𝕝 𝕪𝕠𝕦 𝕀'𝕕 𝕓𝕖 𝕓𝕖𝕥𝕥𝕖𝕣 𝕒𝕝𝕠𝕟𝕖
𝕁𝕦𝕤𝕥 𝕥𝕙𝕖 𝕡𝕣𝕚𝕕𝕖 𝕥𝕒𝕝𝕜𝕚𝕟', 𝕚𝕤𝕟'𝕥 𝕚𝕥? '𝕔𝕒𝕦𝕤𝕖 𝕓𝕠𝕥𝕙 𝕠𝕗 𝕦𝕤 𝕜𝕟𝕠𝕨
𝕀'𝕞 𝕥𝕙𝕖 𝕕𝕖𝕗𝕚𝕟𝕚𝕥𝕚𝕠𝕟 𝕠𝕗 "𝕨𝕣𝕖𝕔𝕜" 𝕚𝕗 𝕪𝕠𝕦 𝕝𝕠𝕠𝕜 𝕚𝕟𝕥𝕠 𝕞𝕪 𝕤𝕠𝕦𝕝
𝕔𝕠𝕞𝕖𝕤 𝕠𝕦𝕥 𝕥𝕙𝕖 𝕞𝕠𝕤𝕥 𝕨𝕙𝕖𝕟 𝕀 𝕗𝕖𝕖𝕝 𝕀'𝕞 𝕚𝕟 𝕒 𝕧𝕦𝕝𝕟𝕖𝕣𝕒𝕓𝕝𝕖 𝕡𝕝𝕒𝕔𝕖

Es geschah wie in Zeitlupe. Die Kugel kam unaufhaltsam näher und James hatte keine Chance. Er konnte nicht ausweichen und so konnte ich nur stumm zusehen. Ich war wie in einem Alptraum gefangen. Nur ein stumme Beobachter, der keine Möglichkeit hatte in die Handlung einzugreifen.

Dann geschahen gleich mehrere Dinge auf einmal. Ein Schrei entkam meiner Kehle, Hercule wurde von seinen Bodyguards aus dem Raum geschafft und im gleichen Moment schmiss Zack sich zur Seite. Direkt vor James. Die Kugel bohrte sich in seine Brust und sein schwerer Körper schlug mit einem dumpfen Schlag auf dem Boden auf. Dort blieb Zack röchelnd liegen. James stand noch immer wie in Schock auf der Stelle festgefroren und betrachtete mit großen Augen den verblutenden Agenten zu seinen Füßen. Sofort rauschte ich zu Zack und bettete seinen Kopf in meinen Schoß.

»Zack. Zack, hey!« Ich strich ihm das braune Haar aus der Stirn. Seine Augen sahen glasig an mir vorbei und seine Brust hob und senkte sich schwerfällig, während der Stoff seines Shirts sich rot verfärbt. Der Schuss hatte ihn knapp oberhalb des Herzens getroffen. Er war tödlich, das wusste ich.
»Zack! Du musst wach bleiben, hörst du mich? Bleib wach!« Zack röchelte und seine Augen glitten aus dem Fokus. Ich klopfte ihm auf die Wangen, während mir Tränen über das Gesicht liefen. Sie tropften auf Zack's Shirt.
»James! Dein Jackett! Schnell!« Sofort erwachte James aus seiner Starre und kam mir zur Hilfe. Er beugte sich hinab und presste das Stück Stoff auf Zack's Wunde.

»Bleib wach, Zack! Bleib wach für deine Frau u-und deine Tochter, Zack! Du willst doch deine Tochter sehen!« flehte ich. Zack hustete, dann fixierten seine stumpfen Augen sich auf mich.
»Laura.« Er streckte die Hand aus und seine zittrigen, kalten Finger berührten meine Wange. Ein weiterer Husten schüttelte ihn und Blut tropfte aus seinem Mundwinkel.
»Ssh. Spar deine Kräfte« Ich presste seine Hand mit meiner gegen meine Wange und strich ihm die klebrigen Strähnen aus dem kalten Gesicht. Er wischte mir eine Träne weg.
»Laura.« wiederholte er. James drückte noch immer das Jackett auf die Wunde, doch er schüttelte bei meinem Blick stumm den Kopf. Ich schluchzte und ein Schniefen durchbrach die Stille. Zack's Stimme klang rau und er durchlitt große Schmerzen.
»Sag Beth, dass ich sie liebe. Sie und Baby Ava.« flüsterte er. Stumme Tränen liefen wie Bäche über meine Wangen.
»Nein, Zack! Sag sowas nicht. Du schaffst es.« Doch wem machte ich etwas vor? Er kannte seine Chancen. Zack schüttelte den Kopf.
»Das ist für dich, Laura. Lebe mein Leben. Lebe mit James das Leben, das ich nie haben werde. Versprich es mir.« Ich nickte heftig und weinte weiter, als ich sah, wie sein Blick abdriftete. Dann ging ein Ruck durch Zack's Körper. Dann lag seine Brust still und seine Augen sahen ins Leere. Zack Friday hatte seinen letzten Atemzug getan.

Laute der Trauer entkamen meiner Kehle und Schmerz über Zack's Verlust schoss durch meinen Körper. Noch immer hielt ich Zack's Hand in meiner umklammert und strich mit dem Daumen darüber. Schluchzer schüttelten mich, während ich dabei zu sah, wie James stumm das Jackett von Zack's Brust nahm. Es war mit seinem Blut vollgesogen und eine Welle von Übelkeit überkam mich. Zack's Blut klebte an meinen Händen. Wäre ich nicht gewesen, wäre Zack niemals aufgeflogen und hätte das Leben leben können, das er sich immer gewünscht hatte. Er hätte Ava aufwachsen sehen können. Ihr erstes Lächeln, ihr erster Zahn, ihre ersten Schritte, ihr erstes Wort... All das würde er nie mitbekommen. Er war bei dem Versuch gestorben, die Welt für seine Tochter zu einem besseren Ort zu machen.

James schloss Zack's Augen, als ich mich hinabbeugte und Zack einen Kuss auf die Stirn drückte.
»Laura.« Ich spürte James Hand auf meinem Rücken. »Uns bleib nicht viel Zeit.« Seine Stimme klang rau und als ich aufsah, erblickte ich den Schmerz und die Schuld in seinen Augen. Agenten waren an den Tod gewöhnt. Ihren eigenen und den ihrer Feinde, aber dass Zack sein Leben für James geopfert hatte, war etwas, womit der Agent nicht umgehen konnte. Ich spürte, wie sehr es ihn eigentlich aus der Bahn warf.
»Wir müssen gehen.« drängte er und ich sah in seinen blauen Augen, wie sehr es ihm leid tat. Alles.
»Wir können ihn doch nicht einfach zurücklassen.« meinte ich verzweifelt. Stimmen ertönten weiter entfernt.
»Laura.« drängte James weiter. »Sieh mich an.« Er nahm mein Kinn und seine blauen Augen fanden meine.
»Für Königreich und Vaterland.« wisperte er. Ich nickte und schloss die Augen.
»Für Zack.« Dann ergriff ich seine Hand und im selben Moment wurde weiter hinten eine Tür aufgestoßen, doch wir waren schon los gerannt. Den Flur nach hinten durch ein Labyrinth aus unzähligen Treppenhäusern, Türen und Aufzügen. Unsere Schritten hallten über den Boden und James hielt seine Hand fest in meiner. Eine Tür krachte und eilige Schritte erklangen auf den Stufen einige Stockwerke über uns. Sofort riss James mich um die Ecke und durch das nächste Treppenhaus. Schon bald hatten wir den Ausgang des Burj Khalifas erreicht. Rennenden Schrittes brachen wir durch die Türen ins Freie.

Sofort übernahm James wieder die Führung und führte uns sicher auf einen gelben Lamborghini zu. Der Fahrer warf die Schlüssel gerade einem Pagen zu, doch James fing sie aus der Luft und schlitterte über die Motorhaube, bevor er zur anderen Seite einstieg, als ich mich auf den Beifahrersitz fallen ließ. Der Besitzer fluchte und hinter uns hörten wir Tumult. Männer mit Abdrücken von Waffen unter ihrer Kleidung platzten aus dem Gebäude und sahen sich suchend nach uns um. Sofort gab James Gas und zog damit die Aufmerksamkeit auf uns. Der Wagen röhrte auf und wir schossen vorwärts. Die physikalischen Kräfte drückten mich in meinen Sitz und James lenkte auf eine Straße, dann rauschten wir davon.

Auch wenn ich nicht an so etwas wie Gott glaubte - dafür hatte ich zu viel Tod auf dieser Welt gesehen, um noch an das Gute im Menschen zu glauben - warf ich einen Blick hinauf in den Himmel, als wir eilig das Gebäude verließen. James eine Hand in meiner, während der warme Wüstenwind, der durch das offene Fenster des Wagens herein wehte, die Tränen auf meinen Wangen trocknete. Vielleicht war Zack gerade irgendwo dort oben. Es war ein stummes Versprechen. Ich würde das zu Ende bringen, was er angefangen hatte. Für Beth, Ava, ja sogar für James und mich. Ich werde die Welt zu einem besseren Ort machen!



A/N: Ich schulde euch eine Erklärung. Zack's Tod war von Anfang an geplant. Er hatte nichts mit meiner Schreibblockade zu tun, auch wenn ich mit mir gehadert habe, ob ich das wirklich durchziehen soll. Doch ich kann euch sagen, dass Zack nicht umsonst gestorben ist und es für den Verlauf der Story noch wichtig wird...

Red Blood | A James Bond FanficWhere stories live. Discover now