Kapitel 20

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Schweißgebadet, völlig außer Atem und mit Tränen in den Augen bin ich nun aufgewacht. Völlig perplex gucke ich nach links und rechts.
Wo ist Oikawa?
Hat er mich verlassen?
Kommt er wieder?

Meine wirren Gedanken kommen zu keinem Ergebnis. Ich weiß nur, dass Oikawa gerade nicht hier ist und ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass es gerade Mal fünf Uhr morgens ist und somit macht seine Abwesenheit noch weniger Sinn als so schon.

Ich spüre wie ich langsam in Panik verfalle, doch dann spüre ich, wie mich jemand von hinten Umarmt und ein mir bekannter Geruch breitet sich aus.
Er war hinter mir?
War ich so durch den Wind, dass ich ihn nicht bemerkt habe?

Völlig aufgelöst ließ ich mich nach hinten in die Umarmung fallen. Ich spürte, wie mir ein paar Tränen über die Wangen liefen, doch das war mir gerade egal.
Ich war überglücklich, dass er hier war.

„Schhhh beruhige dich, Iwa. Es ist alles in Ordnung. Du hattest nur einen Alptraum." Er versuchte mich zu beruhigen und streichelte sanft über meinen Arm. „Ich bin bei dir, keine Sorge." Diese Worte, die er nur sagte, um mich zu beruhigen, hatten einen immensen Wert für mich.
Bevor ich endlich auch etwas sagte, atmete ich noch einmal tief ein und wieder aus.
„Ich habe geträumt, dass ich.... dass ich dich hintergangen und... und somit umgebracht habe, nur, um dann selber Suizid zu begehen."
Schluchzend drehte ich mich nun um, damit ich ihn ansehen konnte.
Es war nur ein Traum, das war mir bewusst und das ich im Begriff war, mich selber umzubringen, interessierte mich herzlich wenig. Ich war so aufgelöst, weil ich ihm in meinem Traum hintergangen und verletzt hatte.

„Ach Iwa. Denk nicht so viel darüber nach. Du würdest sowas niemals tun. Ich vertraue dir, nur musst du dir selbst auch mehr vertrauen."
Er intensivierte unsere Umarmung und hauchte mir einen Kuss an meine Wange.

Hatte er recht? Traue ich mir selbst nicht?

Ich spüre, dass Oikawa mir vertraut und das bedeutet mir auch wirklich viel, doch gleichermaßen macht es mir Angst.
Macht es mir Angst, weil ich mir selber nicht traue?

Vielleicht ist ja das der Kern meiner Probleme. Vielleicht fehlt mir schlichtweg Vertrauen zu mir selber.

„Vielleicht hast du recht. Tut mir leid, wenn ich dich geweckt haben sollte."
Grübelnd strich ich mir durch die Haare und war schon wieder halb in meinen Gedanken versunken.
„Ach Quatsch. Jetzt komm, Heute wird ein schöner Tag. Wie ist es mit deinem kleinen Sonnenbrand?"
Fröhlich lachend sprang er auf und lief zum Bad.
„Uhm ist halb so schlimm. Was machen wir denn heute?"
„Eine Überraschung!" kichernd verschwand er im Bad.

Eine Überraschung. Hmm. Was auch sonst?

Er macht mich noch irgendwann verrückt mit all seinen Überraschungen.

Als wir uns beide fertig gemacht hatten und mit dem Frühstück fertig waren, ging ich mit Oikawa in einen Kletterpark. Er wusste, dass ich sowas einfach liebe.

Völlig vergnügt kletterte ich also durch die Baumkronen, während Oikawa mir vorsichtig hinterher tapste.
Klettern war nicht so dein Ding. Ich wusste, dass er das nur für mich tat.

[...]

Wir waren gerade auf dem Rückweg, doch ich wollte nicht, dass es so weiter geht.
„Warte, Oikawa. Mir ist egal, was du dir für Heute noch tolles ausgedacht hast. Ich mach's nicht. Stattdessen will ich etwas für dich tun, weil du so viel für mich tust. Wenn ich dich glücklich sehen kann, reicht mir das."
Etwas perplex blickte er zu mir und wurde tatsächlich leicht rot, bevor dann einfach zustimmend nickte.
Nun gingen wir weiter.
Ich wusste schon ganz genau, was ich tun muss, um Oikawa glücklich zu machen.
Der Gedanke daran, wie viel Freude ihm das bescheren würde, verleite mich zu einem kleinen, aber aufrichtigen Lächeln.
Oikawa glücklich zu machen, ist das, was mich glücklich macht.

Ich weiß, dass ihn nichts mehr Spaß macht, als Volleyball und zu meinem Glück, gab es hier ja auch ein Volleyball-Platz.

Nachdem wir also im Hotel eine Kleinigkeit gegessen hatten, gingen wir zum besagten Platz.

„Es schmeichelt mir sehr, dass du dir so viele Gedanken gemacht hast, nur, um mir eine Freude zu machen, doch mit dir Volleyball zu spielen, hätte auch gereicht.
Außerdem weiß ich, wie sehr dir Volleyball Spaß macht, also lass uns spielen."
„Danke, Iwa." Er lächelte und lief aufs Feld.
Dort waren einige andere Leute, welche mit uns mitspielten.
Wir hatten viel Spaß und ohne jegliche Erwartungen, konnten wir einfach Spaß haben.

Nach einiger Zeit, hatten wir beide keine Puste mehr, weshalb wir uns wieder auf den Weg zu unserem Zimmer machten.
Wir konnten beide definitiv eine Dusche vertragen.

„Willst du zuerst duschen?" Er blickte zu mir und wartete geduldig auf meine Antwort.
„Ich... ich ähm.... finde, dass die Dusche groß genug für zwei ist."
Verlegen sah ich zur Seite. Ich wusste nicht genau, was ich da tat, doch es fühlte sich einfach richtig an. Der Gedanke, im so nah zu sein, fühlte sich richtig an.
„Das klingt gut, aber ist dir klar, dass ich mich so nicht immer zurückhalten kann, wenn du schon sowas vorschlägst." kichernd und auch etwas rot kam er auf mich zu.
Dann hauchte er mir etwas ins Ohr.
„Aber wenn es dich glücklich macht, gebe ich mein bestes und halte mich zurück. Ich komme dir nur so nah, wie du es auch willst."
Augenblicklich wurde ich knallrot und ging einfach stumm ins Bad.
Oikawa folgte mir, während er sich ein Kichern wohl mal wieder nicht unterdrücken konnte. Er muss mein rotes Gesicht wohl bemerkt haben.

Wenn du ehrlich wärst - IwaOiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt