Lektion #16

7.2K 520 50
                                    

Die nächsten Tage verbringe ich fast ausschließlich in Marshalls Büro. Noch immer weiß ich nicht, wo er wohnt und ich traue mich nicht zu fragen. Er wird seine Gründe haben, warum er es mir nicht verrät. Im Wohnheim bin ich fast allein, aber eben nur fast und so habe ich mich ebensowenig getraut, ihn zu mir einzuladen.

Abgesehen davon bin ich gerade mit unserer Nur-Küssen-Situation mehr als zufrieden. Es ist nicht so, dass ich Marshall nicht attraktiv finde, denn fuck.. das tue ich wirklich, aber dieses Nur-Küssen hat seinen ganz eigenen Reiz auf mich. Abgesehen davon habe ich beschlossen, dass, nachdem ich den ersten Schritt in diese Richtung gemacht habe, jetzt einmal Marshall an der Reihe ist, die Initiative zu ergreifen.

Ich verbringe also den Großteil meines Tages auf seinem Sofa, meist mit meinem Kopf auf seinem Schoß, und lese in dem Buch. Er streichelt währenddessen gedankenverloren durch meine Haare und liest selbst irgendetwas. Wenn ich ein Kapitel beendet habe, werten wir es nicht aus, sondern begnügen uns damit, zu kuscheln oder uns unentwegt zu küssen oder beides. Meistens beides.

Manchmal fällt es mir leicht, manchmal auch nicht. Besonders nicht, wenn es ein recht intimes Kapitel war. Wie bereits erwähnt, warte ich auf Marshalls Initiative und so reiße ich mich zusammen.

Seufzend schließe ich das Buch und lege es neben mir auf dem Tisch ab. Marshall schaut von seinem Buch hinunter in mein Gesicht und lächelt mich an.
„Fertig?", fragt er.
Ich nicke und schließe kurz meine Augen, denn seine Hand fährt wieder wohlig durch meine Haare. Ich liebe dieses Gefühl.

„Wie hat es dir gefallen?", fragt Marshall mich und legt sein eigenes Buch zur Seite.
„Das Kapitel oder das Buch?", frage ich. „Nicht aufhören", maule ich hinterher, denn seine Hand verschwindet aus meinen Haaren. Marshall lacht leise und streicht weiterhin durch meine Strähnen. „Sowohl als auch."
„Hmm, das ganze Buch muss ich noch wirken lassen", überlege ich.
„Und das Kapitel?"
„Puhh", mache ich und öffne meine Augen.

Natürlich war das letzte Kapitel schön und liebevoll, aber eben auch ganz schön heiß. Und in Anbetracht der Tatsache, dass mein Kopf gerade auf dem Schoß meines äußerst attraktiven Professors ruht, der mich zudem auch noch gerne küsst, ist meine Situation etwas ... prekär.
„Puhh?", ahmt Marshall mich nach.
„Weißt du noch, was in dem letzten Kapitel vorkommt?", frage ich und er scheint zu überlegen.
„Es ist eine Weile her, dass ich das Buch gelesen habe", gibt er zu.

Ich greife nach dem Buch und suche die entsprechende Seite für ihn heraus. Während er die Seiten überfliegt, stehe ich auf und hole mir eine Flasche Wasser aus meinem Rucksack, um etwas zu trinken – und mich zu beruhigen.
Als Marshall fertig ist, sieht er zu mir hoch und sagt: „Puhh." Ich lache kurz auf und nicke verlegen.

„Könnten Sie kurz zu mir kommen, Mr. Patterson?", bittet Marshall mich und legt das Buch neben sich auf der Armlehne des Sofas ab. Mit gerunzelter Stirn stelle ich meine Wasserflasche auf dem Tisch ab und will mich neben ihn setzen, doch er schüttelt seinen Kopf und zieht mich mit einem Ruck zu sich, so dass ich rittlings auf seinem Schoß sitze. Oh!

Wieder legt er seine Hand in meinen Nacken und fixiert mit dunklen Augen meine Lippen. „Ich erinnere mich wieder", murmelt er heiser und ich bin wie paralysiert von seinem Blick.
Seine Zunge fährt langsam über seine Unterlippe und ich schnappe überrascht nach Luft, als seine andere Hand sich an meinen Hintern legt und meine Mitte noch dichter an ihn presst. Er ist hart. Oh Gott!

„Wenn ich aufhören soll, sag es jetzt, Louis", spricht er mit rauer Stimme, seine Lippen so nah an meinen, dass ich sie fast schmecken kann. Zittrig schüttele ich meinen Kopf. Nicht aufhören, denke ich, doch wieder einmal kann ich nicht sprechen.
Marshalls Zunge schnellt hervor und gleitet einmal langsam über meine Lippen. Unwillkürlich schließe ich meine Augen und presse gleichzeitig meine Hüfte noch fester an ihn.

Mir entgleitet ein leises Stöhnen und mein Professor lächelt an meinem Mund. „Oh Gott, dieses Geräusch wird mein Untergang sein", haucht er und seine Hand packt meinen Po noch fester. Ich stütze mich mit beiden Händen an der Lehne des Sofas hinter ihm ab und lehne meine Stirn an seine. Meine Unterlippe blutet schon fast, so fest beiße ich darauf, um nicht gnadenlos zu stöhnen, denn mich so an ihm zu reiben, seine Härte so dicht an meiner zu spüren, lässt mich fast sofort kommen.

Es ist nicht so, dass ich keinerlei Erfahrungen habe, aber die wenigen, die ich bislang gemacht habe, waren alle eher hektischer und hormongetriebener Natur und haben sich – bis auf ein bisschen Knutscherei hinter der Sporthalle – auf meine Fantasie und eindeutige Filme im Internet beschränkt. Das hier mit Marshall ist quälend langsam und so intensiv, dass ich es kaum mit meinem Verstand erfassen kann.

Marshall legt seine Hand an mein Kinn und sein Daumen zieht meine Lippe zwischen meinen Zähnen hervor. „Halt dich nicht zurück, Louis", wispert er und kreist seine Hüfte unter mir. Ich weiß nicht, wie er das macht, aber wenn ich meine Augen schließe, fühlt es sich an, als wäre kaum noch Stoff zwischen uns.

Sein Mund erobert meinen und ich stöhne nun ungehemmt. Mein Schoß beginnt, sich rhythmisch an seinem zu reiben, in der Hoffnung auf Erlösung. Ohne seine Lippen von meinen zu lösen, packt Marshall meine Hüfte, um meine Bewegungen zu verlangsamen. Ruhig, aber fest führt er mich so über seine Länge, dass ich mir nun fast sicher bin, dass er den Stoff zwischen uns auf magische Weise verschwinden lassen hat.

Meine Finger krallen sich in die Sofalehne und ich schnappe wild nach Luft, mein Ausatmen nur noch hilfloses Stöhnen. Marshall legt seinen Kopf zurück an die Lehne und beobachtet mich durch halb geöffnete Augen.
„Hmm", macht er leise und seine Hand knetet meinen Hintern, während er mich allmählich schneller auf sich bewegt. „Gefällt dir das, Louis?", keucht er erregt.
„Ja", wimmere ich auf ihm. Ich bin so kurz davor und ihn meinen Namen sagen zu hören, gibt mir fast den Rest.

„Oh Gott", stöhnt Marshall und reibt mich immer schneller an sich. „Bitte komm für mich, Louis. Ich will fühlen, wie dein Schwanz an meinem pulsiert."
Seine Worte sind zu viel für mich und mit einem lauten Seufzen tue ich genau das, was er will. Ich komme zuckend in meiner Hose und kann dabei spüren, wie Marshall unter mir pocht, während er leise aufstöhnt.

Atemlos verharre ich in meiner Position auf seinem Schoß und bin zum wiederholten Mal sprachlos. Marshalls Hände fahren sanft über meinen Rücken und meinen Hintern und er flüstert leise: „Das war so nicht geplant, aber vielleicht ist es jetzt ratsam dir zu zeigen, wo ich wohne."

Notenspiegel | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt