15. Wille

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Simon
Eigentlich wollte ich noch etwas erwidern, aber in seinem Blick sah ich, dass er es vollkommen ernst meinte. Langsam näherte ich mich. Sanft und vorsichtig legte ich meine Lippen auf seine. Er erwiderte den Kuss und so, fing ich an, meine Lippen gegen seine zu bewegen. Wieder erwiderte er. Ich setzte mich etwas auf und intensivierte den Kuss. Es war ein unglaublich schönes Gefühl, doch er unterbrach den Kuss und sah beschämt zur Seite. ,,Sorry. Bin ich zu weit gegangen?" fragte ich direkt. Er schüttelte den Kopf. ,,Schon gut. Es ist alles okay." Ich nickte und senkte den Blick. ,,Aber jetzt..." Er griff nach meinem Handgelenk. ,,bekomme ich, was ich will!" Ohne weitere Worte biss er zu und ich wurde wieder high. Mit einem seufzen lehnte ich mich an ihn. Als ich genug Willenskraft aufbrachte, um mich zu bewegen, setzte ich mich rittlings auf seine Hüften und biss ihm in den Hals. Plötzlich zischte er auf und zog seine Beine an. Ich sah verwirrt auf. Durch einen kleinen Spalt, des Fensters, der nicht hinter dem Vorhang lag, schien Licht auf die Stelle, an der gerade noch seine Füße waren. Sofort sprang ich auf und zog den Vorhang vollständig zu. Verbittert sah Raphael auf seinen Fuß, der langsam zu heilen begann. Ich setzte mich wieder neben ihn und legte einen Arm um seine Schultern. Leise wiederholte er die Worte, die er auch bei unserem Treffen, nahe des Instituts gemurmelt hatte: ,,Un año." Ich drückte ihn etwas fester an mich und platzierte einen Kuss in seinem Haar. Er legte seinen Kopf auf meine Schulter. ,,¿Por qué?" fragte er mit zitternder Stimme. ,,Ich weiß es nicht." Eine Weile lagen wir still so da, bis ich bemerkte, dass er eingeschlafen war. Ich nahm mein Handy, stellte mir den Wecker für sechs Uhr und schloss ebenfalls die Augen.

Durch ein lautes Klingeln wurde ich geweckt. Mies gelaunt nahm ich mein Handy, schaltete den Wecker aus und ließ es zurück aufs Bett fallen. Raphael öffnete ebenfalls die Augen und murmelte: ,,Buenos días, cariño." Ich legte mich wieder hin. ,,Es ist Abend." erwiderte ich. Er schnaubte amüsiert. ,,Na dann eben: Guten Abend. So oder so, wir müssen uns fertig machen und die Drinks vorbereiten." Gerade wollte ich fragen, wovon er redete, doch da fiel es mir wieder ein. Die miese Laune war verschwunden und ich sprang aufgeregt vom Bett. ,,Heute ist die Party! Steh auf, Raphi! Du musst mir noch zei-" ,,Stopp!" Ernst sah er mich an. ,,Du kannst mich nennen, wie du willst, aber nicht so!" ,,Was ist denn an Raphi so verkehrt?" Er stand auf und kam bedrohlich auf mich zu. ,,Ich warne dich, Simon!" Doch ich grinste nur und sagte: ,,Mit den verwuschelten Haaren und ohne Oberteil, siehst du nur halb so gefährlich aus." Genervt seufzte er und fuhr sich mit der Hand durchs dunkle Haar. ,,Komm schon. Du hast mir noch nicht gezeigt, welchen Anzug ich anziehen werde." Mit seiner Hand an meinem Rücken schob er mich zu seinem Schrank. Er öffnete ihn und sah sich jeden Anzug einmal genau an. Schließlich drückte er mir ein weißes Hemd und einen schwarzen Anzug in die Hände. ,,Hier, nimm das." Dankend nahm ich die Klamotten, ging ins Bad und zog mich um. Als ich wieder heraus kam, war Raphael ebenfalls umgezogen. Er trug ein schwarzes Hemd und einen ebenso schwarzen Anzug. ,,Also, ohne Hemd hast du mir besser gefallen..." murmelte ich. Er lachte leise. ,,Gleichfalls." Dann winkte er mich ins Bad. Ich folgte ihm wortlos. Kaum war ich durch die Tür, drückte er mich runter und ich kam auf dem Toilettendenkel zum Sitzen. ,,Was wird das?" fragte ich verwirrt. ,,Ich mach dir die Haare. So willst du ja wohl nicht herumlaufen?!" Ich zog empört eine Augenbraue in die Höhe, was ihn zum grinsen brachte. ,,Dulce pequeño idiota." flüsterte er. Als er fertig war, ging ich zum Spiegel. Erstaunt betrachtete ich mich. ,,Also, du kannst das definitiv besser als ich." Mit einem selbstgefälligen Grinsen ging er aus dem Bad. ,,Ich weiß."

Vampire Love {Saphael} Where stories live. Discover now