5: Auf ein Date?

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Die nächsten Tage gehen eher komisch zu. Potter und ich reden nur beim Training und er ist strenger als sonst. Und doch unkonzentrierter. Auch ich kann mich kaum unter Kontrolle halten. Mein Verlangen nach Potter wird größer und größer. Ich habe schon oft überlegt, ihn einfach mal zu mich ins Zimmer einzuladen, aber getraut habe ich mich nie. Feige wie eh und je. Vielleicht sollte ich einen neuen Ausbilder beantragen? Potter macht mich verrückt. Aber ich brauche seine Nähe. Also überstehe ich auch einen harten weiteren Trainingstag mit Hanteln und anderen komischen Geräten. Ich schwitze Meere und als Potter endlich das Training beendet, könnte ich einfach auf der Stelle zusammen sacken. „Morgen hast du frei." murmelt er noch, ehe er den Raum verlässt und mich allein zurück lässt. Das sind definitiv die besten Nachrichten des Tages. Ich schwinge meinen Zauberstab und Lasse ein Handtuch erscheinen, welches ich mir kurz darauf über Gesicht und Hals rubbele. Ich bemerke nicht, wie Potter mich vom Türrahmen beobachtet. Das erfahre ich erst lange später. Ich trinke noch etwas, dann verlasse ich ebenfalls den Raum. Es ist schon fast dunkel und ich spüre meine Müdigkeit und den Muskelkater deutlich. Murrend mache ich mich auf den Weg zu meinem Zimmer, doch ich werde aufgehalten. „Sag bloß, das Training geht noch weiter." Gifte ich ihn an, als ich ihn erkenne. Potter hat sich umgezogen und läuft in Jogginghose herum. Dass sie das überhaupt durchgehen lassen! Unglaublich, welche Vorteile sich dieser kleine Held erschafft. Gut sieht es trotzdem aus...
„Nein..." sagt er und nestelt an dem Saum seinen T-Shirts. Der strenge Ausbilder von eben ist jetzt ein anderer Mensch. „Was willst du dann? Ich muss duschen und dann schlafen, ich kann wirklich nicht mehr!" ich versuche, mich an ihm vorbei zudrücken, aber er steht da wie eine Steinstatue. „I-ich...eh...wollte dich etwas f...fragen." krächzt er. Himmel, was ist denn mit dem los? „Mach schnell." schnaube ich. Ich hab wirklich keine Lust auf ihn. „Ichwolltefragenobdumorgenmitmirwastrinkengegenwillst" nuschelt er. Ich habe es trotzdem verstanden. Beinahe wäre ich gestolpert. Ich stehe mit dem Rücken zu ihm. Die Hand auf der Türklinke. Ich würde eigentlich alles dafür geben, auf ein Date mit Potter zugehen. Aber, bei Merlin, er ist mein Ausbilder! Ist es überhaupt ein Date? Nein! Es geht nicht. Ich darf das nicht. Ich bin ein Malfoy, ein Todesser, und er der große Held der Nation! Mein Vater würde...Moment, mein Vater ist tot. Nein. Es geht trotzdem nicht. Ist Potter überhaupt schwul? Ich habe deutlich zu lange überlegt. Ich höre schon Potter enttäuscht gehen. Ruckartig drehe ich mich um. Potter stockt in seiner Bewegung. Erwartungsvoll sieht er mich an. Oh wie ich diese Augen liebe...aber es darf nicht so aussehen, als wäre ich ihm schon komplett entfallen, was ich zwar bin, aber das muss er ja nicht wissen. „Na gut...weil ich nichts besseres zu tun habe. Um 13:00 vor meinem Zimmer." Potter nickt glücklich. „Okay, bis morgen. Und...gute Nacht." ich nicke nur zum Abschied und verschwinde in meinem Zimmer. Kaum ist die Tür zu, springe ich auf und Balle die Fäuste zusammen. Ja, ja, ja!! Ich habe ein Date mit Potter! Und ich führe mich auf wie ein pubertierender Teenager. Nicht sehr malfoyhaft, aber es sieht ja keiner. In Gedanken male ich mir bereits alles aus. Lege mir Klamotten zurecht. Ohrfeige mich selbst, weil ich mich kindisch verknallt benehme, denke an Potters grüne Augen... und schlafe schließlich ein, ohne geduscht zuhaben.

Teach me, PotterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt