⁴⁶° Problems

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"Ich liebe dich, Taehyung"

Mit geweiteten Pupillen starrte ich den Älteren an. Sagte er das gerade wirklich?

Ein kleines grinsen schlich sich auf meine Lippen, ehe ich Jungkook am Nacken runter zog und unsere Lippen miteinander verband.

"Ich liebe dich auch Jungkook"
Erneut legte ich meine Lippen auf die des Älteren, schloß meine Augen und genoß die schöne Zeit. Die magischen drei Wörter von denen jeder sprach waren mir nun auch widerfahren, und allein der Gedanke daran wie Jungkook sie aussprach ließ mein Herz um einiges höher schlagen.

Doch dann wurde unsere Tätigkeit plötzlich unterbrochen durch ein räuspern von Richtung Tür.

"Jungkook, Taehyung. Was zur Hölle tut ihr da?"
Schnell löste ich mich vom Älteren als ich die Stimme meiner Mutter erkannte und blickte sie entgeistert an. Die gerade noch so schöne Atmosphäre verwandelte sich in eine nervöse und aufgeregte Stimmung.

"Habt ihr euch gerade... Um Gottes willen. "
Schnell öffnete sie die Tür und trat hinaus, ließ Jungkook und mich alleine im Raum stehen.

"Fuck.."
Ich rutschte an der Wand herunter und zog meine Beine an meinen Oberkörper. Jungkook hatte mir ein Liebesgeständnis gemacht, und meine Mutter hatte alles mitgehört.

Ich stütze meinen Kopf auf meinen Händen, unterdrückte die Tränen und presste meinen Kiefer zusammen. Erneut kamen die Erinnerungen hoch an den Tag, an dem meine Mutter das Telefonat mit Hoseok Mutter geführt hatte.

"Taehyung, hey"
Sprach Jungkook nun beruhigend auf mich ein und nahm mein Gesicht in seine Hände. Aus leicht glasige Augen sah ich ihn an, erkannte die Sorgen in seiner Iris.

"Alles wird gut baby, sei nicht traurig. Deine Mutter hat bestimmt nichts dageg-"

"Nichts dagegen? In was für einer Welt lebst du Jungkook?"

Ich entzog seinen Händen mein Gesicht und spürte wie mir einzelne Tränen die Wangen runter rollten. Das ich Jungkook nun schon fast anschrie tat mir unglaublich leid, aber dennoch konnte ich meinen Frust gerade nicht im Zaun halten.

"Weißt du wieso ich letztens in der Schule geweint hab? Weil meine Mutter Homophob ist, ich hab ihr Telefonat mit angehört. So eine Person wird nicht erlauben das ihr Sohn einen Jungen liebt, und vor allem nicht wenn dieser Junge sein Stiefbruder ist!"

Erneut flossen mir mehrere Tränen über mein Gesicht, bevor ich dieses in meinen Handflächen vergrub. Es tat gut es endlich gesagt zu haben, dennoch änderte es nichts an meiner Mutter.

Plötzlich spürte ich Finger an meinen Handgelenken, welche meine Hände von meinem Gesicht wegzogen.

Jungkook blickte mir tief in die Augen während er meine Tränen mit seinen Daumen wegwischte. Innerhalb Sekunden verstummte mein schluchzen.

"Was für ein Telefonat?"

Der Ältere setzte sich neben mich an die Wand, drückte meinen Körper an seinen und Strich mir sanft über die Schulter. Ich legte meinen Kopf auf seinem Schoß ab und erneut flossen wieder stumm ein paar Tränen meine Wange herunter.

"Mit der Mutter eines ehemaligen Freundes."

Jungkooks zweite Hand fuhr nun zu meinen Haaren und begann diese leicht zu kraulen. Alleinig diese kleine Geste beruhigte mich und ließ meine Tränen stoppen. Wenn ich bedachte wie wohl ich mich bei Jungkook fühlte, und wie sehr ich mich an ihn gewöhnt hatte, dann kam es mir unmöglich vor ihn wieder gehen zu lassen. Mein kleines Herz gehörte mittlerweile nur noch ihm.

"Ich konnte nicht alles genau verstehen was sie sagte, aber der Satz 'Taehyung ist hetero, da hab ich Glück gehabt' ist schon ziemlich vielsagend."

Leise schnaubte der Ältere aus, ehe er mich unter den Armen packte und auf seinen schoß setzte, mich vorher drehte sodass ich ihn nun ansah.

" Das hat nichts zu bedeuten, Tae. Denke nicht so negativ, sie könnte es anders gemeint haben als du vielleicht denkst."

Leise seufzte ich auf, woraufhin Kookie mir eine Strähne aus dem Gesicht strich. Er hatte recht, ich sollte nicht direkt vom schlimmsten ausgehen. Vielleicht meinte sie es wirklich anders. Die Frage war nur, wie konnte man sowas anders meinen?

"Ich hab n Idee"
Kurz stockte der Ältere, ehe er wieder zu mir blickte und weiter sprach.

"Wir gehen jetzt runter und reden mit deiner Mutter darüber. Sie weiß was sie gesehen hat, von daher werden ausreden nichts bringen."

Kurz nickte ich. So langsam war die Zeit gekommen, in der ich mich der Wahrheit stellen musste.

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𝑭𝒓𝒐𝒎 𝑶𝒏𝒆 𝒏𝒊𝒈𝒉𝒕 𝒔𝒕𝒂𝒏𝒅 𝒕𝒐 𝑺𝒕𝒆𝒑𝒃𝒓𝒐𝒕𝒉𝒆𝒓 [𝑽𝒌𝒐𝒐𝒌] Donde viven las historias. Descúbrelo ahora