Never give up [ Nishinoya ]

Wertvolle Erinnerungen

„Papa, da bist du ja!" Glücklich renne ich zu ihm hin und umarme ihn stürmisch. „Hallo mein Schatz, wie war das Trainingscamp? Deiner Schulter geht es gut?" fragt er sofort und erwidert die Umarmung.

Vorsichtig lösen wir uns voneinander und ich schaue ihm in sein Gesicht. „Es war fantastisch, fast so wie früher. Und ja, meiner Schulter geht es gut, da passt jeder auf, dass ich mich nicht überanstrenge."
Mein Traum, den ich während der Fahrt hatte, erwähne ich jedoch nicht. Er würde sich sonst Gedanken machen, selbst wenn ich es nur geträumt habe.

„Das freut mich so sehr. Aber wo ist denn Noya? Jetzt wäre es doch die perfekte Gelegenheit, ihn mal persönlich kennenzulernen!" Neugierig schaut er sich um, kann ihn jedoch nicht erblicken.
Kritisch stelle ich mich in sein Blickfeld und verschränke die Arme. „Und was willst du von ihm? Wenn du nur eine peinliche Kindheitsgeschichte von mir erzählst, dann kannst du was erleben!"

Doch anstatt mich ernst zu nehmen lacht mein Vater nur auf. „Ach Akira, diese Geschichten sind doch nicht peinlich, sie sind eher süß. Und außerdem, wo bliebe denn sonst der Spaß?"
„Nein, vergiss es!" „Nicht mal eine kleine Story?" Mit zusammengekniffenen Augenbrauen schaue ich ihn solange an, bis er schließlich nachgibt.

„Na gut, für den Anfang lasse ich es mal. Aber jetzt stell ihn mir doch endlich vor."
Zufrieden wende ich mich von meinem Vater ab und suche nach meinem Freund und als ich ihn finde rufe ich ihn zu mir und meinem Vater. „Yuu, kommst du mal kurz?"
Etwas verwirrt begibt er sich auf den Weg und bleibt vor mir stehen.

„Was gibt es denn?" Grinsend nehme ich seine Hand. „Ich möchte dich meinem Vater vorstellen. Yuu, das hier ist mein Vater."
„Ich freue mich sehr, Sie kennenzulernen, Herr Sato. Es sei Ihnen versichert, dass ich gut auf Akira aufpasse", kommt es sofort von meinem Freund, während er sich sogar noch leicht vor meinem Vater verbeugt.

Dieser lächelt ihn mit einem herzlichen an und legt seine Hände auf Yuus Schultern. „Ich freue mich sehr darüber, dich endlich persönlich kennenzulernen, Yuu. Aber bitte nenn mich doch Martin und duze mich ruhig, immerhin gehörst du jetzt zur Familie."
„Vielen Dank, das bedeutet mir sehr viel." Und als würde sich die Beiden schon ohne viele Worte super verstehen, grinsen sie sich gegenseitig an.

Überrascht bemerke ich, dass ich während diesem kurzen Gespräch meinen Atem angehalten habe und atme tief aus. Anscheinend ist mir nicht bewusst gewesen, wie groß meine Sorge war, dass sich mein Vater und Yuu nicht verstehen.
Aber anscheinend habe ich mir, wie so oft, unnötige Sorgen gemacht.

„Akira hat schon sehr von dir geschwärmt. Du sollst ein super Libero sein, stimmt das?" „Wie, sie hat von mir geschwärmt? Ich hoffe, sie hat nur Gutes über mich erzählt."
Grinsend blickt Yuu zu mir, während meine Wangen eine rote Farbe annehmen.

Sprachlos sehe ich zu meinem Vater, welcher mich ebenfalls angrinst. Hat er nicht gerade noch versprochen, keine peinlichen Geschichten zu erzählen?
„Ist das dein Ernst? Du bist unglaublich, wie konnte ich nur glauben, dass du dich an dein Wort hältst", maule ich ihn an.
„Dachtest du wirklich, ich lasse so eine Chance ungenutzt verstreichen? Ich wollte schon immer mal der peinliche Vater sein", verteidigt er sich.

Na super, in solchen Momenten bin ich mir wirklich nicht sicher, wer von uns Beiden der Erwachsene ist. Yuu scheint jedoch meine schlechte Laune zu bemerken und gibt mir eine Kuss.
„Ach Akira, ich finde das wirklich süß. Und glaube mir, wenn du meine Eltern kennenlernst wird es für mich noch viel peinlicher werden, da kannst du dir sicher sein."

Etwas besänftigt atme ich einmal tief ein. „Na dann kann ich es ja nicht erwarten, sie zu treffen", bemerke ich mit einem kleinen Lächeln.
„Die junge Liebe, einfach wundervoll. Also denke ich, es ist besser, wenn ich euch mal alleine lasse." Und mit diesen Worten verabschiedet sich mein Vater augenzwinkernd von uns, um einmal mit Trainer Ukai und Herrn Takeda zu reden.