Kapitel 8

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POV. Aragorn

Ich ritt am Anfang unserer Truppe neben Gandalf, damit so viel Abstand zwischen mir und Legolas war, wie möglich. Mir gingen immer wieder seine Worte durch den Kopf. Du musst es Arwen sagen. Ihr geht es nicht gut. Sie wird an einem gebrochenem Herzen sterben, wenn du es ihr nicht bald sagst. Du kannst mich nicht ewig ignorieren. So ungern ich es zugab, Legolas hatte Recht. In allen Punkten. Ich musste es Arwen sagen und ich konnte Legolas nicht ewig ignorieren. Aber zuerst hatte das Problem mit Arwen Vorrang. Wie sollte ich es ihr sagen? Elrond hatte mal erwähnt, dass man sich im Schlaf kontaktieren kann. Sollte ich das ausprobieren? Ich fühlte mich schlecht mit ihr in einem Traum Schluss zu machen, aber ich wollte auch nicht der Grund sein, dass sie stirbt. Also war es beschlossen, ich würde versuchen sie im Traum zu kontaktieren und ihr zu sagen, dass ich meinen Seelenverwandten gefunden hatte. Ich würde ihr nicht sagen, dass es Legolas war, weil ich ihn da nicht mit rein ziehen wollte. Blieb nur noch die Sache mit Legolas. Legolas sah eher tot als lebendig aus. Sein Gesichtsfarbe war eine Mischung aus grau und weiß. Seine ehemals strahlenden Haare, waren matter geworden und seine Augen trüb. Selbst Gimli warf dem Elben ab und zu besorgte Blicke zu, obwohl die beidem sich kaum kannten und erst recht nicht verstanden. Alle anderen hatten auch bemerkt, dass etwas mit Legolas nicht stimmte. Gimli warf mir auch Blicke zu und ich vermutete, dass er wusste, dass ich etwas damit zu tun hatte. Ich wollte Legolas nicht leiden lassen (aber ich 😈), aber ich konnte die Bindung noch nicht eingehen. Ich fühlte mich noch nicht bereit dazu. Ich war noch nicht bereit dazu mein Leben als Einzelgänger und Streicher aufzugeben. Ich hoffte, dass Legolas das auch einsehen würde und mir die Zeit geben würde, die ich brauchte.

Am Abend hielt ich als erstes Wache, damit ich danach ohne gestört zu werden mit Arwen reden konnte. Legolas war sofort, als er sich hingelegt hatte, was ziemlich früh gewesen war, in einen unruhigen Schlaf gefallen. Er hatte den ganzen Tag müde gewirkt und ich machte mir Sorgen. Elben brauchten wenig Schlaf und es war jetzt die zweite Nacht in Folge, die er schlief. Ich beobachtete Legolas während er schlief. Er warf sich unruhig umher und eine Träne löste sich aus seinem Augenwinkel. Was konnte so schlimm sein, dass er im Schlaf weinte? Was träumte er, dass er so unruhig schlief? Ich ging langsam auf ihn zu und schloss ihn in meine Arme. Leise murmelte ich an sein Ohr: „Ich bin hier, Legolas. Keine Sorge, ich bin hier." Tatsächlich beruhigte sich Legolas und sein Körper verlor an Anspannung in meinen Armen. Er drehte sich so, dass sein Gesicht meinem gegenüber war. Das Licht des Mondes und der Sterne ließen sein Gesicht geisterhaft wirken. Dadurch dass er blasser geworden war, wirkte er noch mehr wie ein Geist. Trotz allem war er das schönste Wesen, das auf ganz Mittelerde wandelte. Seine Mund war leicht geöffnet und ihm hingen ein paar Strähnen ins Gesicht. Vorsichtig hob ich einen Arm und strich ihm die Strähnen hinter die spitzen Ohren. Er schmiegte sich an meine Hand und es wunderte mich, dass er seine Maske fallen gelassen hatte. Klar er schlief, aber normalerweise hatte er seine Maske auch im Schlaf auf. Anscheinend hatte ihn der Albtraum ziemlich erschüttert.

POV. Arwen

Ich spürte die Schmerzen, die durch Aragorns Abwesenheit und Kälte entstanden. Er hatte sich seit Legolas' eintreffen von mir entfernt und das spürte ich. Ich fiel in einen unruhigen Schlaf und sah Aragorns Gestalt vor mir, nur dass ich wusste, dass es nicht nur am Traum lag. Er hatte mich durch den Traum kontaktiert. Er hatte ein zerknirschtes Gesicht und seine Augen waren auf den Boden gerichtet. Er spielte nervös an dem Ring, den er schon seit seiner Geburt hatte. Er hatte mir nie gesagt, was es damit auf sich hatte. „Arwen ich muss mit dir reden", fing er an und ich ahnte nichts gutes. „Du fragst dich bestimmt, was es mit diesem Ring auf sich hat." Erhielt seine rechte Hand, an der der Ring war, hoch und ich nickte zögerlich. „Das ist ein Ring, der mich zu meinem Seelenverwandten führt. Ich habe ihn auf der Reise gefunden." Ich nickte und spürte, wie etwas in mir zerbrach und doch fühlte ich mich befreiter. Leichter. „Ich hätte es dir nicht gesagt, wenn Legolas mir nicht gesagt hätte, dass es dir schlecht geht." Da stutze ich. Er hätte das nicht wissen können. Man konnte sowas nur wissen, wenn man eine sehr enge Bindung zu dem Elben hatte. Klar ich und Legolas Waren sehr gute Freunde, aber das ging trotzdem nicht, es sei den... „Legolas, oder?" Aragorn schaute auf. „Was soll mit ihm sein?" „Er ist dein Seelenverwandte oder?" Er schaute wieder auf den Boden. „Ja", war alles, was er leise sagte. „Das freut mich für dich. Ich wünsche euch alles Glück der Welt und noch mehr." Ich meinte es so. Legolas war anständig und hatte Aragorn verdient. Beide waren Einzelgänger, passten gut zueinander und würden einander ergänzen. Ich sah, dass Aragorn noch etwas sagen wollte, doch er verschwand. Anscheinend war er aufgewacht.

POV. Aragorn

Ich schlug die Augen auf und ein Gewicht hatte sich von meiner Brust gelöst. Ich hatte es Arwen gesagt und sie war nicht ausgerastet. Ich schaute Gimli ins Gesicht und er sagte so leise, dass nur ich es verstehen konnte: „Ich weiß nicht, was zwischen dir und diesem Spitzohr ist, aber ich würde dir raten, es schnell aus dem Weg zu räumen. Ich weiß nicht wie lange der noch durchhält." Dann entfernte er sich und ich sah rüber zu Legolas. Gimli hatte Recht, er sah noch schlimmer aus als gestern. Ich konnte es aber trotzdem nicht. Es gab eine Blockade in mir, die nicht weichen wollte.

Okay hier ist das nächste Kapitel. Ich hoffe es hat euch gefallen. Tut mir leid, dass es so kurz ist, aber ich wollte eines machen, wo es um die Trennung von Arwen und Aragorn geht. Das nächste Kapitel wird länger. Versprochen. Wie findet ihr das Lied?

Soulmates- Aralas the song of loveWhere stories live. Discover now