Kapitel 16

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POV. Erzähler

Der Tag, an dem es passierte, war nichtmal angebrochen und doch entschieden die Götter diesen Tag zu einem der traurigsten der Geschichte zu machen. Die drei Gefährten führten ihre Pferde, damit diese eine Pause hatten und ihre Kräfte sparen konnten, und Legolas und Aragorn redeten, während Gimli neben ihnen her lief und die beiden Verliebten betrachtete. Er freute sich für sie und doch fügte der Anblick von ihnen ihm Schmerz zu. Er hatte auch eine Geliebte daheim im Berg Erebor, die ihn sehnlichst vermisste. Trotzdem war er froh, dass sie nicht bei ihm war, weil das bedeutet hätte, dass sie in Gefahr wäre. Er spürte es auch, wie Legolas und Aragorn, dass Gefahr drohte. Sie alle drei spürten es und doch liefen sie unbeirrt weiter. Sie wollten ihre beiden Hobbitfreunde befreien und mit ihnen dann weiter nach Helms Klamm ziehen, in welche Richtung sie ohnehin schon liefen. Sie wussten nicht, weshalb die Orks diese Richtung eingeschlagen hatten, aber sie waren froh darüber.

Doch das Verbrechen dieses Tages begann in den frühen Morgenstunden, als die Strahlen der Sonne die Ebene vor ihnen noch nicht in ihr goldenes Licht tauchte. Man sah, dass der Morgen nahe war, doch der Himmel zeigte ihnen noch immer ein dunkles Blau. Sie waren auf einer flachen, ausgedörrten Grasebene, als es geschah. Plötzlich waren sie umzingelt. Sie waren umzingelt von neun Reitern. Den neun Reitern der Kälte, den Nazgûl. Ihre schwarzen Mäntel blähten sich in einem nicht fühlbaren Wind auf und zeigte eine Schwärze, durch die es selbst den besten Elbenaugen nicht möglich war hindurch zugucken. Es war eine Schwärze, die alles einsaugte und nichts hinausließ. Sie herrschte unter den schwarzen Mänteln der Nazgûl, unter ihren schwarzen Kapuzen und selbst um sie herum war sie wie ein Schleier. Eine Kälte kroch über die ausgedörrte, von Leben verlassene Ebene und ließ die drei Gefährten sowie die wenigen, toten Geäste erzittern. Die Nazgûl hatten ihre bläulichen, wie gefrorenes Eis wirkenden, Schwerter auf sie gerichtet, doch etwas war anders bei den Schwertern. Sie waren nicht mehr nur bläulich, wie sie es gewesen waren, als Aragorn sie das letzte Mal gesehen hatte, sondern waren nun von goldenen Fäden durchzogen, die so ähnlich wie die blauen Fäden in den Steinen von Aragorns Ring und Legolas' Kette waren. Aragorn musterte die Nazgûl genauer und ihm fielen die goldenen Broschen auf, die eine Rose zeigten, welche von einem Schwert durchstochen wurde, und die an den Mänteln der Nazgûl waren. Obwohl Aragorn diese Broschen noch nie gesehen hatte, wusste er sofort, zu wem sie gehörten. Sie gehörten zu der Göttin der Finsternis, ebenso wie die Nazgûl.

Auf ein, für alle anderen unsichtbares und nicht erkennbares, Zeichen zogen Legolas und Aragorn gleichzeitig ihre Schwerter und stürzten sich auf die Nazgûl. Gimli folgte nur wenige Millisekunden später und es entbrannte ein Kampf, wie es Mittelerde noch nie gesehen hatte. Alle schlugen sich mit drei Nazgûl gleichzeitig um, halfen einander, wenn es nötig war, und versuchten am Leben zu bleiben. Sie parierten, vereinzelt führten sie Attacken aus und wichen aus. Allerdings wussten alle, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis sie verloren oder einer von ihnen verwundet wurde. Sie konnten die Nazgûl nur daran hindern sie niederzustechen, ihnen aber nichts tuen, da sie dafür zu schwach und unterlegen waren. Sie hatten nicht die nötige Kraft, weder das nötige Kampfgeschick, obwohl es bei ihnen sehr hoch war, um die Nazgûl in die Flucht zu treiben oder gar zu besiegen. Doch als es passierte, war es ein Schock.

Aragorn hörte ein Keuchen hinter sich und drehte sich um. Er stürztet auf Legolas zu. Ihm war es egal, dass er Gimli mit den Nazgûl allein ließ oder dass er sich selbst keine Deckung mehr gab. Alles, was für ihn zählte war sein Seelenverwandte, der dort mit dem Schwert eines Nazgûl in der Brust Richtung Boden fiel. Aragorn fing seinen Geliebten auf und drückte ihn an sich, umarmte ihn und konnte nicht fassen, was gerade passierte. Tränen strömten über sein Gesicht und er sagte mit brechender Stimme: „Legolas, meleth nin, bleib bei mir. Du kannst und du darfst mich nicht verlassen. Legolas." Aragorn wimmerte und drückte den fast leblosen Körper seiner zweiten Hälfte an sich. „Aragorn, le melin, vergiß das nie", waren Legolas' letzte Worte, ehe er seine Augen schloss. Das Letzte was er mitbekam, bevor er nichts mehr spürte, waren Aragorns Lippen auf den seinen. Es war das Schönste, was er sich als letzten Moment in der Welt der Lebenden hätte vorstellen können.

Okay, ich weiß, dass ich jetzt wahrscheinlich alle hassen werden, die diese Geschichte lesen, und ich weiß, dass dieses Kapitel sehr kurz ist, aber ich wollte Legolas' Tod unbedingt ein eigenes Kapitel widmen. Ich hoffe doch sehr, dass ihr meine Geschichte noch weiterlest, weil es wirklich SEHR schade wäre, wenn ihr es nicht tuen würdet, aber ich vertraue darauf, dass ihr weiterlest. Ich hoffe euch hat das Kapitel trotz seiner Ereignisse gefallen. Ich habe die Nazgûl etwas abgeändert, aber ich habe ja schon vorher gesagt, dass es Unterschiede geben wird. Ich hoffe auch, dass euch das Lied gefallen hat und mir tut es für alle leid, die keine Klassische- oder Klaviermusik mögen, dass ich jetzt schon zweimal hintereinander ein klassisches Klavierstück ausgesucht habe. Für die, die es wissen wollen: Beide Lieder sind aus dem Anime Your Lie in April, welches sehr empfehlenswert ist, wenn man auf Anime mit Musik, Selbstüberwindung, Traurigkeit und Freundschaft/Liebe steht. Obwohl das alles nicht wirklich meinen Interessen entspricht, ist der Anime wunderschön und auch wunderschön gezeichnet/animiert.
💙

P.S.: Beim Korrekturlesen ist mir aufgefallen, dass ich echt MEGA viel in die Authors Note geschrieben habe und möchte Danke sagen, an alle, die sich die Zeit genommen haben sie durchzulesen.

Soulmates- Aralas the song of loveWhere stories live. Discover now