Kapitel 1

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Es gab nichts besseres, als an einem Montagmorgen meinem Freund dabei zuzusehen, wie er sich etwas frisches über seinen wunderschönen nackten Körper zog.
Ein paar Kratzer, die schon dabei waren zu heilen, bedeckten ein Teil seines muskulösen Rückens und ich musste mir auf die Lippe beißen um nicht zu lachen.

„Du siehst aus, als wärst du von einer Katze verprügelt worden", meinte ich und grinste, als ich den Blick sah, den Asher mir zuwarf.

„So fühl ich mich auch." Er zog sich ein graues T-Shirt über und fuhr sich darauf mit der Hand durch seine schwarzen Haare. Darauf sah er zu mir herüber und zog eine Augenbraue nach oben. „Solltest du dich nicht auch langsam anziehen?"

„Nein, ich geh nackt", murmelte ich sarkastisch und musste einen Schrei unterdrücken, als Asher plötzlich über mir kauerte und mich in die Matratze drückte. „Hey, was soll das denn werden?"

Anstatt mir zu antworten, ließ er seine Fänge ausfahren und grinste mich dann an. Aha, die Zecke wollte also wieder Blut. Ich strich mir meine Haare aus dem Nacken und machte eine auffordernde Handbewegung. Kurz darauf spürte ich Ashers Atmen an meinem Hals und mein Herzschlag verdoppelte sich, was er natürlich bemerkte. Mit einem leisen brummen biss er mich und streichelte mir dabei mit seiner freien Hand, die er nicht dazu benutzte, um sich neben meinem Kopf abzustützen, über die Wange.

„Hm", machte er, nachdem er die Wunde wieder verschlossen hatte. Staunend beobachtete ich, wie die rote Farbe aus seiner Iris verschwand und dem fast schwarzen Braun platz machte. Zwar waren wir jetzt fast ein Jahr zusammen, aber daran würde ich mich wohl nie gewöhnen.

Er gab mir einen leichten Kuss. „Wie geht es dir?", fragte er und fuhr mit seinem Handrücken über die Stelle an meinem Hals, an der er mich damals gebissen und mir dabei sein Gift eingeflößt hatte.

„Gut", antwortete ich und wuschelte ihm durch die seidig weichen Haare. „Und jetzt geh von mir runter, sonst komm ich hier nicht raus."

„Ich finde den Gedanke, dass du nicht aus unserem Bett heraus kommst sehr angenehm." Nach ein paar Sekunden stand er dann doch auf, wenn er auch ein lüsternes Grinsen im Gesicht hatte, und flitzte zu seinem Schrank, um mir ein paar meiner Klamotten entgegen zu werfen.

In der Zeit, in der wir zusammen waren, hatte ich heraus gefunden dass mein Freund sich ziemlich gut mit Mode auskannte und so kam es, dass Asher mir immer öfter ein Outfit für den Tag zusammenstellte. Denn wenn ich das tat, könnte es sein, dass ich am Ende neben den Vierus wie ein Clown aussah. Und Clowns waren gruselig.

Schließlich nahm ich die Klamotten und zog sie mir schnell über, wohl wissen, dass Asher mich dabei anstarrte. Bei den Klamotten handelte es sich um einen einfachen schwarzen Faltenrock, einem weißen Hemd von Asher (das zusätzlich noch herrlich nach ihm duftete) und schwarzen High-Heels.

Sobald ich mich angezogen hatte, spürte ich wie sich Ashers starke Arme um meine Mitte legten. „Hm, wenn ich dich so sehe, bekomme ich ziemlichen Hunger."

„Schon wieder Blut?"

„Nicht diese Art von Hunger, Skyla." Asher lachte leise in mein Ohr und drückte sein Becken gegen mein Hintern.

Ich sah ihn über die Schulter an und runzelte meine Stirn. „Ist das gerade dein ernst?"

Schulterzuckend grinste er mich an und stand dann für einen Moment völlig still dran. Es sah beinahe so aus, als wäre er zu einer Statue erstarrt.

„Alles okay?", wollte ich wissen, als er mich wieder ansah und dabei seine Arme um mich lockerte.

„Ja, aber wir sollten langsam mal runter gehen." Er schlüpfte schnell in seine schwarzen Stiefel und nahm dann meine Hand in seine. „Wenn wir noch eine Weile herum trödeln, zerlegt Luna Vaughn wahrscheinlich in Einzelteile."

Turned; Angelsoul SagaWhere stories live. Discover now