6. „Es tut gut, dich wieder lachen zu sehen."

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Nachdem ich die Tür hinter mir geschlossen hatte, wanderte ich einige Minuten planlos durch die Gänge des Instituts. Als ich sagte, dass ich mit Izzy reden müsste, habe ich gelogen. Ich wusste einfach nicht, was ich sonst sagen sollte. Irgendwie war die ganze Situation unfassbar peinlich und ich wollte sie nicht noch peinlicher machen, indem ich irgendetwas dummes sagte.

Andererseits wäre es nicht dumm, wenn ich Mal mit Izzy reden würde. Ich weiß, dass ich ihr einiges zu erklären habe und sie sich freuen würde, wenn ich zu ihr kommen würde und es ihr von mir aus erzähle. Normalerweise muss sie mir immer alle Informationen aus der Nase ziehen und ich weiß, wie sehr sie das hasst.

Also machte ich mich auf die Suche nach Isabelle und sah zuerst im Waffenraum nach, wo ich sie auch direkt fand. Obwohl sie die Leiterin des Instituts war, übernahm sie immer noch die Aufgabe der Waffenmeisterin, was ich nur zu gut nachvollziehen konnte: Sie liebte es, die Waffen zu kontrollieren und andere Leute dazu zu verdonnern,diese zu putzen, bis sie Glänzten.

„Hey, Izz.", sagte ich, als ich den Raum betrat.

Sie blickte zu mir auf und sah mich vorwurfsvoll an. „Ich bin noch immer sauer auf dich, dass du mir nichts davon erzählt hast."

Ich musste lachen. „Ich habe auch nichts anderes erwartet."

Sie seufzte. „Simon hat ja Recht. Du hast am meisten darunter gelitten und hast es dir verdient, erstmal mit ihr allein zu sein.Ihr hattet sicher viel zu bereden."

Ich nickte.

„Hast du ihr schon alles erzählt, was im letzten Jahr passiert ist?" Sie sah mich ernst an.

„Ja.", antwortete ich knapp.

Sie verdrehte die Augen und wendete sich wieder einer Seraphklinge zu und inspizierte sie auf irgendwelche Macken.

„Ist irgendwas?", fragte ich, aber Izzy ignorierte mich. „Komm schon, Izz." Ich trat einen Schritt auf sie zu.

„Warum hast du mir nie davon erzählt?", fragte sie dann nach einiger Zeit des Schweigens, aber ihr Kopf war noch immer gesenkt.

„Wovon?", fragte ich verwirrt.

„Dass es dir nicht gut ging, dass du ihr gefolgt bist und, dass du sogar an den Hof des Lichten Volkes gegangen bist, um dich in Gefahr zu bringen?"

Ich erstarrte. Sie hatte das Gespräch von mir und Clary mitangehört - oder Simon hatte ihr alles erzählt.

Jetzt hob sie ihren Kopf und ihre Augen glänzten und sahen mich traurig an. „Du hättest es mir erzählen müssen. Ich hätte dir helfen können. Wir hätten Alec Bescheid sagen können. Er wäre sofort-"

„Er hätte seinen Job verloren. Er kann nicht dauerhaft von Idris nach New York reisen. Er hat Pflichten.", unterbrach ich sie schroff.

„Aber ich hätte dir helfen können." Eine Träne lief ihre Wange hinab und ich bereute sofort meinen scharfen Unterton.

„Es tut mir leid... Ich wollte dich nicht belasten. Also habe ich niemandem davon erzählt. Im Nachhinein klingt das ziemlich blöd, nicht wahr?" Ich lächelte sie schief an, war aber immer noch besorgt, da Izzy nicht oft vor anderen weinte.

Schnell wischte sie sich einige Tränen von der Wange. „Du hättest es mir sagen müssen. Jace, du bist mein Bruder, wenn wir auch nicht vom gleichen Blut sind, aber dennoch liebe ich dich, genauso, wie ich auch Alec und Max liebe. Wir sind eine Familie. Wir sollten keine Geheimnisse voreinander haben." Gegen Ende hin wurde sie immer leiser und schluchzte leise auf.

Schnell lief ich zu ihr und nahm sie fest in den Arm. „Ich verspreche dir, dass ich keine Geheimnisse mehr vor dir haben werde. Auch nicht vor Alec, oder Max. Naja, vor Max schon manchmal." Ich lachte und auch Izzy kicherte leicht. „Was geschehen ist, ist geschehen. Ich würde gerne die Zeit zurückdrehen und ein paar meiner Entscheidungen rückgängig machen..."

„'Ein paar'?" , wiederholte sie mich und grinste mich an.

„Naja, vielleicht ein paar viele." Wieder lachte ich.

„Es tut gut, dich wieder lachen zu sehen. Wirklich lachen.", sagte sie leise.

Ich wusste was sie meinte. Im letzten Jahr habe ich allen vorgemacht, es ginge mir gut, was aber nicht stimmte. Ich lachte und lächelte, wusste aber, dass mich vor allem Izzy und Alec durchschaut hatten.

„Ja, das tut es.", erwiderte ich lächelnd.


A/N:

Hier bin ich wieder mit einem neuen Kapitel!

Es tut mir wirklich leid, dass ich so lange gebraucht habe, ein neues Kapitel hochzuladen. Und dass das Kapitel dann auch noch so kurz ist... Aber ich verspreche, dass ich mich bemühe, in den nächsten Tagen noch ein Kapitel hochzuladen, das dann auch länger ist.😊

Ich hoffe dieses kurze Kapitel hat euch trotzdem gefallen und bis bald!🐾🐬💕

Clace - The story goes onWo Geschichten leben. Entdecke jetzt