Tagebuch von Draco Lucius Malfoy

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Das Tagebuch ist von mir erfunden, wie alle Erlebnisse, die passieren sind, außer manche Erlebnisse.

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„Mert, ich werde heute später wiederkommen", sagte er und erhob sich von seinem Sessel. Ohne auch nur ein Wort zu mir gesagt zu haben appariert er, während ich immer noch an die Stelle starre, an der er verschwunden ist. Will er mich jetzt lebenslang ignorieren und nicht mit mir reden? Er hatte sich auf jeden Fall verändert. Früher hat er mich immer beleidigt, egal, ob ich was gesagt habe oder nicht. Was war mit ihm passiert? Natürlich hatte der Krieg vieles verändert und sein Vater musste nach Askaban gehen, aber sein Vater war doch schon mal da gewesen. Dass es jetzt wirklich daran lag, bezweifelte ich 

Hm...der Krieg musste ihn wirklich stark verändert haben, dass Malfoy sich so verhalten würde, daran hätte ich in Hogwarts nicht im Traum gedacht. Hatte er für die gute Seite gekämpft oder für die böse? Ich wusste es nicht, denn mein Onkel hatte mich in einer Höhle festgehalten, bis der Krieg vorbei war. Ich konnte nicht einmal meinen Freunden helfen.

Zum Glück hatte Harry Potter gegen Du-weißt-schon-wen gewonnen. Trotzdem waren viele Menschen gestorben. Wieder nahm ich einen Schluck von meinem Kaffee und erhebe mich dann. Ich beschließe, mich ein wenig im Haus umsah. Ich hatte ja sonst nichts zu tun. Anscheinend wohnte Malfoy allein hier, denn außer mir und Mert, der Staub wischte, konnte ich niemanden sehen. Allerdings würde ich hier nicht freiwillig hingehen wollen, wenn ich könnte. Das Haus sah nicht wirklich freundlich aus.

Wo seine Mutter wohl wohnte? Ich schaute mich weiter um, bis ich in einem Raum landete, in dem ein riesiger Schreibtisch steht, dahinter ein schwarzer Drehstuhl. Außerdem waren in dem Raum ein Bücherregal und ein Tischchen für Getränke zu finden. Das war dann wohl Malfoys Büro. Ich wollte mich eigentlich gleich wieder umdrehen, aber in genau diesem Moment stach mir ein rotes Buch in die Augen. Neugierig ging ich um den Schreibtisch herum und nahm das Buch in die Hand. Hm...echtes Leder. Auf der Vorderseite steht in einer geschwungenen Schrift: „Draco Lucius Malfoy"
Könnte das sein Tagebuch sein? Nein, Draco Malfoy schreibt kein Tagebuch, oder doch? Ohne es wirklich zu merken öffnete ich das Buch. Bereits die erste Seite ist in der Selben geschwungenen Schrift geschrieben, wie sein Name. Neugierig beginne ich zu lesen.

5. Juni 1987

Ich bin Draco Lucius Malfoy und ich bin gerade Sieben geworden. Die alte Frau, die ich schon seit drei Jahren aus dem Dorf kenne, hat mir das Buch geschenkt, damit ich aufschreiben kann, was ich erlebt habe. Sie meinte, dass nennt man „Tagebuch"Ich weiß noch nicht, was ich davon halten soll, denn Vater würde es mir sofort verbieten, meine Mutter würde einfach Vater gehorchen. Aber trotzdem schreibe ich das schon auf...irgendetwas zwingt mich, dieses Tagebuch zu benutzen. Vielleicht bin ich verhext? Nein, das kann nicht sein. Die alte Frau war auf jeden Fall ein Muggel.Vater fände es bestimmt nicht toll, wenn er wüsste, dass ich mich mit den Muggeln unterhalte und wie viel ich von ihnen schon gelernt habe. Die Welt der Muggel ist sehr interessant.

Die alte Frau weiß nicht, dass es Zauberei gibt. Eigentlich kennt sie auch nur meinen Vornamen. Aber sie ist trotzdem nett zu mir. Sie hat mich noch nie angeschrien oder geschlagen. Vater erklärt mir schon viel über schwarze Magie. Die ist böse. Auch von Voldemort erzählt er mir viel. Aber mich interessiert das nicht. Ich würde viel lieber etwas über die Muggel lernen. Zum Beispiel, wie die Menschen in die Fernseher kommen. Jetzt muss ich aufhören zu schreiben, weil meine Geburtstagsfeier bald anfängt und ich die Gäste begrüßen soll. Ich weiß jetzt schon, dass alle langweilig sein werden.

Das kann unmöglich Malfoy geschrieben haben! In diesen Sätzen erkenne ich nicht Malfoy, sondern einen kleinen sieben Jahre alten Jungen, der die Muggelwelt interessant findet und insgeheim Angst vor seinem Vater hat. Kann es sein, dass Malfoy allein durch die Erziehung seiner Vaters so geworden ist, wie er ist? Was war mir der alten Dame passiert, die ihm das Tagebuch geschenkt hatte? Hat sein Vater ihn auch mit Zaubersprüchen gequält oder „nur" geschlagen? Hunderte solcher Fragen schwirrten mir durch den Kopf und die einzigen Antworten würden sich mir eröffneten, wenn ich weiter las. Aber war das überhaupt fair gegenüber Malfoy? Schließlich waren das ja seine Gedanken, die er aufgeschrieben hatte und ich las das einfach?

Aber Andererseits will ich den echten Draco Malfoy kennen lernen und den Grund wissen, wieso er so ist, wie er ist. Was sollte ich denn nun tun? Die Tür öffnete sich plötzlich und mein Mann stand in der Tür. Aus Reflex verstecke ich das Buch hinter meinem Rücken. „Was machst du hier?", fragt mich Malfoy und schaut mich misstrauisch an. Ich wurde nervös und fühlte mich ertappt.


ZwangsheiratWhere stories live. Discover now