Pech? Oder Glück? Teil 2

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„Sasuke?"

„Hn?"

„Warst du schon auf dieser Plattform, oben bei dem kleinen Hügel?", rückte Naruto endlich mit der Sprache heraus. Seit zwei Tagen wollte er den Schwarzhaarigen schon fragen, jedoch hatte er sich nie getraut. Das böse Gesicht, hatte ihn immer etwas abgeschreckt, doch nun wollte er es wissen. Immerhin waren sie nun auch schon seit vier Tagen zusammen und hatten etwas unternommen.

„Nein war ich noch nicht. Wollte morgen oder so mal hingehen", beantwortete Sasuke die Frage, wobei er von seinem Handy aufsah und direkt zu Naruto, welcher auf der Couch saß und verdächtig ruhig nun war. „Was möchtest du von mir?", seufzte er, da er diesen nachdenklichen Gesichtsausdruck nun schon des Öfteren gesehen hatte.

„Nun ja, ich dachte", fing der Blonde an zu reden, der sich dabei leicht an der Wange kratzte. Er wusste nicht wieso, jedoch wurde er gerade etwas nervös. „Würdest du da heute Abend mit mir hingehen?!", sagte er viel zu schnell, wobei er auch seine Augen zu Kniff, weil er sich nicht sicher war, wie der andere darauf reagieren würde. Dieser hob lediglich fragend eine Augenbraue, bevor er sein Handy zur Seite legte und sich vom Bett erhob, auf welchem er die ganze Zeit gelegen hatte. „Wieso nicht. Habe dich ja eh schon die letzten Tage ertragen."

„Was soll das denn heißen?!", schmollte Naruto, der dabei seine Wangen aufblies und nun wie ein kleines Kind wirkte. Sasuke konnte über dieses Verhalten nur seinen Kopf schütteln, ehe er sagte: „Zieh dich an. Bis zur Plattform laufen wir eine Weile und wenn du den Sonnenuntergang sehen willst, müssen wir nun los."

„Hai, hai!", grinste der Jüngere, der von der Couch aufsprang und sich in Rekordzeit umzog. Der Ältere konnte nicht anders, als erneut mit seinem Kopf zu schütteln und amüsiert den anderen dabei zuzusehen, wie man sich umzog. Für ihn war es erstaunlich, dass man den Blonden so schnell von der Couch holen konnte. Ansonsten dauerte es immer Stunden, bis sich der Namikaze mal erhob. „Er ist so ein Chaot", dachte sich der Uchiha, welcher nicht lange warten musste, bis sie gemeinsam auch schon auf den Weg zur Plattform waren. Währenddessen unterhielten sie sich etwas über das Leben in Tokio. Sasuke hielt sich eher bedacht und gab weniger von sich preis, während Naruto fröhlich erzählte, wie seine Klasse so war. Wie es ihm nun erging, nachdem er an einer anderen Schule war und nun näher bei seinen Freunden wohnte. Der Ältere hörte aufmerksam zu und konnte sich nur an Hand dieser Informationen ausmalen, dass die Freundschaft mit diesem blonden Chaoten alles nur nicht langweilig sein kann.

„Endlich!", jubelte Naruto, der seine Hände in die Luft streckte und breit grinste. Nach über einer halben Stunde laufen waren sie endlich an der Plattform angekommen und das auch noch rechtzeitig.

„Wir wären eher hier gewesen, hättest du dich nicht noch mit dem Mann unterhalten", seufzte Sasuke, welcher sich durch die Haare fuhr und zum Geländer der Plattform lief. Ein hauchzartes Lächeln schlich sich auf seinen Mund, als er diesen Ausblick sah. Mit seinen Armen stützte er sich auf dem Geländer ab und beobachtete, wie die Sonne langsam hinter dem Meer verschwand. Der Himmel verfärbte sich in einen wunderschönes Orange. Es war warm und erinnerte ihn an einen gewissen Blondschopf, welcher viel zu gerne diese Farbe trug. Seine Mundwinkel zuckten nach oben, als er daran dachte, wie er das grässliche T-Shirt das erste Mal gesehen hatte.

„Was konnte ich denn dafür, dass er mein T-Shirt total toll findet?", brummte Naruto verärgert, doch verschwand das schnell wieder, als er merkte, wie sich die Atmosphäre veränderte. Seine Augen wurden groß, während er der Sonne dabei zu sah, wie sie den Himmel in einen orangenen See verwandelte. Es sah wunderschön für ihn aus. Seinen Blick ließ er etwas zur Seite gleiten, wodurch er Sasukes Rücken erblickte. Lange war dem jedoch nicht so, da sich dieser Mann herumdrehte, sich mit dem Rücken gegen das Geländer lehnte und dabei so lässig aussah, als wäre er aus einem Magazin entsprungen. Narutos Herz machte einen Satz. Der Uchiha hatte nämlich seine Augen geöffnete und sah ihm nun direkt in seine. Für ihn funkelten diese nachtschwarzen Augen so anziehend, dass er nicht anders konnte, als auf den Mann zuzugehen und sich genauso lässig neben diesen zu lehnen. „Dieser Ausblick ist wunderschön ... den werde ich so schnell nicht vergessen", murmelte er leise, woraufhin Sasuke seinen Kopf leicht in den Nacken lehnte und dabei zusah, wie der Rest der Sonne im Meer verschwand. „Ich auch nicht", meinte nun er.

Pech? Oder Glück?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt