In den Schuhen meines Lehrers

2.2K 125 9
                                    


„POTTER! NACHSITZEN!", der Ruf des Mannes halte durch das Zaubertrank-Klassenzimmer. Harry schreckte auf. Er war mal wieder eingeschlafen, nicht das erste Mal in der letzten Zeit und mal wieder passierte es ausgerechnet in Snapes Unterricht. Hermine hatte ihm gerade noch mit dem Ellenbogen in die Seite gestoßen, aber da hatte ihn sein verhasster Lehrer auch schon erwischt.
„Tut mir leid, Harry. Ich hatte es nicht gemerkt", raunte Hermine ihm zu.
„Schon gut Mine, nicht deine Schuld", sagte Harry und suchte bereits seine Sachen zusammen. Seitdem Sommer, seit der Sache im Ministerium schlief er nicht mehr, nicht wirklich auf jeden Fall. Nachts quälten ihn Albträume, so sehr, dass er inzwischen häufig auf der Couch im Gemeinschaftsraum oder im Raum der Wünsche schlief, um niemanden zu wecken. Er hatte von seinem Onkel in diesen Ferien genug Prügel bezogen, weil er nachts das halbe Haus weckte, er wollte sich nicht noch den Zorn seiner Mitschüler zuziehen. Er fragte sich nur, warum er ausgerechnet immer in Snapes Unterricht einschlafen musste, bei den anderen Lehrern geschah ihm das nicht.
„Potter! Heute Abend um Sieben, hier und pünktlich, sonst ziehe ich Ihnen so viele Punkte ab, dass noch ihre Enkel etwas davon haben! Haben wir uns verstanden?", beinahe alle Schüler waren bereits gegangen, als sich Snape vor Harry aufbaute. Dieser hätte gerne etwas erwidert, aber was? Der Lehrer war immerhin im Recht und Harry war es leid zu kämpfen. Also sagte er: „Ja, ich habe verstanden, Sir!", griff seine Tasche und verließ den Raum.

„Harte Sache, Mann!", sagte Ron, als sie beim Abendessen saßen. Ron war nicht im Fortgeschrittenenkurs für Zaubertränke und Harry war es nur, weil Dumbledore vermittelt hatte. Wahrscheinlich war Snape deswegen auch so schlecht, auf ihn zu sprechen. Er hatte ihm zu Beginn des Schuljahres, vor zwei Wochen, unverblümt klargemacht, dass er ihn nicht mit Samthandschuhen anfassen würde, bloß weil sein Pate gestorben war. Er war der Meinung, es sei wieder nur ein Versuch von Harry Aufmerksamkeit zu bekommen. Harry hatte nichts gesagt, und sich schlicht gefügt. Inzwischen war es ihm auch wirklich egal. Mit Snape oder Malfoy zu streiten und zu kämpfen brachte nichts, das hatte er nun verstanden. Malfoy war aber auch scheinbar nicht daran interessiert sich zu streiten. Seit Beginn des Jahres hielt er sich zurück, nicht einmal höhnische Kommentare in Harrys Richtung ließ er verlauten.
„Mhmm...", machte Harry und biss lustlos in ein Stück Brot.
„Wird schon nicht so schlimm werden", versuchte Hermine ihn aufzuheitern.
„Ja, vielleicht lässt er dich ja nur ein paar Zeilen schreiben oder so", sagte Ginny.
„Snape? Niemals, wahrscheinlich muss Harry Kessel mit der Zahnbürste schrubben", sagte Ron und nahm sich ein weiteres Würstchen.
„Ron!", zischte Hermine. Dieser zuckte mit den Schultern.
„Mein ja bloß...", sagte er kauend.
„Schon gut Mine, ich weiß schon und ich sollte langsam los, sonst zieht er mir Punkte ab, nur weil ich atme", sagte Harry, stand auf und griff nach seiner Tasche.
„Viel Glück, Alter!", sagte Ron.
„Wird schon", sagte Hermine und klopfte Harry freundschaftlich auf den Rücken. Dieser nickte und verließ die Große Halle. Er lief zügig in Richtung Kerker, als er um eine Ecke bog, standen plötzlich Draco, Blaise und Goyle vor ihm.
„Na Potter, musste mal wieder nachsitzen", höhnte Goyle und grinste. Blaise' und Dracos Gesicht blieben ausdruckslos.
„Lass es Goyle!", zischte Draco.
„Geh schon Potter, nicht das du zu spät bist", sagte Blaise lächelnd und trat auf die Seite. Es war kein höhnisches und abfälliges Lächeln, es war wirklich ehrlich. Irritiert nickte Harry und ging weiter, nach einigen Augenblicken drehte er sich noch einmal um und Dracos und sein Blick trafen sich. Es war nur ein winziger Moment, aber irgendwas löste er in ihm aus. Ohne es zu merken, stand er plötzlich vor dem Klassenzimmer. 

Seufzend klopfte er und trat ein. Sein Mut sank, als er sah, dass ein Kessel samt Zutaten aufgebaut war.
„Potter, immerhin pünktlich, was nicht unbedingt zu erwarten war. Nun setzen Sie sich", sagte Snape abfällig und wies auf den Platz, vor dem Harry bereits stand. Dieser legte seine Sachen ab und tat wie ihm geheißen.
„Nun, da Sie es ja vorziehen, in meinem Unterricht zu schlafen, statt aufzupassen, werden Sie den Trank von heute noch einmal brauen und Sie gehen erst, wenn er gelungen ist, verstanden?"
„Ja, Sir!", sagte Harry tonlos. Snape betrachtete ihn mit hochgezogenen Augenbrauen. Der Junge war anders, als all die anderen Jahre. Er gab keine Widerworte, fügte sich und fiel kaum noch auf. Es interessierte ihn eigentlich nicht, aber Severus Snapes Gedanken kreisten nun häufiger um Potter, als ihm lieb war.
„Fangen Sie an, das Rezept steht an der Tafel!", sagte er nun streng, setzte sich hinter seinen Schreibtisch und korrigierte Arbeiten. Harry sah zur Tafel, an sich sollte er den Trank hinbekommen. Hermine hatte gesagt, dass er recht kompliziert war. Nicht von den Zutaten her, aber die verschiedenen Arten wie man ihn aufwärmen, abkühlen und rühren musste. Er begann und kam gut voran. Der Trank sah so aus, wie er aussehen musste. Die letzte Anweisung für die Flubberwürmer, auf der Tafel konnte er schwer entziffern. Seit seines letzten Zusammenstoßes, wenn man es so nennen konnte, mit seinem Onkel, hatte er das Gefühl schlechter zu sehen, als vorher. Er wollte Snape aber nicht fragen und so griff er nach den Flubberwürmern und warf diese einfach im Ganzen in den Kessel. Er rührte, aber die Konsistenz war nicht mehr so wirklich richtig. Er begann zu qualmen und Snape sah auf.
„Was bei Merlin tun Sie da?", wollte er wissen und trat zu ihm. Harry wollte sich gerade verteidigen, als das Gemisch heftig begann zu blubbern und dann wurde alles schwarz.

„Mr. Potter, hören Sie mich?", die Stimme war vertraut, aber doch weit weg. Severus Snape öffnete die Augen. Sein Kopf schmerzte und er sah nur verschwommen.
„Mr. Potter? Wie geht es Ihnen?", Madame Pomfrey sah besorgt auf ihren Patienten.
„Potter? Poppy ich bin es, was ist passiert?", fragte Snape und setzte sich im Bett auf. Seine Sicht war noch immer verschwommen und er rieb sich die Augen.
„Poppy? Mr. Potter ich muss schon sehr bitten!", sagte die Heilerin streng. Im nächsten Moment setzte sie ihm etwas aufs Gesicht und sofort wurde die Sicht klarer, wenn auch nicht in Gänze. Severus sah neben sich und erstarrte. Im Bett neben ihm lag er selber. Wie konnte das sein? Er sah an sich herab und fuhr sich durch die Haare. Das war doch nicht sein Körper.
„W-was bei Salazar, was ist passiert?", fragte er stockend.
„Das würde ich gerne von Ihnen wissen, Harry. Mr. Malfoy und Mr. Zabini haben Sie und Professor Snape im Tränke-Klassenzimmer gefunden. Sie waren bewusstlos, offenbar ist ein Trank explodiert", Trank explodiert, Potter, das Nachsitzen. Severus' Gedanken rasten. Er versuchte, ruhig zu atmen.
„Poppy! Ich bin es Severus. Ich stecke im...offenbar stecke ich in Potters Körper", sagte er und starrte auf den Gryffindor-Pullover, den er trug. Die Heilerin sah in zweifelnd an.
„Ich weiß, das klingt verrückt, aber es ist so. Der Trank, Potter muss etwas falsch gemacht haben", sagte er und versuchte sich daran zu erinnern, wie der Trank ausgesehen hatte.
„In Ordnung, also ich...ich hole den Direktor, das übersteigt meine Kompetenz", sagte Madame Pomfrey und war verschwunden, ehe Severus noch etwas erwidern konnte. Mit wackligen Beinen stand er vom Bett auf und trat zu dem Bett, auf welchem er oder besser gesagt Potter lag. Er rüttelte an der Schulter des anderen.
„Potter! Aufwachen! Sofort!", sagte er mit Nachdruck. Schwerfällig öffnete Harry die Augen und begriff nicht was er sah. Er sah sich selber, aber es war sicher kein Spiegel. Er schreckte hoch und fiel beinahe aus dem Bett.
„W-was...was soll das. Wer bist du?", fragte er panisch.
„Potter beruhigen Sie sich gefälligst. Immerhin haben wir das hier Ihnen zu verdanken", sagt der Harry zynisch. Harry bekam große Augen und sah an sich hinab. Sofort sprang er aus dem Bett. Das war eindeutig nicht sein Körper. Wieder starrte er zu dem Harry hinüber.
„P-Professor Snape?", fragte er zögernd.
„Glückwunsch, eine Art Restverstand ist also zum Glück noch vorhanden", höhnte Severus.
„Was ist denn passiert?"
„Sie haben mal wieder Mist gebaut. Was hätte ich auch anderes erwarten können. Es war ein Fehler, Sie in den Fortgeschrittenen Kurs aufzunehmen..."
„Severus, ich bitte dich, Vorwürfe helfen uns nicht weiter", Dumbledore stand plötzlich im Raum. Madame Pomfrey sah noch immer irritiert zwischen den beiden hin und her, während der Direktor den Harry/Severus direkt ansah. Dann wandte er sich dem echten Harry, in Severus' Körper zu.
„Keine Sorge Harry, wir bekommen das wieder hin. Sag, weißt du vielleicht, wo der Fehler in deinem Trank gelegen haben könnte?", Harry schluckte schwer.
„Ähm...ich konnte die letzte Anweisung nicht gut lesen, also na ja ich habe die Flubberwürmer im Ganzen hinzugegeben, das könnte der Fehler gewesen sein", Severus stöhnte. Dumbledore warf ihm einen strengen Blick zu.
„Bekommst du das wieder hin", fragte er ihn.
„Sicher, aber der Gegentrank braucht eine Woche", sagte er stöhnend.
„Nun, dann solltet ihr euch beide mit dieser Situation anfreunden", sagte Dumbledore milde lächelnd.
„Ich werde ganz sicher nicht in den Gryffindorturm ziehen!", sagte Severus energisch.
„Nun, das wird nicht nötig sein. Ihr werdet euch deine Räume teilen. Ich werde eine Erklärung dafür finden", sagte Dumbledore in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete.
„Muss das sein Professor? Ich könnte doch auch hier...", flehte Harry.
„Nein Harry, das geht nicht. Die Schüler würden wissen wollen, warum der Professor für Zaubertränke im Krankenflügel liegt. Es ist besser, wenn kein Schüler von eurem Unfall weiß, auch deine Freunde nicht", sagte Dumbledore und Harry nickte, wenn auch zögernd.
„A-aber ich kann nicht unterrichten...", sagte er.
„Nein, auf keinen Fall!", kam es von Severus. Dumbledore sah ihn wieder streng an.
„Keine Angst Harry, ich werde Severus' Stunden übernehmen und den Schülern werden wir sagen, dass Professor Snape krank ist und sich erholen muss. Dich würde ich also bitten, diese Woche in den Räumen von Professor Snape zu verbringen", sagte Dumbledore ernst.
„Okay", war alles, was Harry herausbekam. Der Direktor nickte und ging dann auf Severus zu.
„Sieh es als Chance. Vielleicht könnt ihr eure Konflikte aus der Welt räumen", flüsterte er dem Lehrer zu. Dieser rollte mit den Augen, sagte aber nichts.
„Ach und Severus, ich würde dich bitten, am Unterricht teilzunehmen. Ich würde ungern euer beider Abwesenheit erklären", sagte Dumbledore munter. Nun wurde Severus in Harrys Gestalt blass.
„Das kann nicht ihr Ernst sein. Wie soll das funktionieren?"
„Das schaffst du schon", sagte Dumbledore und klopfte ihm auf den Rücken. Snape kochte, das konnte Harry deutlich sehen. Er kannte sein Gesicht und das sah sicher nicht so aus, als würde es eine angenehme Woche werden.
„Potter! Bewegen Sie ihren oder besser gesagt meinen Hintern und kommen Sie!", sagte Snape und würdigte den Direktor keines Blickes mehr. Harry ließ die Schultern hängen, folgte ihm aber.
„Harry, lass dich nicht unterkriegen!", sagte Dumbledore aufmunternd. Harry nickte schnell, ehe er Snape hinterherhechtete.
„Ob das gut geht?", wollte Poppy nachdenklich wissen. Dumbledore aber lächelte.
„Das wird es", sagte er und zwinkerte der Heilerin zu.

Die Gänge der Schule waren ausgestorben. Es musste also nach der Sperrzeit sein. Harry folge Snape und fand Gefallen daran, endlich einmal etwas größer zu sein. Es dauerte nicht lange, bis Sie wieder in den Kerkern waren. Wieder betraten sie das Zaubertränke-Klassenzimmer. Von der Explosion war nichts mehr zu sehen, offenbar hatten die Hauselfen bereits ganze Arbeit geleistet. Snape ging zu seinem Schreibtisch und betätigte einen Mechanismus, der die Tür zu seinen Privaträumen freigab. Sekunden später standen sie in einem Wohnzimmer, welches wesentlich gemütlicher war, als Harry geglaubt hätte. Neben einer Sitzecke und einem Kamin, gab es eine kleine offene Küche und einen Esstisch.
„Es ist spät und da ich morgen, wohl oder übel am Unterricht teilnehmen muss, ziehe ich es vor jetzt zu schlafen. Sie können die Couch haben", sagte Snape und griff in seine oder besser gesagt Harrys Hosentasche. Irritiert hielt er dessen Zauberstab in der Hand.
„Es muss wohl also so gehen", sagte er resigniert und ließ mit dem Wink des Stabes Bettzeug erscheinen. Der Zauberstab gehorchte ihm offenbar.
„Wagen Sie es nicht meinen zu benutze!", sagte er noch, dann verschwand er hinter einer Tür am Ende des Flures. Harry stöhnte. Er zog sich den Gehrock aus und stockte dann. Er war wirklich nicht gerade erpicht darauf, den nackten Körper von Snape zu sehen. Zumal er ohnehin keinen Pyjama hatte. Er war froh drum, nicht auf die Toilette zu müssen, das würde ihm noch früh genug bevorstehen. Kurzerhand legte er sich in den Sachen, die er noch trug auf die Couch. Sie war um einiges zu klein für seine momentane Körpergröße. Es dauerte, bis er eine Position gefunden hatte, in der er schlafen konnte. Eine Sache fiel ihm auf. Er hatte keine Schmerzen. Sonst schmerzte sein Körper meist, besonders nach den Ferien, dies wurde das Jahr über immer besser, aber er war selten ohne Schmerzen, aber nun fühlte er sich wirklich gut. Er drehte sich auf die Seite und hoffte inständig, dass er in dieser Nacht keine Albträume haben würde.

Severus Snape schreckte auf. Er hatte geträumt, aber was, hatte er bereits wieder vergessen. Nachdenklich rieb er sich den Kopf. Sein Körper fühlte sich schwer an und schmerzte, wie bei einem Muskelkater. Erst jetzt wurde ihm wieder bewusst, dass es nicht sein Körper war. Stöhnend stand er auf. Auch er hatte kurzerhand in den Sachen des Jungen geschlafen. Aber nun musste er zur Toilette und es half nichts es länger aufzuschieben. Er beeilte sich im Bad, verzichte auf eine Dusche und nutzte lieber einen Erfrischungszauber. Als er ins Wohnzimmer trat, lag Harry/Severus in einer sehr unbequem aussehenden Position auf der Couch. Sie war natürlich zu klein für ihn. Severus schüttelte den Kopf. Wahrscheinlich musste er den Bengel tatsächlich in seinem Bett schlafen lassen.
„Aufwachen Potter!", sagte er. Harry schreckte hoch und fiel prompt vom Sofa. Er rappelte sich auf.
„Ich muss zum Frühstück. Dumbledore hat ihre Sachen herbringen lassen und den Schülern erzählt Sie, also ich, müsse hier wohnen, als eine Art Strafmaßnahme für die Explosion, um mir mit dem Sortieren sämtlicher Trankzutaten zu helfen", sagte Snape augenrollend und reichte Harry einen Brief.
„Sie rühren sich nicht von der Stelle und verlassen diese Wohnung nicht. Essen bekommen Sie von den Hauselfen. Ich komme direkt nach dem Unterricht wieder her! Bequemere Sachen sind im Schrank im Schlafzimmer, aber wagen Sie es nicht rumzuschnüffeln", sagte er streng und griff nach der Tasche, die Harry gehörte.
„Sir, i-ich habe eine Bitte", sagte Harry zögernd. Snape verengte die Augen, erwiderte aber nichts.
„Ich...also Sie haben gleich bei Remus Unterricht, b-bitte seien Sie...also na ja seien Sie einfach nett", sagte Harry und wich automatisch etwas zurück. Snape schnaubte, hing sich die Tasche um und ging.
„Das kann ja lustig werden", sagte Harry zu sich und ließ sich wieder auf die Couch sinken.

„Und du musst echt bei Snape wohnen?", Hermine sah Harry/Severus fragend an. Dieser hatte das Frühstück über versucht, möglichst nicht mit irgendwem reden zu müssen, aber nun kam er wohl. Nicht drum herum.
„Mhm...", machte er und biss in einen Apfel.
„Und, wie ist das so?", wollte Ron wissen. Severus wusste nicht, was er antworten sollte, also zuckte er mit den Schultern.
„Hast du wieder nicht geschlafen? Was ist gestern überhaupt geschehen?", fragte Hermine sichtlich besorgt.
„Ich habe mal wieder Mist gebaut und der Trank ist explodiert und danke, ich habe sehr gut geschlafen", sagte Severus tonlos und stand auf.
„Harry? Ist wirklich alles okay?", fragte Ron.
„Ja, was soll sein? Ich muss noch schnell was holen", sagte Severus, griff nach der Tasche und eilte aus der Großen Halle.

Aus Mangel an Alternativen lief er in Richtung Verteidigung gegen die dunklen Künste. Er verspürte nur wenig Lust, mit Lupin zu sprechen, und hoffte, dass dieser ihn ignorieren würde. Seitdem Dumbledore, Remus wieder zurückgeholt hatte, um Umbridge zu ersetzen, hatte sich ihr Verhältnis zwar gebessert, allerdings war da noch etwas anderes, wenn er, Remus sah, was er nicht einordnen konnte. Er bog um eine Ecke und seufzte. Remus stand vor dem Klassenzimmer und schloss gerade die Tür auf.
„Ah Harry, schon da? Wo stecken Ron und Hermine?", fragte er munter.
„Frühstück", sagte Severus knapp.
„Okay, alles in Ordnung mit dir?", fragte Remus und ein Lächeln huschte über das Gesicht des Lehrers. Severus wusste sofort, was Sache war.
„Du weißt Bescheid!", sagte er ohne Umschweife.
„Sicher, Dumbledore hat alle Lehrer eingeweiht. Komm doch rein, Severus", sagte er und ließ ihm den Vortritt.
„Hätte ich mir denken können, dass der Alte das nicht für sich behalten kann", knurrte Severus, schmiss seine Tasche auf einen der Tische und setzte sich. Remus nahm sich einen Stuhl und setzte sich ihm gegenüber.
„Und wie ist das so?", wollte Remus grinsend wissen. Severus rollte mit den Augen.
„Super! Es macht großen Spaß", sagte er ironisch.
„Ach komm schon, es muss doch was für sich haben, wieder den Körper eines Sechzehnjährigen zu haben", sagte Remus.
„Mhm...klar. Mal abgesehen davon, dass der Bengel offenbar selbst mit der Brille kaum Sieht, schmerzt mein Körper mehr als je zuvor. Frage mich, was Potter in seiner Freizeit macht", sagte Severus und streckte den Rücken durch. Remus sah ihn forschend an.
„Vielleicht trainiert er viel fürs Quidditch", riet er.
„Wie dem auch sei, lass es uns schnell hinter uns bringen", sagte Snape und packte die Bücher aus. Seine Hand juckte und er kratzte daran, als er stutzte.
„Was ist das denn?", sagte er laut. Remus trat zu ihm und zog Severus/Harrys Hand zu sich. Dessen Körper kribbelte plötzlich und er zog die Hand schnell zurück.
„Das war Umbridge, jede Wette!", sagte Remus wütend.
„Sie hat ihn gefoltert...", sagte Severus und strich über die Narbe, die ihm bisher nicht aufgefallen war.
„Warum hat er nichts gesagt?", fragte Remus. Severus zuckte mit den Schultern.
„Der edle Potter, macht doch gerne Sachen mit sich selbst aus", sagte er zynisch.
„Mich würde ja mal interessieren, was Harry dir eigentlich getan hat. Ach ich weiß schon, er sieht aus wie James, wie konnte mir das nur entgehen. Wie taktlos von ihm", sagte Remus, der nun deutlich wütend war.
„Was weißt du schon", zischte Severus.
„Was ich weiß ist, dass Harry alles verloren hat und nun roll nicht mit den Augen, du weißt, dass es so ist. Ich weiß nicht, wie du ihn siehst, aber ich sehe in ihm einen Jungen, der mutig, freundlich und selbstlos ist. Es tat ihm wirklich leid, dass er in dein Denkarium gesehen hat..."
„Das hat er erzählt?", Severus wusste nicht, ob er wütend sein sollte oder nicht.
„Was glaubst du denn? Natürlich hat er es mir und auch Sirius erzählt und uns Vorhaltungen gemacht, weil wir dich so behandelt haben. Er war wütend und enttäuscht. Er ist nicht James, Severus!", sagte Remus resigniert. Severus wollte etwas erwidern, aber dann ging die Tür auf und die restlichen Schüler traten ein.

Der Tag schleppte sich dahin, aber er schaffte es nicht, weiter aufzufallen. Remus' Worte hatten ihn getroffen auf eine Art, die er noch nicht verstand. Über die Narben auf seiner Hand musste er dringend mit dem Bengel reden, so etwas konnte er einfach nicht geheim halten.
„Harry? Kommst du nicht mit zum Abendessen?", wollte Hermine wissen, als sie von der letzten Stunde kamen.
„Nein, ich muss mit Professor Snape essen", sagte er knapp, drehte sich um und lief in die Kerker. Einige der Slytherins, die er traf, machten abfällige Kommentare. In Gedanken merkte Severus sie sich zum Nachsitzen vor. Als er um die letzte Ecke bog, stürzte er plötzlich über ein Bein. Er sah noch einen lachenden Crabbe weglaufen und fluchte.
„Alles okay?", jemand zog ihn auf die Beine. Draco sah ihn besorgt an. Severus' Patenkind hatte sich seitdem Sommer sehr verändert. Er war ruhig, zurückgezogen und sprach nur selten. Bei ihm war er noch nicht einmal gewesen. Schwer zu glauben, dass er sich offenbar um Harry Potter sorgte.
„Ja, ja alles gut", sagte er schnell und klopfte sich die Hose ab.
„Crabbe ist ein Idiot!", sagte Draco und lächelte matt. Severus wusste nicht, wie er reagieren sollte, also nickte er nur.
„O-okay, ich muss dann zum Essen. Bis dann...", sagte Draco etwas fahrig und verschwand. Nachdenklich sah Severus ihm nach, ehe er sich auf den Weg zu seiner Wohnung machte.

Als er in das Wohnzimmer kam, saß Harry auf der Couch und las in einem Buch. Er schreckte auf, als die Tür sich öffnete.
„Nicht so schreckhaft, Potter", höhnte Severus und legte seinen Umhang ab.
„Wonach riecht es hier?", wollte er wissen.
„I-ich habe gekocht, zum Abendessen. Hatte ja sonst nichts zu tun", sagte Harry achselzuckend.
„Sie können kochen?", fragte Severus ungläubig und sah in die Töpfe.
„Ja, sicher, warum auch nicht?", fragte Harry provokant. Severus ging nicht darauf ein.
„Dann essen wir und danach haben Sie Hausaufgaben", sagte er lediglich und grinste.
„Warum ich? Sie waren doch im Unterricht!", empörte sich Harry.
„Ich muss mich um den Trank kümmern, um so schneller können wir diesem Arrangement entgehen und die Aufgaben schaffen Sie auch, ohne am Unterricht teilgenommen zu haben", sagte der Lehrer und nahm sich von Harrys Essen.

Severus musste zugeben, dass der Bengel wirklich kochen konnte. Er fragte sich nur woher. Er würde ja kaum selber bei sich zu Hause kochen müssen. Plötzlich fiel Severus wieder die Narbe ein.
„Ach übrigens, was ist das?", wollte er wissen. Harry, der gerade da Geschirr abräumte, drehte sich um. Sie hatten während des Essens nicht gesprochen und so überraschte ihn Snapes Ansprache. Er sah, auf was dieser zeigte und stöhnte innerlich.
„Nichts weiter", sagte er tonlos.
„Ach nein? Das sind Folterspuren einer Blutfeder, etwas in der Zauberwelt seit Jahrhunderten Verbotenes", sagte Severus streng. Harry hielt seinem Blick stand und sagte nichts.
„War es Umbridge?"
„Und wenn?", fragte Harry provokant.
„Hören Sie gut zu Potter, es kann ja sein, dass Sie der Meinung sind, ein Held oder was weiß ich zu sein, aber das hier...", er wies wieder auf die Narbe. „...das ist nichts, was Sie für sich behalten dürfen. Das ist Folter und verboten! Umbridge muss dafür zu Rechenschaft gezogen werden!"
„ICH BIN KEIN HELD!", schrie Harry plötzlich und ballte die Fäuste.
„Ich habe nichts gesagt, weil das eine Sache zwischen ihr und mir war! Sie wollte doch nur, dass ich mich irgendwo ausheulen gehe und diesen Triumph wollte ich ihr nicht gönnen und nun entschuldigen sich mich Sir, ich habe Hausaufgaben", sagte Harry und griff nach seiner Schultasche, die Severus achtlos auf den Boden geworfen hatte.
„Es tut mir leid, i-ich wollte Sie nicht anschreien. Ich weiß, dass das ihr Vater immer gemacht hat. Entschuldigen Sie", sagte Harry unvermittelt, wagte es aber nicht, aufzusehen. Severus starrte ihn an.
„W-woher?", stotterte er.
„I-ich weiß nicht genau, es scheint, ich habe auch einige ihrer Erinnerungen. Es überkam mich plötzlich, als vorhin der Teller zu Boden fiel", erklärte Harry ruhig, setzte sich an den Tisch und begann mit seinen Hausaufgaben.
„Sie schlafen heute im Bett, die Couch ist zu klein für Sie. Ich kümmere mich um den Trank, gehen Sie nicht zu spät schlafen", war alles was Severus sagte.
„Ja, Sir", antwortete Harry, aber der Lehrer war schon verschwunden.

Harry wusste nicht, warum er davon erzählt hatte. In Wirklichkeit wurde er den ganzen Tag von Snapes Erinnerungen überflutet. Immer dann, wenn er sich etwas entspannte und versuchte an nichts zu denken. Je mehr er es versuchte, die Erinnerungen aufzublenden, je heftiger kamen sie. Snape hatte keine schöne Kindheit und Jugend. Sein Vater war gewalttätig und trank. Seine Mutter liebte Snape, aber sie hatte Depressionen und schien sicher immer mehr zurückzuziehen. Die beiden starben kurz nach einander und Snape war allein. Dazu kamen die Schikanen durch die Rumtreiber und der Verlust von Lily als Freundin. Immer wieder sah Harry auch Remus vor sich. Es schien, als hätte Snape eine besondere Beziehung zu dem Werwolf. Seufzend überflog Harry, Snapes Aufzeichnungen aus dem Unterricht und musste feststellen, dass der Lehrer sehr sorgfältig gewesen war und er so keine Probleme hatte, die Hausaufgaben zu erledigen. Er war müde und hoffte, das Angebot von Snape war ernst gemeint. Er ging ins Bad und zog sich aus. Es nutzte nichts. Er musste dringend duschen und nahm sich vor, das Ganze schnell hinter sich zu bringen. Immerhin musste er gestehen, dass Snape durchtrainierter war, als er angenommen hatte. Allerdings wusste er nicht so richtig, wie er mit den schulterlangen Haaren umgehen sollte. Offenbar machte Snape immer irgendwas in seine Haare, aber Harry wusste nicht was, so ließ er Sie einfach ohne etwas trocknen und fand, dass das ohnehin besser aussah.
Müde fiel er ins Bett und hoffte auf eine bequemere Nacht als die letzte.

Gegen Mitternacht kehrte auch Severus in die Räume zurück. Er war müde und sah, dass Harry das Bett auf der Couch bereits gemacht hatte. Es war verlockend sich einfach, wieder in den Sachen schlafen zu legen, aber musste sich waschen. Der Körper eines Teenagers, musste er feststellen, brauchte dann doch etwas mehr Pflege. Seufzend ging er ins Bad, ähnlich wie Harry nur wenige Stunden vor ihm. Die Sache mit den Erinnerungen ging ihm nicht aus dem Kopf. Er hatte es auch versucht und tatsächlich Erinnerungen des Jungen gesehen. Meistens kam Black darin vor und Snape versuchte schnell wieder ins hier und jetzt zu kommen. Kopfschüttelnd zog er sich das erste Mal die Schuluniform aus und stockte. Der Oberkörper des Jungen war mit Narben überzogen, einige älter, andere sicher kaum ein paar Wochen alt. Seine linke Schulter schimmerte noch immer leicht blau. Daher also die Schmerzen. Eins wusste der Lehrer, das waren keine Verletzungen vom Quidditch. Er zog die Hose aus und auch an den Beinen waren tiefe Narben und ältere Verletzungen. Er stellte sich wieder vor den Spiegel. Der Junge war schmächtig, auch wenn man Muskeln erkennen konnte. Sanft fuhr er über eine besonders tiefe Narbe auf der Brust, als die Erinnerungen ihn überrollte. Er, nein Harry lag auf dem Boden und jemand schlug mit einem Gürtel, auf den vielleicht Achtjährigen ein. Die Erinnerungen wechselte und zeigte ähnlich Vorfälle. Prügel, Hunger, kein nettes Wort. Schweratmend kämpfte sich Snape wieder in die Realität. Er stützte sich am Waschbecken ab und sah auf. Eine Träne rann über seine Wange, schnell wischte er sie weg und stellte sich unter die kalte Dusche. Was er gesehen hatte, hatte ihn zutiefst erschüttert und nun erinnerte sich auch wieder an den Albtraum von letzter Nacht. Er hatte Sirius gesehen, der ihm anbot für immer bei ihm zu bleiben und im nächsten Moment, fiel dieser tot zu Boden. Kopfschüttelnd griff Snape nach dem Pyjama aus Harrys Koffer und zog sich an. Ehe er ins Wohnzimmer ging, schluckte er noch einen Heiltrank, damit die Schmerzen schneller verschwanden. Dann legte er sich auf die Couch und starrte an die Decke. Er wusste nicht, was er tun sollte. Ihm war klar, dass Harry sicher nicht mit ihm über all das sprechen würde. Der Junge wurde seit Jahren schwer misshandelt und niemand hatte es gemerkt, nicht merken wollen, am wenigsten er selber. Seufzend griff der Lehrer nach einem Traumlos-Trank und drehte sich auf die Seite.

Am nächsten Morgen erwachte er früh, zog sich an und packte die Schulsachen zusammen. Er wollte noch, bevor Harry aufwachte aus der Wohnung sein, da er nicht wusste, wie er diesem gegenübertreten sollte. Er kramte im Koffer des Jungen nach einem frischen Hemd. Die Sachen, die darin lagen, waren nicht nur abgetragen, sondern augenscheinlich auch viel zu groß. Woher hatte er das? Selbst die Schuluniform schlackerte etwas, aber sie passte besser, als die alten Socken, die kaputt und ausgeleiert waren. Snape schüttelte den Kopf, fand aber nach einigem Suchen, ein Paar, das etwas besser aussah. Der Bengel hätte ihm einiges zu erklären, aber nicht jetzt. Schnell schlüpfte Severus aus der Wohnung.

Es war noch früh und keine Schüler waren auf den Gängen. Frühstück würde es erst in einer knappen Stunde geben und so gelangte er unbehelligt bis zum Klassenzimmer für Verteidigung. Er ging weiter und klopfte heftig an die Tür am anderen Ende des Ganges. Er hörte ein unverständliches Fluchen und dann wurde die Tür aufgerissen. Ein deutlich verschlafener Remus stand vor ihm. Innerlich musste Severus grinsen. Der Werwolf war bekannt dafür, eher etwas später aufzustehen, als zu früh. So ließ er auch das Frühstück immer aus. Jetzt stand er im Morgenmantel, mit wirren Haaren vor ihm und sah ihn überrascht an.
„Severus? Du bist doch noch Severus?", wollte er wissen.
„Natürlich Lupin und nun lass mich rein!", sagte dieser und drückte sich an dem Mann vorbei in dessen Wohnung.
„Dir auch einen schönen guten Morgen!", sagte Remus und schloss die Tür.
„Du siehst nicht gut aus", sagte er und betrachtete Severus/Harry.
„Sagte der Mann im braunen Morgenmantel", höhnte dieser.
„Na schön, lassen wir das. Wie kann ich dir helfen?", fragte Remus und trug mit dem Wink seines Zauberstabes seinen normalen, wie Snape fand auch nicht besonders kleidsamen, abgetragenen braunen Tweed-Anzug. Ohne auf die Frage einzugehen, legte Severus den Umhang ab, zog den Pullover aus und knöpfte sein Hemd auf.
„Äh...w-was wird das?", wollte Remus irritiert wissen. Severus rollte mit den Augen und zog das Hemd aus. Sein Gegenüber wurde blass, als er die geschundene Haut sah.
„W-was ...was ist passiert?", fragte er und berührte kurz eine der tiefen Narben auf Harrys/Severus' Oberkörper. Sofort jagte es Severus eine Gänsehaut über den Rücken und er brachte etwas Abstand zwischen sich und den anderen. Schnell knöpfte er das Hemd wieder zu.
„Es sah gestern noch schlimmer aus, aber ich habe einen Heiltrank genommen", sagte er und zog auch die übrigen Sachen wieder an.
„Das ist nicht vom Quidditch", sagte Remus matt.
„Nein, sicher nicht. Deiner Reaktion nach zu urteilen, wusstest du es also auch nicht", stellte Severus nüchtern fest.
„Spinnst du, natürlich nicht?! Denkst du etwa, ich hätte ihn sonst eine Minute länger bei diesen Muggeln gelassen?", empörte sich Remus und Severus erkannte wie zutiefst erschüttert dieser war.
„Es waren doch die Muggel, oder?", fragte Remus und ließ sich auf einen Stuhl sinken, nicht ohne auch Severus einen Platz anzubieten.
„Ja, ich habe es gesehen", sagte dieser ruhig und setzte sich.
„Was soll das heißen, du hast es gesehen?"
„Offenbar kann ich, in bestimmten Situationen, auf Potters Erinnerungen zugreifen und er...er auf meine", erklärte Severus.
„Was hast du gesehen?"
„Nichts, was ich hier noch einmal erzählen möchte", sagte Severus, nahm die Brille ab und rieb sich die Augen.
„Der Bengel ist so gut wie blind, trotz der Brille. Kein Wunder, dass er an der Tafel nichts sieht. Möglicherweise...", dachte Severus laut.
„Was?"
„Ein Schlag auf den Kopf, könnte eine Sehschwäche noch verstärken..."
„Du meinst, Sie haben ihn so heftig geschlagen, dass er jetzt schlechter sieht?", wollte Remus geschockt wissen.
„Hat er nie etwas erzählt? Nicht dir oder Black?"
„Nein, nie! Severus das musst du mir glauben."
„Schon gut, ich glaube es. Ich denke, es wäre besser, wenn Poppy sich die Verletzungen einmal genauer ansieht, aber ich will das nicht tun, ohne mit ihm gesprochen zu haben."
„Du hast es noch nicht getan?"
„Ich gebe es ungern zu, aber ich wusste nicht, was ich sagen sollte", sagte Severus.
„Soll ich dabei sein?", fragte Remus zögernd. Severus sah auf. Er hatte genau darauf gehofft. Der Bengel mochte Lupin und dieser fühlte sich für ihn verantwortlich. Snape konnte nicht gerade behaupten, dass Potter ihm vertraute, also war Lupin die beste Wahl.
„Ja, das hatte ich gehofft", sagte er ruhig.
„Gut, also wann?"
„Vor dem Abendessen bei mir", sagte Severus, stand auf und griff nach der Tasche.
„Danke...Remus!", sagte er noch und verließ den Raum, ohne sich noch einmal umzudrehen.

Harry rieb sich müde die Augen. Die Nacht in Snapes Bett war wesentlich erholsamer als die letzte Nacht auf der Couch. Trotzdem konnte er nicht behaupten, wirklich gut geschlafen zu haben. In seinen Träumen vermischten sich seine und Snapes Erinnerungen. Nein, der Lehrer hatte eine ähnlich furchtbare Kindheit wie er selber, mit einem Unterschied. Snape hatte eine Mutter, die ihn abgöttisch liebte und auch wenn sie irgendwann in ihren Depressionen versank, hatte er bis dahin wenigstens einen Menschen, der ihn liebte. Seufzend ging Harry ins Bad und zog sich an. Snape war offenbar schon gegangen, sonst hätte er ihn sicher gehört. Als er ins Wohnzimmer kam, fiel Harrys Blick auf seinen offenen Koffer und die Erkenntnis traf ihn so hart, dass ihm kurz die Luft wegblieb. Snape wusste es, da war er sicher. Natürlich, er musste es wissen, wenn Harry seine Erinnerungen sah, dann sah Snape auch Harrys. Er vergrub das Gesicht in den Händen und suchte nach einem Ausweg, als es an der Wohnungstür klopfte. Harry sah auf. Was sollte er tun? Snape musste vergessen haben, den Klassenraum abzuschließen.
„Onkel Sev, bist du da?", Dracos Stimme klang durch das Holz und wieder stöhne Harry, wenn auch
innerlich. Moment hatte Draco gerade „Onkel" gesagt? Es half nichts. Er straffte die Schultern und öffnete.
„Mal...ich meine Draco, was kann ich für dich tun?", fragte er und versuchte es mit dem arroganten Tonfall, mit dem Snape ihn immer bedachte.
„Ähm...wie geht es dir? Ist was mit deinen Haaren?", wollte Draco wissen und trat ein.
„Danke, ich bin in Ordnung, muss mich aber noch schonen. Die Haare...äh...frisch gewaschen", sagte Harry schnell, weil ihm nichts Besseres einfiel. Draco sah ihn nachdenklich an.
„Also, was willst du?", wollte Harry wissen.
„Nun, das ist etwas schwierig...ich...es geht um Potter", sagte Draco und lief auf der Stelle rot an. Harry Herz rutschte sofort in seinen Magen und er hoffte, dass Draco es nicht auffallen würde. Er räusperte sich.
„Okay, also ich höre", sagte er und seine Stimme zitterte etwas.
„Ist er da?", wollte Draco schnell wissen.
„Nein, er ist beim Frühstück!"
„Na gut also, seit diesem Jahr, da sehe ich ihn anders. Es ist schwer und bisher weiß nur Blaise davon und...", Harrys Gedanken rasten. Was wollte Draco ihm sagen? Was es das was er glaubte? Sein Herz hüpfte plötzlich wieder an die richtige Stelle.
„Stopp!", hörte er sich selber sagen und Draco blickte ihn vollkommen verwirrt an.
„I-ich, also hör bitte auf zu reden. I-ich bin nicht Snape!", sagte er mit fester Stimme und Dracos Grad der Verwirrtheit nahm zu.
„Ich bin Harry. Na ja, also der Trank, der explodiert ist. Snape und ich stecken jeweils im falschen Körper", sagte er und mied den Blick des jungen Slytherins.
„Du verarscht mich doch! Nicht cool, Onkel Sev. Aber schön sag was, was nur Harry sagen würde!"
„Halts Maul, Malfoy! Moment hast du gerade Harry gesagt?", jetzt wich sämtliche Farbe aus dem Gesicht des Malfoy und er ließ sich auf einen Stuhl sinken.
„P-Potter?", fragte er stockend.
„Ja, leider!"
„Bei Merlin!", keuchte Draco.
„Das kannst du laut sagen", sagte Harry und ließ sich neben Draco auf einen Stuhl fallen.
„Ähm...geht das wieder weg?", wollte dieser wissen und kratzte sich am Kopf.
„Ja, das schon, aber der Gegentrank dauert eine Woche und solange sitze ich hier fest und Snape muss in den Unterricht", sagte Harry und grinste. Auch Draco konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen.
„Armer Onkel Sev."
„Ach so arm ist er nicht, denn die Hausaufgaben, die lässt er schön mich erledigen. Aber sag mal, ist Snape wirklich dein Onkel?"
„Patenonkel, ja. Aber das muss unter uns bleiben, okay?"
„Sicher, aber dann behalte das...", Harry machte eine ausholende Bewegung um sich, „...auch für dich!"
„Geht klar. Heißt also, nicht mal deine Freunde wissen es?", Harry schüttelte den Kopf.
„Nein und ich bin mir sicher, ich muss einiges wiedergutmachen, wenn ich wieder in meinem Körper stecke."
„Ja, die kleine Weasley wird ganz schön verwirrt sein, wenn Onkel Sev, ihr eine Abfuhr erteilt", sagte Draco und lachte. Verwirrt sah Harry ihn an.
„Ginny? Warum?"
„Seid ihr kein Paar?"
„Ginny und ich? Quatsch, nein! Sie ist wie meine kleine Schwester", Dracos Herz machte einen Hüpfer.
„W-wie kommst du darauf?", wollte Harry wissen.
„Hat sie dich nicht geküsst? Ich habe euch gesehen, als wir aus dem Zug gestiegen sind", langsam dämmerte es Harry wieder und er grinste.
„Ach das, nein...also ja haben wir, aber sie wollte lediglich Dean eifersüchtig machen. Hat auch gut geklappt, sie sind wieder ein Paar. Na ja und außerdem hat Ginny...also sie hat das falsche Geschlecht", Draco sah ihn überrascht an, sprang dann aber auf und ging zur Tür.
„Hey, was ist los? Wolltest du nicht irgendwas?", wollte Harry wissen und stand ebenfalls auf.
„Ja, aber eigentlich nicht von dir, aber ich sag dir was, wenn du wieder in deinem Körper steckst, dann sag ich es dir, versprochen!", sagte Draco, grinste und verließ den Raum. Seufzend ließ sich Harry auf die Couch fallen, diese Woche würde noch verdammt lang werden, wie lang sollte er am Abend merken.

Harry hatte gerade den Tisch gedeckt, als die Tür aufging und Snape mit Remus im Schlepptau hereinkam. Am Blick des Werwolfs sah Harry sofort, was los war.
„Guten Abend Professor, hallo Remus", sagte schnell und holte einen weiteren Teller aus der Küche.
„Ich habe wieder gekocht, ich hoffe, das war okay?", sagte er und stellte das Geschirr ab. Die anderen beiden sahen ihn durchdringend an. Es war schwer keine Regung zu zeigen, wenn einen das eigene Gesicht anstarrte, mit einer Mischung aus Wut und ehrlicher Sorge. Seufzend setzte sich Harry auf einen Stuhl und starrte auf seine Fingernägel, die äußerst gepflegt waren, wie er feststellen musste.
„Also, reden Sie schon, Sie haben meinen Körper gesehen?!", sagte er, ohne aufzusehen. Er spürte, wie sich jemand einen Stuhl neben ihn zog und wusste, dass das sicher nicht Snape war.
„Ich wusste ja, dass Sie gerne alles mit sich ausmachen, aber dass Sie so dumm sein würden, so etwas geheim zu halten, hätte ich nicht gedacht", hörte Harry seine eigene Stimme kalt sagen. Er bebte vor Wut, was wusste Snape schon.
„Severus!", hörte er Remus' Stimme neben sich streng.
„Nein, Lupin! Das ist dumm und unverantwortlich, was wäre denn, wenn diese Muggel ihn totgeschlagen hätten?"
„Als wenn es Sie interessieren würde", sagte Harry kaum hörbar.
„Wie bitte?", die Entrüstung in Snapes Stimme war beinahe greifbar. Harry blickte mit Tränen in den Augen auf und Severus erstarrte, er hätte nie gedacht, dass es ihn so treffen würde, sich selber weinen zu sehen.
„Sie hassen mich doch ohnehin! Für Sie macht es keinen Unterschied, ob ich lebe oder nicht. Es ist Ihnen egal, also müssen Sie jetzt nicht aus Pflichtgefühl so tun als ob...", sagte Harry mit bebender Stimme und senkte den Blick wieder. Remus sagte nichts, er wusste das Harry einen Punkt in Severus getroffen hatte, einen, von dem dieser wahrscheinlich bisher gar nichts wusste. Wie paralysiert starrte dieser auf Harry.
„D-das stimmt nicht...", sagte er irgendwann und Harry sah auf.
„Ich hasse Sie nicht und es ist mir nicht egal, ob Sie tot sind oder nicht. Es wird Sie erstaunen, aber ich habe Lily etwas versprochen, und zwar auf Sie, auf dich zu achten und es schmerzt mich, dass ich versagt habe", Snape setzte sich nun ebenfalls an den Tisch. Harry suchte in den Augen des Lehrers, in seinen Augen nach Hohn, fand aber keinen.
„Wie lange geht das schon so Harry", Remus sprach sanft und warf Severus einen warnenden Blick zu. Harry spielte mit seinen Fingern und zuckte mit den Schultern.„Keine Ahnung. So lange ich denken kann. Hunger hatte ich eigentlich immer und na ja die Schläge sie wurden heftiger mit der Zeit. Mal mit dem Gürtel, mal ohne. Sich nicht wehren zu können, selbst als ich wusste, dass ich ein Zauberer bin, das war das Schlimmste. Ich habe früh gelernt, nicht aufzufallen und dann hier, da bekam ich so viel Aufmerksamkeit, die ich gar nicht wollte. Ich will verdammt noch mal kein Held sein, kein Auserwählter. Sirius war meine Chance, dem zu entkommen und dann...es war meine Schuld!", sagte Harry und brach ab. Remus legte einen Arm um ihn und zog ihn eng an sich. Severus' Magen machte bei diesem Anblick einen Hüpfer.
„Warum, warum hast du nie mit jemandem geredet?", fragte er.
„Warum haben Sie es nie getan?", fragte Harry und wischte sich die Tränen weg. Fragend sah Snape ihn an.
„Ich kenne die Erinnerungen. Ihr Vater hat Sie auch geschlagen und gedemütigt, warum haben Sie es nie jemandem gesagt? Ich wollte einfach nicht schwach erscheinen und ich hatte einfach Angst davor, wo ich dann hinkommen würde", sagte Harry fast schon trotzig. Snape seufzte tief. Der Bengel würde noch mal sein Grab bedeuten.
„Harry", sagte er und musste beinahe schmunzeln, als er sah, wie dieser auf die Nennung seines Vornamens reagierte.
„Es stimmt, ich habe auch mit niemandem darüber gesprochen, aber ich war nicht alleine. Ich hatte eine Mutter, die mich liebte und mir über vieles hinweghalf. Ich habe nie in einem Schrank geschlafen, ich hatte immer zu essen und Kleidung, die mir passte. Ja, ich hatte keine gänzlich schöne Kindheit, aber ich hatte eine."
„U-und was jetzt?", fragte Harry zögernd. Severus atmete tief durch.
„Jetzt, werden wir das ausgesprochen lecker riechende Essen zu uns nehmen und diese Woche so gut es geht hinter uns bringen. Wenn Sie wieder in ihrem Körper stecken, dann lassen Sie sich von Madame Pomfrey behandeln, das ist nicht verhandelbar...", sagte er, als Harry ansetzte, etwas zu erwidern.
„...dann werden wir Ihnen vernünftige Klamotten besorgen, unglaublich in was für Fetzen Sie rumrennen und Sie werden ganz sicher nicht in das Haus ihrer Verwandten zurückkehren. Sie kommen in den Ferien mit mir, etwas Nachhilfe kann ohnehin nicht schaden", sagte Snape und stand auf.
„I-ist das ihr Ernst?", wollte Harry ungläubig wissen.
„Ich beliebe nicht, zu scherzen und nun machen Sie den Mund zu. Lupin isst du mit uns?", wollte Snape wissen.
„Ja, sehr gerne", sagte dieser und grinste.
„Gut, dann hilf mir in der Küche und wisch dir dieses selbstgefällige Grinsen aus dem Gesicht!"
„Also ich muss schon sagen, wie redest du mit deinem Lehrer. Das bedeutet Nachsitzen, Potter!"
„Klappe Lupin!", Harry schüttelte lächelnd den Kopf, vielleicht würde der Rest der Woche doch nicht ganz so furchtbar.

„Nimm meine Hand!", sagte Severus/Harry streng. Harry, sah ihn ungläubig an.
„Nun mach schon Potter, das ist auch für mich kein Spaß!", sie standen im Zaubertranklabor, des Lehrers. Jeder hatte eine Phiole in der Hand. Remus Lupin, der den Rest der Woche häufig zu Besuch war, stand am Türrahmen und beobachtete die Szene. Zögernd griff Harry nach der Hand des anderen.
„So und nun trinken!", sagte Severus. Harry schüttete den Trank in sich hinein und würgte.
„Bäh...das ist schlimmer als Vielsaft-Trank!"
„Woher wissen Sie, wie dieser schmeckt?"
„Äh...geraten!", sagte Harry schnell und ehe Snape noch etwas erwidern konnte, wurde ihm schwarz vor Augen und er fiel zu Boden.

„Harry? Harry, aufwachen!", Harry öffnete die Augen und sein Herz machte einen Hüpfer, er sah nicht in seine Augen, sondern in Snapes, die ihn erstaunlich besorgt ansahen.
„Sie haben Harry gesagt? Bin ich tot?"
„Noch nicht!", sagte der Lehrer zynisch und half ihm auf. Harry befühlte seinen Körper und atmete auf.
„Fühlt sich gut an!", sagte er lächelnd.
„Natürlich, ich habe ihn immerhin mit Tränken behandelt und ich bin sehr dankbar dafür, dass Sie auch meinen Körper offenbar recht pfleglich behandelt haben, nur die Haare..."
„Ich finde das viel besser so", sagte Harry energisch.
„Da muss ich ihm recht geben!", sagte Remus der noch immer lächelnd, an einem Tisch lehnte. Snape rollte mit den Augen.
„D-darf ich wieder in meinen Schlafsaal?", wollte Harry zögernd wissen.
„Sicher geh nur und denke an unsere Abmachung!"
„Ja, ich gehe zu Madame Pomfrey und komme jeden Abend nach dem Abendessen her. Ich habe es nicht vergessen", sagte Harry. Er zögerte kurz, dann aber ging er noch einmal zu dem Lehrer und umarmte ihn kurz.
„Danke, Professor!", sagte er und war verschwunden, ehe dieser reagieren konnte.
„Oh, oh er wird dich doch nicht weich machen", sagte Remus grinsend. Snape warf ihm einen kaum deutbaren Blick zu.
„Tee?", war aber alles, was er fragte.
„Gern!", sagte Remus und folgte Severus.

„Und wie haben sie es aufgenommen?", Draco Malfoy saß auf der Brüstung des Astronomieturms und sah Harry fragend an.
„Ron hatte einen mittleren Herzanfall, als ich ihm gesagt habe, dass er eine ganze Woche mit Snape die Schulbank gedrückt hat. Hermine war weniger überrascht, sie meinte meine Mitschriften seien viel zu ordentlich für mich gewesen", erwiderte Harry. Er steckte nun seit zwei Tagen wieder in seinem Körper und war auch bei Madame Pomfrey gewesen, diese war geschockt und überhäufte ihn nun mit Tränken und permanenten Kontrollen, was Harry bereits jetzt auf die Nerven ging. Über Blaise hatte Draco ihm mitgeteilt, dass er am Abend auf dem Astronomieturm warten würde. Nach seinem Treffen mit Snape war er sofort hergekommen.
„Was machst du eigentlich jetzt immer abends bei Onkel Sev?", Harry ging auf Draco zu und setzte sich ebenfalls auf die gemauerte Brüstung.
„Er unterrichtet mich wieder in Okklumentik und bringt mir bei, wie ich meinen Geist am Abend so leeren kann, dass ich keine Albträume mehr habe", erklärte er.
„Mhm...das ist gut", sagte Draco. Harry sah ihn von der Seite an, sein Magen kribbelte.
„Also, du hast mir was versprochen! Was wolltest du mir damals sagen oder besser gesagt Snape?", fragte er. Draco wandte ihm den Blick zu und lächelte.
„Kannst du dir das nicht denken?", fragte er.
„Ja, schon, aber ich würde es gerne von dir hören", sagte Harry und rutschte näher. Draco schüttelte den Kopf und schloss die Lücke zwischen ihnen. Dracos Lippen auf seinen zu spüren, war das beste Gefühl, das Harry je gespürt hatte.
„Harry James Potter, ich habe mich in dich verliebt", raunte der Slytherin gegen die Lippen des anderen. Harry verband ihre Lippen wieder und sagte, als sie den Kuss lösten: „Na zum Glück habe ich in meinen Körper zurückgefunden, das hier wäre sonst sehr merkwürdig geworden. Also Draco Lucius Malfoy, ich habe mich auch in dich verliebt."
„Und was machen wir jetzt?", fragte Draco nach einer Weile des Schweigens.
„Mhm...weiß nicht. Händchen halten, Spazierengehen, was Paare ebenso machen."
„Wir sind ein Paar?"
„Ich hoffe, ich bin kein Junge für eine Nacht", sagte Harry und lachte. Spielerisch knuffte Draco ihn.
„Uns fällt schon was ein, um es erst mal geheim zu halten, und da gibt es noch eine Sache, bei der du mir helfen könntest...", sagte Harry.
„Aha und was?", raunte Draco verführerisch.
„Nicht das, an das du denkst, du Lustmolch. Wir müssen dringend deinen Onkel verkuppeln."
„Okay, das sehe ich ein, aber mit wem? Moment, du meinst doch nicht Lupin?", überrascht sah Draco seinen Freund an.
„Oh doch, die sind verrückt nacheinander. Glaub mir, ich steckte in Severus' Kopf!"
„Du darfst Severus sagen?"
„Ja, aber nur wenn wir alleine sind", sagte Harry gespielt theatralisch.
„Na schön, dann lass uns die beiden verkuppeln, aber was machen wir jetzt mit dem angebrochenen Abend?", wollte Draco nicht ohne Hintergedanken wissen.
„Mhmm...keine Ahnung", sagte Harry grinsend und stahl sich einen Kuss.
„Kennst du den Raum der Wünsche?", fragte Draco.
„Also wirklich ich bin Harry Potter, der personifizierte Regelverstoß, natürlich kenne ich den Raum der Wünsche", sagte Harry gespielt empört, griff nach Dracos Hand und zerrte ihn hinter sich her.

In den Schuhen meines LehrersWhere stories live. Discover now