Inside Slytherin's Heart ~ Dramione

~Kapitel 20~

Unsicher lugte Hermine zwischen den nicht identifizierbaren Gegenständen hervor, um einen Blick auf Draco zu erhaschen. Dieser öffnete gerade Tür, um den Vogel in das Verschwindekabinett zu setzten. Als er die Tür schloss und den Zauberspruch sagte, wollte Hermine sich auf etwas abstützen, wobei einige Kelche zu Boden fielen.

"Wer ist da?!", rief Draco alarmiert und zückte seinen Zauberstab. Mit einem unterdrücktem Seufzen gab sich Hermine zu erkennen und Draco stieß erleichtert die Luft aus. "Hermine. Ich hatte dich gesagt-", begann Draco, doch Hermine unterbrach ihn prompt. "Ich weiß was du gesagt hast Draco. Aber wie du siehst ist mir das egal. Ich kann nicht schlecht von dir denken und ich will bei dir sein.", gab Hermine zu und sah unsicher zu dem blonden Zauberer. Was, wenn er sie jetzt für anhänglich hielt?

Doch zu ihrer Erleichterung grinste Draco schief und drehte sich dann wieder zu dem Kabinett um. Hermine musste zugeben, dass sie diesem Ding viel zu verdanken hatte. Hätte Draco nicht gewollt, dass es funktionierte, dann hätte er nie Hermines Hilfe angenommen und dann wären sie sich nie so nahe gekommen.

Der Slytherin öffnete erneut die Tür des Kabinetts und Hermine lugte über seine Schulter. Keinen Augenblick später sog sie erschrocken die Luft ein, denn der Vogel lag mit gebrochenem Genick im Innern des Kabinetts. "Draco was has du vor?", fragte sie nun doch leicht schockiert. Denn wer auch immer in Besitz des anderen Verschwindekabinetts war, war grausam genug einem armen Vogel den Hals zu brechen.

Draco ging einen Schritt auf sie zu und versuchte sie zu berühren, doch sie wich zurück. Sie wollte endlich wissen, was hier geschah. "Hermine...Deswegen wollte ich nicht, dass du das siehst.", flüsterte er traurig und Hermine ging nun doch auf den Blonden zu. "Oh Draco.", seufzte sie nur und legte ihre Hand an seine Wange. In diesem Moment wurde ihr erst so richtig bewusst, wie sehr sie ihn liebte. Es war schon fast lächerlich, dass man in so kurzer Zeit so tiefe Gefühle für eine Person entwickeln konnte.

"Bitte wende dich nicht von mir ab.", bat er und Hermine schüttelte ihren Kopf. Draco lächelte traurig und beugte sich zu ihr herunter. Sie hielt ihren Atem an und keine Sekunde später trafen seine Lippen auf ihre. Sie war so überrascht, dass sie den Kuss nicht erwiderte, was Draco falsch auffasste. Ruckartig zog er sich zurück und raufte sich sein blonden Haare. "Hermine... Ich es tut mir leid.", stammelte er und drehte ihr den Rücken zu. Wenn er nur wüsste, wie sehr sie auf diesen Moment gehofft hatte.

Sie lief zu ihm und tippte ihm auf die Schulter, was ihn dazu veranlasste sich erneut zu ihr umzudrehen. Er sah sie mit einem Blick an, der Hermine das Herz zerriss. Doch ohne etwas zu sagen legte sie eine Hand in seinen Nacken und zog ihn zu sich runter. Nun war Draco der, der überrascht war. Er schien offensichtlich mit einem Korb gerechnet zu haben. Aber wie könnte man so jemanden wie ihn abweisen?

Hermine legte all die Liebe, die sie für Draco empfand, in den Kuss. Es war, als würde sie von einer Droge probieren. Als sie sich wieder von ihm löste, lächelte sie ihn an, was Draco dazu veranlasste sie wieder an sich zu ziehen. Er drängte sie gegen irgendeinen riesigen, uralten Schrank und legte eine Hand an ihre Wange, die andere auf ihre Hüfte. Hermine war so benebelt, dass sie einfach ihre Arme in seinen Nacken legte. Wie konnte ein Mensch nur so gut küssen?

Schwer atmend löste sich Draco wieder von Hermine, die nicht so recht wusste wo sie hin schauen sollte. Doch Draco nahm ihr die Entscheidung ab und hob ihr Kinn an, sodass sie ihn ansehen musste. "Komm wir gehen.", lächelte er und nahm ihre Hand, um sie aus dem Raum der Wünsche zu führen. Händchenhaltend liefen sie durch die Korridore, als Hermine plötzlich zwei bekannte Gesichter ausmachte. Blitzschnell entzog sie Draco ihre Hand, der sie nun fragend ansah. "Harry und Ron würden dich umbringen.", flüsterte sie, was ihn nur die Augen verdrehen ließ. Er mochte zwar nichts mehr gegen Hermine haben, aber Harry und Ron hasste er immer noch.

Ihre besten Freunde kamen vor ihr zum Stehen, während Draco im weitergehen ihr noch einmal zuzwinkerte. Als sie wieder ihre volle Aufmerksamkeit auf die beiden Zauber gerichtet hatte, bemerkte sie, dass sie nicht gerade sehr erfreut aussahen. "Was ist?", fragte sie leicht gereizt. "Oh du wirst wirklich immer mehr zu einer Slytherin.", spottete Ron, wofür er von Harry einen Schlag auf den Hinterkopf kassierte. "Wie bitte?", fragte die Brünette fassungslos und stemmte ihre Hände in die Hüfte.

"Was Ron damit sagen wollte, war, dass wir dich vermissen. Du hast dich in letzter Zeit nur noch mit den Slytherin rumgetrieben.", stellte Harry mit einem leicht bedrücktem Unterton klar. Vielleicht dachte er, es sei seine Schuld, weil er Hermine auf Draco angesetzt hatte. "Und dann treibst du dich auf noch mit dem Feind rum.", spuckte Ron und spielte dabei auf Draco an. "Dem Feind?", zischte Hermine und traute ihren Ohren kaum. Zugegeben, die beiden wussten nicht was Hermine wusste, aber dennoch.

"Wie dem auch sei. Ich muss euch beiden etwas sagen. Lasst uns doch zur peitschenden Weide gehen.", schlug Harry vor, versucht die angespannte Situation zu entschärfen. Hermine nickt, jedoch beachtete sie Ron kaum. Wenn sie genauer darüber nachdachte, stellte sie mit erschrecken fest, dass sie in diesem Moment lieber bei Draco sein würde.

Natürlich hatte sie Harry und Ron vermisst, doch sie war eben in Draco verliebt. Da war es nur normal, dass sie in seiner Nähe sein wollte. Kaum waren sie draußen angekommen, verschwendete Harry keine Zeit. "Ich werde mit Dumbledore gehen in den nächsten Tagen den Horkrux suchen. Zwar haben wir erst nur darüber geredet, aber jetzt steht es fest. Ich wollte nur, dass ihr das wisst.", gestand er und Hermine klappte der Mund auf. Jedoch würde sie es ihm nicht ausreden, denn das würde eh kein Erfolg zeigen.

Nachdem auch sich einigermaßen damit abgefunden hatte, unterhielten sich die beiden Zauberer über Quidditch, doch Hermine hörte gar nicht zu. Sie war in Gedanken schon wieder bei ihrem Slytherin.

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