Florida

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Ich kehrte zu Klaus' Unterschlupf zurück und das erste was ich leider erblicken musste war ein totes Mädchen auf dem Boden liegend.

Das fing ja gut an.

Ich schaute geschockt auf und erkannte, dass Stefan derjenige war, der sie tötete, da er Blut an seinem Mund kleben hatte. An seinem Blick stellte ich jedoch fest, dass er es nicht tun wollte, anscheinend aber musste.

So würde mein Leben jetzt ablaufen?

„Wie es aussieht sind wir jetzt vollzählig. Können wir gehen?", erklärte Klaus, woraufhin wir mit einem Truck losfuhren. Der Truck war riesig, Klaus hatte anscheinend einiges bei sich.

„Wie geht es Damon?", fragte mich Stefan während der Fahrt. „Das Heilmittel hat gewirkt, er ist aber immer noch geschwächt."

Wie würde es nun weitergehen? Ich wusste nicht einmal wohin wir fuhren oder wofür wir bei ihm sind. Was hatte Klaus vor, was war sein Plan?

„Hey, wohin fahren wir eigentlich?" Es war fast so, als könnte Stefan meine Gedanken lesen.

„Ich hoffe ihr habt Sonnencreme dabei, wir fahren nämlich mach Florida."

Florida? Nun ja, dort gab es immerhin schöne Strände. Da wir eine lange Fahrt vor uns hatten schlief ich ein.

Seitdem ich ein Vampir bin, besitze ich kein Müdigkeitsgefühl mehr. Ich kann aber trotzdem noch einschlafen, wenn ich es will. Wir fuhren den ganzen Abend.

Stefan weckte mich, als wir anscheinend da waren. Als ich den Truck verließ erkannte ich, dass wir vor einem etwas großen Haus parkten. Ob das nun unsere Unterkunft war?

„Unser Zuhause fürs erste."

Fürs erste? Was hatte er denn noch geplant? Wir traten in das Haus hinein und ich erkundete mit meinen Augen zunächst mein neues Umfeld.

„Wo soll ich den Sarg hinstellen?", fragte einer der Leute von Klaus. Vielleicht ein Hexer? Greta war bereits tot seit Vollmond.

Elijah befand sich wahrscheinlich in dem Sarg, er tat mir irgendwie leid. Ja, er hatte uns verraten, allerdings wollte er nur seine Familie wiedersehen und nun war er ebenfalls tot.

„Stell ihn mit zu den anderen. Und denk an den Verhütungszauber", befahl Klaus woraufhin sein Mann nickte.

Er hatte seine ganzen Geschwister erdolcht, aber wozu?

„Wie wärs wenn du uns jetzt erzählst, was genau du eigentlich vorhast", schlug ich Klaus vor. Er grinste.

„Wieso denn nicht? Es ist ja schließlich kein Geheimnis mehr. Ich bin nach all den Jahren endlich ein Hybrid, das mächtigste Wesen auf Erden. Ich will mehr meinesgleichen erschaffen. Das einzige was ich hierfür benötige sind Werwölfe. Sie sind zwar nur schwer zu finden, aber zu meinem Glück leben sie immer im Rudel."

Okey, das bedeutet Klaus will Werwölfe töten und zu Vampiren machen, damit es mehr Hybriden gibt?!

„Ich verstehe das nicht, warum willst du mehr Hybriden?", fragte Stefan etwas skeptisch.

„Um mir meine eigene Armee zu erschaffen."

Ehrlich gesagt war der Gedanke an eine Hybridenarmee etwas beängstigend.

"Aber wieso Florida?" Ich schaute ihn fragend an.

„Damit kommen wir auch gleich zur Sache. Stefan, du suchst ganz Pensacola nach einem sogenannten Clay Jeffrey ab, er soll im Cordova Mall gearbeitet haben. Such nach ihm, finde heraus wo er lebt, mit wem und was er macht. Nur durch ihn komme ich an einen Wolfsrudel. Erst wenn du das alles erledigt hast, kommst du wieder", grinste er zuletzt.

Stefan nickte leicht und verschwand dann.
Er vertraute Stefan, einem ihm eigentlich fremden, so einfach blind? Natürlich ist Stefan nicht einer, der sein Wort bricht, aber woher sollte Klaus das wissen? Als Stefan weg war blieben nur noch Klaus und ich übrig. Er drehte sich zu mir.

„Dein Zimmer ist oben, das zweite links." Ich nahm meine Tasche und stieg die Treppen herauf. Ich wollte nicht weiter in Klaus' Gegenwart sein. Oben angekommen öffnete ich die Tür und betrat das Zimmer. Ein Schreibtisch, Bett, Schrank und das war's auch schon mit der Einrichtung. Wie lange Klaus wohl hierbleiben wollte?

Aufgrund des so plötzlichen 'Auszugs' hatte ich leider nicht wirklich viel einpacken können. Ansonsten wäre ich wahrscheinlich mit 3 Koffern los. Ich habe nur etwas Geld dabei, Ladekabel, Kopfhörer und ein Bild von mir und meiner Familie.. Ich wollte es bei mir haben, dann ist es wie als wären sie bei mir. Ich vermisse sie so schrecklich.

Dabei musste ich auch an Damon und die anderen denken. Ob es ihm wohl besser ging? Schon witzig, ich hätte heute eigentlich Geschichte, Chemie und Mathe gehabt...stattdessen arbeite ich nun für einen Hybriden. Ich stellte das Bild auf den Schreibtisch und schmiss mich aufs Bett. Obwohl ich die Decke anstarrte, war ich mit den Gedanken ganz woanders. Wieso musste das alles mir passieren? Ich hätte ein normales Leben führen und Kinder bekommen können. Da ich nun ein Vampir bin wird nichts mehr wie zuvor sein.

Ich kam bis jetzt nicht wirklich dazu zu lernen, wie ich mich bei Blut beherrsche. Apropos Blut, ich hatte schon seit längerem keins mehr.

Ich sollte die Sachen lieber positiv sehen. Elena lebt noch, Damon lebt noch, Stefan und ich haben uns nicht für umsonst geopfert. Ich starrte meinen Tageslichtring an, den ich von Elijah erhielt. Dieser blaue Steinkristall war so schön. Mir tat Elijah leid, er hätte nicht erdolcht werden dürfen. Ich frage mich immer noch was Klaus mit all seinen Geschwistern vorhat, will er sie einfach nur loswerden?!

Da ich nun doch etwas Blutdurst bekam beschloss ich herunterzugehen, um im Kühlschrank nachzusehen, ob Klaus bereits für einen Blutvorrat gesorgt hatte. Ich verließ mein Zimmer und stieg die Treppen runter, blieb dann jedoch ruckartig stehen als ich nach unten sah.

Klaus stand unten auf mich heraufschauend, neben ihm befand sich ein Mädchen, wessen Hals bereits gebissen wurde. Das Blut floss hinunter bis zu ihrer Schulter, sie sah total verängstigt aus, Klaus hatte sie wahrscheinlich manipuliert nicht wegzurennen. Er grinste mich an. Er hatte das mit Absicht gemacht. Klaus wollte mich dazu bringen ihr Blut zu trinken.

„Was soll das?", fragte ich ihn besorgt schwer atmend. Mein Blick blieb weiterhin bei der Wunde des Mädchens.

„Dein Mittagssnack. Hast du etwa keinen Hunger?", er leckte sich das Blut von dem Mund. „Nein. Ich werde ihr Blut nicht trinken", erwähnte ich kopfschüttelnd. Die Versuchung war furchtbar schwer. Ich roch das Blut bis hin zu mir und konnte meinen Blick von den herunterfliessenden Bluttropfen nicht lassen. Ich spürte wie meine Adern unter den Augen herausstachen, meine Augen wurden vermutlich auch rot. Ich konnte mich fast nicht mehr beherrschen!

„Wer hat denn hier von trinken geredet?", fragte Klaus lachend. „Nein, du wirst erst ihr Blut trinken und sie anschließend töten."

Das war mein 99. Kapitel, ich hoffe es hat euch gefallen😂 Kaum zu glauben, dass bald beim 100. kommt😳 Wenn ihr es interessant oder gut fandet würde ich mich über ein Vote freuen <3 Lasst mich in den Kommis auch gerne wissen, was ihr von dem Kapitel haltet c:

Bound Love - The Vampire DiariesWhere stories live. Discover now