In Vino Veritas

401 23 3
                                    


Lucius P.o.V

Ich sitze jetzt wirklich im Gefängnis. Nicht zu glauben! Ich habe ja nichts verbrochen - also nichts, was diesen Typen was angehen könnte. Mir wurde mein Zauberstab angenommen, so dass an eine Flucht nicht zu denken war. Meine Familie wird mich doch suchen, oder? Und meine Freunde! Wobei ich nicht wusste, ob sie wirklich meine Freunde waren. Heute wollen doch alle nur das Geld. Das war es, genau! Er will sicher Geld. Ich nahm mir vor, wenn die Wachen kamen, ihnen zu sagen, dass ich ein Angebot hätte. Ich konnte schließlich nicht hier sitzen, während meine Frau auf mich wartete. Und Draco brauchte mich auch noch. Ich spürte in mir große Angst aufsteigen. Was, wenn ich von hier nicht zurück komme? Was, wenn keine Wachen kommen? Was, wenn der Mann oder was auch immer war, mein Geld nicht wollte? Gerade legte ich alles zusammen, was schief gehen könnte, als ein Wache vorbei kam und ich aufsprang und ihn zu mir rief.

Thranduil P.o.V

Ich musste immer noch über diesen Mann nachdenken. Ich saß mit überschlagenen Beinen auf meinem Thron und hielt in der einen Hand ein  Kelch mit Wein. Der Kelch war seit Generationen in der Familie Phiels, die wunderschönen Ornamente zeigten sich windende Schlangen. Ich versuchte meine traurigen Erinnerungen abzuschütteln, aber ihre letzten Worte wiederholten sich wieder in meinem Kopf. Jedes Mal, wenn ich an sie dachte, hörte ich ihre sanfte Stimme wieder und Ihre letzten, in meinen Kopf eingebrannten Worte. Ich nahm einen großen Schluck Wein, um die Erinnerungen runter zu schlucken und den Schmerz zu betäuben. Lieber konzentrierte ich mich auf andere Probleme, auf... Plötzlich kam ein Wache angerannt und meinte noch etwas außer Atem: "Ihre Majestät, der Gefangene, den wir heute zu uns holten wünscht sich eine Audienz mit Ihnen." Ich nahm einfach noch einen Schluck Wein und tat so, als würde ich den Elben nicht bemerken. Dieser schaute mich noch einmal vorsichtig an, verschwand dann aber schnell, als er merkte, dass ich gerade nicht in der Stimmung war, irgendetwas zu besprechen. Ich schaute ihm aus den Augenwinkeln hinterher und bemerkte, dass die Wunde an seinem Nacken, die durch das von mir geworfene Weinglas verursacht worden war, noch nicht ganz verheilt war. Vermutlich hatte er seine Lektion gelernt. Und was den Gefangenen anging - erst musste ich überlegen. Vielleicht werde ich ihn nachher zu mir bitten, aber zuerst musst ich noch etwas trinken. Die gesamte Flüssigkeit des Kelches verschwand auf eine wundersame Weise und ich goss nach. Nach und nach wurde auch dieser wieder leer, ich setzte mich auf meinen hölzernen Thron, legte mein Bein über das andere und dachte weiter nach. Der Wein war aus Ithilien, von wo der Beste stammte. sonnengereifte Trauben erster Lese, von Hand gepresst und den langen Weg bis in den Düsterwald transportiert. Etwa an die 300 Jahre alt. Ich liebte den Wein dieser Sorte, seine sonnige Frische gab mir immer die Klarheit zum denken, aber heute half es nicht. Ich wurde das Gefühl nicht los, dass ich diesen Mann, den ich heute gefangen hatte, kannte. Nur woher sollte ich ihn kennen? Ich wusste es nicht. Also nahm ich noch ein Schluck Wein und hoffte, dass es mir helfen würde.



Ein Zauberer oder Hin und Zurück (Thranduil X Lucius Malfoy)Where stories live. Discover now