12. Unruhe

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Wieder zu Hause gehen mein Alpha und ich, wie gewohnt, hoch. Kann ich Alec nach einem Keks fragen? Sie sind so gut im Heim gewesen und ich war auch brav... Unsicher gehe ich hinter meinem Alpha her, ins Zimmer. Dabei spiele ich nervös mir meinen Fingern. Der Arzt hat doch auch gesagt, dass ich mehr essen soll und auf Kekse habe ich fast immer Lust. Aber vielleicht sind die sehr teuer. Ich kenne mich mit Geld leider überhaupt nicht auch. Nur... das könnte ein Grund sein weshalb wir im Heim kaum welche bekommen haben.

Im Zimmer, dreht sich mein Alpha abrupt zu mir um, wuschelt mir überraschend durch die Haare und fragt: „Was bedrückt dich denn Kleiner?"
Woher weiß er das? Er hat mir doch die ganze Zeit den Rücken zugedreht. Soll ich ihn wirklich fragen? Ich will ihm keine Umstände machen.
Nervös blicke ich auf die Seite und kratze mich am linken Unterarm.
„Hey... Kleiner du kannst mir alles sagen, also keine Scheu", redet Alec auf mich ein, wodurch ich genug Mut bekommen, um vorsichtig zu fragen: „Kann... äh... könnte ich einen Keks haben...? Bitten..."
„Das hat dich den ganzen Weg hierher beschäftigt?", will er wissen und legt den Kopf schief.
Ich nicke zögerlich. Kann jedoch seine Reaktion nicht deuten. Hätte ich doch nicht fragen sollen?
„Klar kannst du einen haben, komm mit in der Küche. Dort haben wir immer ein paar", spricht er locker und ich kann mein Glück kaum fassen.
Warum habe ich ihn nicht schon früher danach gefragt?
Voller Euphorie folge ich meinen Alpha hinunter, wo er eine Lade öffnet. Ich erblicke Kekspackungen und -dosen!
Ich glaub ich bin im Kekshimmel!
Aber es sieht so aus, als wären die anders als die vom Heim. Ob die auch gut schmecken?
Bestimmt!
Sind die da mit Schokolade?
„Such dir aus was du willst", fordert mich mein Alpha auf, was ich mir nicht zweimal sagen lasse. Ohne viel darüber nachzudenken, nehme ich einen Keks aus einer Verpackung mit der Aufschrift „Triple Chocolate Cookies". Dieser sieht komplett anders aus als die Kekse, die ich kenne, doch schon alleine beim Anblick von diesem Läuft mir das Wasser im Mund zusammen. Andächtig starre ich diesen Keks an, bevor ich herzhaft hineinbeiße.
Oh, ja! Ich bin eindeutig im Kekshimmel! So etwas Leckeres habe ich noch nie zuvor gegessen!
„Danke Alec, ich liebe dich einfach!", rufe ich begeistert aus und falle ihm, mit dem Keks in der Hand, um den Hals.
Erstaunt meint mein Alpha: „Hätte ich gewusst, dass ich dir mit einem Keks so große Freude machen kann, dann hätte ich dir schon früher mal einen gegeben."
Wir gehen wieder in unser Zimmer zurück, wo ich genüsslich den Keks aufesse. Jeden Bissen koste ich bis zur Gänze aus. Dabei achte ich gründlich darauf, nicht einmal den kleinsten Krümel zu verlieren. Nicht weil ich das Bett sauber halten will. Sondern viel eher, um nichts von diesem göttlichen Mahl zu verschwenden. Ich bin gerade einfach wunschlos glücklich.
Leider ist der Keks zu schnell aufgegessen, was mich seufzen lässt. Aber der Gedanke daran, dass es in dem Haus eine ganze Lade voller Kekse gibt, lässt mich weiterhin rundum zufrieden sein.
Automatisch muss ich dabei zu Alec blicken. Er ist wieder beim Schreibtisch.
Auf ihm liegen und Kekse essen. Dann wäre tatsächlich alles noch perfekter.
Zufrieden summe ich und bin voller Tatendrang. Schwungvoll setzte ich mich auf und frage: „Kann ich in den Garten?"
„Es ist noch zu kalt draußen", erklärt mir mein Alpha, was mich schmollen lässt. Putzen will ich nicht schon wieder.
„Kann ich dann in die Kraftkammer? Oder... ich weiß nicht... ich will irgendetwas machen", erkläre ich ihm.
Er scheint kurz nachzudenken, dreht sich aber nicht zu mir. Schließlich antwortet Alec: „Du kannst später zehn Minuten aufs Laufband. Ich werde aber mitkommen."
Super.
Jedoch schaffe ich es nicht ruhig zu bleiben. Versuche mich jedoch so leise wie möglich zu verhalten. Er hat mir einen Keks gegeben und eine Lade voller Kekse gezeigt, die nur darauf waren gegessen zu werden. Deshalb muss ich mich jetzt artig benehmen. Auch, wenn es schwer fällt.

Nach einer gefühlten Ewigkeit, gehen wir endlich runter und ich kann laufen, während mein Alpha an seinem Laptop ist. Diesmal sitzt er jedoch neben dem Laufband, an der Wand angelehnte.
Alec hat leider das Gerät sehr langsam eingestellt. Deshalb versuche ich es immer, wenn ich denke, dass er gerade sehr vertieft in den Laptop sieht, das Band etwas schneller zu stellen. Die zehn Minuten, die er mir gibt, muss ich ausnützen!
„Schalt wieder zurück", höre ich Alec fast schon knurrend sagen. Ich gehorche, weil ich sowieso schon keuchen muss, da ich keine Kondition mehr habe. Laut der Uhr sind erst sieben Minuten vergangen und es fühlt sich schon an wie eine Stunde. Ich muss eindeutig wieder in Form kommen. Aber das lässt mich mein Alpha erst, wenn ich diese verdammte Hitze hinter mir habe!
Nach wirklich schon zehn Minuten, darf ich nicht mehr weiterlaufen. Zufrieden stellt mich das nicht, aber zumindest komme ich mal ein bisschen außer Atem, oder eigentlich komplett. Was ist nur los mit mir? Im Heim bin ich den halben Tag herumgerannt und hatte kein Problem damit und nun bereiten mir schon ein paar Minuten Schwierigkeiten! Werde ich krank oder so? Aber das wäre doch dem Arzt heute aufgefallen.
Hach, egal das wird bestimmt schon wieder.

MírameWhere stories live. Discover now