XXXXXXIV ~ Überraschen und bekämpfen

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Meine Haare flogen wild herum, der Wind strömte unglaublich laut und brausend über das lange freie Feld und Blitze flackerten im dunkelgrauen Himmel. Wir liefen als Gruppe möglichst am Waldrand, um nicht entdeckt zu werden. Am Horizont erkannte man die Spitze eines Daches oder einer Villa, leicht von Bäumen umrandet, aber sonst gut zu erreichen.

Marcel neben mir blickte ebenfalls mürrisch in die Ferne und blieb stehen, als er den Zielort sah. Mit einer kleinen Handbewegung blieben auch die Vampire hinter uns stehen. Diego trat aus der kleinen Masse hervor. ,,Wie sollen wir sie angreifen? Sie werden sehr viel mehr sein, als wir."

Der dunkelhäutige Vampir sah überlegend zu mir. Ich hatte mir bereits ein paar Gedanken gemacht, es gab allerdings weder die perfekte Strategie noch viele Möglichkeiten. ,,Wir werden uns in zwei Gruppen aufteilen. Gruppe eins wird frontal angreifen, dazu brauchen wir die meisten Leute. Marcel, du solltest sie anführen. Gruppe zwei wird etwas kleiner, weil wir uns möglichst unbemerkt und von der gegenüberliegenden Seite reinschmuggeln und die Mikaelsons befreien werden. Dazu muss jemand von Gruppe eins das Haus betreten und uns die Hintertür öffnen. Bessere Ideen?"

Diego rümpfte genervt die Nase und auch den anderen schien nichts Besseres einzufallen. ,,War eh rhetorisch, denkt gar nicht drüber nach. Naja, also bis später. Hoffe ich", fügte ich hinzu und schmunzelte als ungefähr zwei Drittel der Masse Kopf schüttelnd im Wald verschwand.

,,Heute stehen wir alle auf derselben Seite. Für New Orleans und unser Leben, vergesst das nicht", rief Marcel hinterher, der wohl noch kurz mit mir reden wollte. Kurz darauf lehnte er sich zu mir und seufzte. ,,Dein Plan ist Hammer, aber an der Motivationsrede arbeiten wir noch."

Amüsiert zuckte ich die Schultern und verschränkte meine Arme. Marcel wollte noch etwas sagen, tat es aber nicht. Sein Blick lag auf seinen Leuten, die gleich um all ihren Besitz kämpfen werden und verlieren könnten. ,,Hey", ich legte eine Hand auf seine Schulter, damit er mich ansah, ,,Wir werden beide unsere Leute da raus holen, okay?"

Dieser nickte betrübt, atmete kurz aus und hatte neues funkelndes Selbstvertrauen in seinen Augen aufblitzen. ,,Koste es, was es wolle."

Ich nickte bestätigend. Er hielt mir seine Hand in. Ich ergriff sie und schüttelte sie kurz vereinigend. Wir würden diesen Kampf zusammen bestreiten. Daraufhin verschwand er.

Laut ausatmend lief ich ebenfalls in den Wald. Es benötigte keine Worte, die Vampire folgten mir bereits. Wir überquerten den größten Teil des Weges, als Kampfgeräusche zu hören waren. Hoffentlich glaubten sie, dass dies die gesamte Truppe war, dann würden sie gar nicht auf uns achten. Die Villa kam immer näher. Sie war eher altmodisch gehalten und hatte wenige, aber dafür hohe Fenster.

Wir standen unmittelbar vor einer großen silbernen Metalltür, die definitiv nicht zum restlichen Design der Villa passte. Ich hatte sie bei Google Maps entdeckt und die einzige Hoffnung bestand nun darin, dass sie von innen geöffnet werden konnte. Ich band mir meine Haare fest zusammen und zog die schwarze Lederjacke aus, die ich unachtsam zu Boden fallen ließ. Jetzt hieß es warten, was wohl das Schlimmste überhaupt war. Schüsse knallten laut und Schreie waren ebenfalls zu hören, ganz von den zischenden Blitzen und dem Sturm abgesehen.

Minuten später öffnete sich die schwere Tür mit lautem Knarzen. Diego stand dahinter und hielt sie auf. Er blickte mich durchdringend an, als ich an ihm vorbei hineinging, doch er schien wirklich zu kooperieren.

Drinnen führte eine gedrehte Treppe nach oben, alles war dunkel. Meine goldenen Augen hatten schon bei den Kampfgeräuschen aufgeleuchtet. Ich stieß die nächste Tür auf und erreichte einen mittelgroßen Raum, in dem mehr Leute standen. Das musste die Verstärkung sein. Sie auszuschalten, wäre extrem praktisch. Damit wäre ein Ersatzplan des Feindes bereits verhindert.

Etatic ~ 𝓉𝒽𝑒 𝒪𝓇𝒾𝑔𝒾𝓃𝒶𝓁𝓈Where stories live. Discover now