(Pausiert) Haikyuu x Reader Oneshots | [Deutsch]

Kyoutani Kentarou

Es war ein schöner Freitag Nachmittag, der Regen fiel beruhigend gegen die großen alten Fenster. Ein Blick nach draußen verriet dir, dass kaum jemand bei dem Unwetter unterwegs ist. So bist du auch fast alleine in der ganzen Bücherei. Sie scheint dir wie ein Paradies, umgeben von Fantasien und Geschichten. Jedes Wort auf jeder Seite war auf seine eigene Weise magisch. Inzwischen war dir die Bibliothek vertraut, als wenn sie dein zweites Zuhause wäre. Gleichzeitig findest du mit jedem deiner Besuche etwas neues, was du noch nie zuvor gesehen hast.

Gespannt gehst du and den Tisch, an dem du immer sitzt, und stellst deine Sachen ab. Er steht genau zwischen den beiden Regalen, bei denen deine zwei Lieblingsgenres aufeinandertreffen.
Heute hast du kein bestimmtes Buch, welches du lesen willst. Du weißt nicht einmal, auf welches Genre du gerade Lust hast. Vielleicht solltest du mal etwas ganz neues ausprobieren? Du hast schon ewig keinen klassischen Liebesroman mehr gelesen. In letzter Zeit fühlst du dich ein wenig einsam, das könnte dich wenigstens auf andere Gedanken bringen.

Entschlossen gehst du in Richtung der Romantik und bist gespannt darüber, welche Geschichte dir zuerst in die Hände fällt. Immer wieder schaust du bei den Regalen hinauf und hinab, bis ein Buch hervorstechen könnte. Gefühlte Ewigkeiten lang suchst du, hast jedoch kein Glück. Kein Titel, kein Cover und kein Klappentext fängt deine Aufmerksamkeit länger als nur wenige Sekunden. Niedergeschlagen stellst du ein weiteres Buch zurück an seinen zugewiesenen Platz, bevor du wieder weitergehst und die Suche von vorn beginnt. Seitlich gehst du den Gang entlang, während du das Regal intensiv scannst. So vertieft wie du bist, merkst du gar nicht, dass dort eine Person vor dir steht. Leicht rammst du mit ihm zusammen und brauchst eine Sekunde, um zu realisieren, was gerade passiert ist.

"Oh, es tut mir leid!", flüsterst du schnell und schaust neugierig zu dem Fremden. Er dreht sich zu dir um und sein einschüchternder Blick lässt dich sofort ein paar Schritte davon weichen. Sein generelles Aussehen sieht nicht sehr einladend aus und auch die Atmosphäre, die ihn umgibt, schreit förmlich "Komm mir nicht zu nahe".
Natürlich weißt du es besser, als dass du gleich jemanden nach seinem Aussehen beurteilen würdest. Aber der Junge vor dir war nicht vollkommen fremd. Er geht in deine Klassenstufe, seinen Namen konntest du dir jedoch nicht merken.
'Mad Dog' bezeichnete man ihn unter den Schülern. Dir gefiel der Spitzname nicht, schließlich kanntest du den Schüler kaum. Deswegen blieb er für dich der fremde angsteinflößende.

"Du. Nerd.", fängt er aufeinmal an und zeigt auf dich mit dem offenen Buch. Es tut dir schon fast im Herzen weh, wenn du mit anschauen musst, wie grob er mit dem unschuldigen Buch umgeht. Dein Kopf schnellt in die Höhe, als du realisierst, dass er dich gerade angesprochen hat.
"Ist das einfach?", fragt er und hält dir das Cover entgegen. Für eine Sekunde überlegst du, was er mit der Frage meinte. Einfach zu lesen? Einfach zu verstehen? Vielleicht auch einfach zusammenzufassen?

"Ich weiß nicht. Ich kenne das Buch nicht.", gibst du schüchtern zu und hebst deine Hände entschuldigend vor deinen Körper. Er schaut dich schräg an und scheint kurz zu überlegen, was er nun sagen soll.
"Aber du liest doch so viel."
"Ja, aber das Buch habe ich noch nicht gelesen."
Kurz schaut er auf den Klappentext, dann zu dir und wieder zum Rückdeckel des Buches. Schließlich hält er dir diesen entgegen.

"Würdest du es lesen?", fragt er wieder stumpf und verlangt nach deiner Meinung. Einen Moment überlegst du und liest dir die kurze Beschreibung durch, bevor du nochmal überlegst. Tatsächlich hat das Buch dich neugierig gemacht. Um ehrlich zu sein, ist es genau etwas, nach dem du gesucht hast.
"Ja, aber es hört sich nicht sehr simpel an."

Er zieht das Buch wieder zurück und wirft einen letzten Blick auf das Cover, bevor er mit den Schultern zuckt und sich umdreht. Ohne ein weiteres Wort geht er die Treppen hinunter, wobei du ihm nur hinterher schauen kannst. Mit ihm geht auch das wohl einzige Buch, was dich interessiert hat. Du konntest dir nicht einmal den Titel merken, um es dir später selbst auszuleihen.