Im Krankenflügel

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Als June das erste Mal die Augen aufschlug, durchfuhr erstmal ein stechender Schmerz ihren Kopf, woraufhin sie sie sofort wieder schloss. Langsam versuchte sie sich aufzusetzen und fasste sich an die Stirn. Sie ertastete ein raues Stück Stoff, das um ihren Kopf gewickelt war. June versuchte ein zweites Mal ihre Augen zu öffnen.

Das Bild, welches sich ihr offenbarte war anfangs verschwommen. Doch je öfter sie blinzelte, desto klarer wurde es. Eigentlich hatte sie erwartet in ihrem Schlafsaal aufzuwachen und die gelben Vorhänge zu erblicken. Doch die Vorhänge, die sie hier sah, waren weiß. Verwirrt ließ sie ihren Blick durch den großen Raum schweifen. Sie lag im Krankenflügel.

,,Hey, June! Du bist wach!" ertönte plötzlich eine Stimme rechts von ihr. June wandte den Kopf und erblickte ein Mädchen mit braunem, lockigen Haar und einer großen Brille auf der Nase, die auf einem Hocker neben ihrem Bett saß und ein Buch in den Händen hielt.

,,Penny..." brachte June murmelnd heraus und versuchte sich aufrecht hinzusetzen.

,,Wie geht es dir?" fragte Penny und legte ihre Hand auf die Hand ihrer besten Freundin. June verzog lediglich das Gesicht und schluckte.

,,Mein Kopf..." murmelte sie. Penny griff nach einer kleinen Phiole, die auf dem Nachtkästchen neben Junes Krankenbett stand. Darin schimmerte eine milchige Flüssigkeit.

,,Hier!" sagte Penny und reichte June das Fläschchen. ,,Madam Pomfrey hat gesagt, du sollst das trinken, wenn du aufwachst. Sie hat geahnt, dass du Kopfschmerzen haben wirst."

Verwirrt nahm June das Fläschchen entgegen und kippte die weiße Flüssigkeit hinunter. Sie hatte einen bitter-süßlichen Geschmack. Nicht gerade das Beste, das June jemals getrunken hatte... Aber es war erträglich.

,,Was ist passiert?" fragte June verwundert.

,,Du bist die Treppe hinunter gefallen." antwortete Penny und nahm June die leere Phiole wieder aus der Hand.

,,Gestern Abend im Gemeinschaftsraum. Du hast dir den Kopf aufgeschlagen und Madam Pomfrey hat gesagt, dass du eine Gehirnerschütterung hast. Du warst bis jetzt ziemlich weggetreten."

Wie in Trance griff June sich an den Verband, der um ihre Stirn gewickelt war. Ihr Kopf dröhnte noch immer... allerdings schien die Flüssigkeit aus dem Fläschchen schon eine Wirkung zu zeigen.

,,Wie spät ist es?" fragte June.

,,Wir haben gerade Mittagspause. Ich bin vor einer viertel Stunde vom Essen gekommen. Du hast bis jetzt geschlafen. Ich wollte mal nach dir sehen." erklärte ihr Penny. June rang sich zu einem Lächeln ab.

,,Danke, Penny!" murmelte sie.

,,Ich war vor Unterrichtsbeginn schon einmal mit April da. Aber da warst du noch nicht wach." redete Penny weiter. Beim Stichwort April weiteten sich Junes Augen.

,,April! Sie wird sich doch hoffentlich keine Sorgen machen!" kam es June sofort in den Sinn.

,,Keine Sorge!" beruhigte Penny sie. ,,Klar, sie war beunruhigt, als sie gehört hat was passiert ist. Aber Madam Pomfrey hat ihr gleich gesagt, dass mit dir alles in Ordnung ist und du dich nur ausschlafen musst! Heute beim Frühstück hab' ich auch May Bescheid gesagt. Ich glaube sie war auch kurz hier."

June nickte beruhigt.

,,Madam Pomfrey hat gesagt, dass du noch eine Nacht hier bleiben musst. Zur Beobachtung. Nur zur Sicherheit." erklärte Penny.

,,Wenn du willst, kann ich nach dem Abendessen noch einmal mit April vorbei kommen."

,,Ja, das wäre toll!" meinte June lächelnd.

A Lie in June (HP/Rumtreiber FF)Donde viven las historias. Descúbrelo ahora