~ 20 (Übergang in Teil 3) ~

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Der Frühling kam schneller als gedacht

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Der Frühling kam schneller als gedacht. Nach dem Silvesterabend ging es mir, was meine Ängste anging, besser. Ich hatte wohl einen meiner inneren Schweinehunde besiegt. Sie kamen zwar ab und zu wieder, aber nicht im Zusammenhang mit dem Casting, sondern eher mit all den königlichen Terminen, die nun auf uns zu kamen. Wir wurden nun mehr in die Termine unserer Mutter eingebunden. Da wir nebenbei trotzdem weiterhin noch das Casting und unseren Unterricht hatten, war das Leben für Amalia und mich im Schloss sehr stressig geworden.

Ich versuchte trotzdem, jeden freien Moment zu nutzen, um mich mit den Jungs zu treffen. Auch wenn das verflucht schwierig geworden war. Teilweise musste ich unsere Treffen abends stattfinden lassen, da es der einzige Zeitpunkt war, an dem ich frei hatte. Mir taten die Jungs leid. Immerhin waren sie ja hier, um uns kennenzulernen, und wir hatten aktuell fast keine Zeit für sie. Aber sie schienen sich dadurch noch etwas besser untereinander kennenzulernen.

Die Teilnehmerzahl hatte sich nach ein paar Monaten um sechs reduziert, womit nur noch 19 Teilnehmer übrig blieben. Bis zur Elite mussten nur noch neun Teilnehmer nach Hause geschickt werden. Die restlichen Teilnehmer, die als die Elite zurückbleiben würden, würden speziellen Unterricht bekommen, der sie auf das potenzielle Königsleben oder Prinzenleben explizit vorbereitete. Zudem würden sie ein paar schwierige Aufgaben erledigen müssen, wie zum Beispiel Banketts organisieren oder Präsentationen für den Bericht vorbereiten. Aber so weit wollte ich aktuell ehrlich gesagt noch nicht denken.

Mit Louis verstand ich mich inzwischen wirklich gut. Ich würde sogar behaupten, dass es zwischen uns besser lief als zwischen Maxon und mir. Wobei das aktuell auch nicht wirklich schwer war. Wir hatten uns immer Mal wieder auf dem Flur getroffen und einmal war ich mit Louis spazieren. Leider hatte ich nicht Zeit, mich noch einmal mit ihm zu treffen. Trotzdem verstanden wir uns sehr gut und wir fanden immer mehr Gemeinsamkeiten. Er war zwar kein Bücherwurm (wahrscheinlich, weil er einfach nie den Zugang zu Büchern hatte, weil seine Familie nicht das Geld für Bücher hatte), aber er liebte Filme, so wie ich. Zudem liebte er auch Musicals, was ich ihm nicht verübeln konnte. Ich hatte angefangen, mir abends vor dem Schlafen gehen, Musicalaufzeichnungen aus Zeiten vor Illéa anzuschauen. Musicals waren hier nicht unbedingt beliebt und ich begann mich zu fragen, warum das so wahr. Stattdessen liefen in unseren Sälen nur langweilige Opern und Konzerte.

Mit Maxon hatte ich mich nicht noch einmal getroffen. Auch ihn traf ich ab und zu auf dem Flur und wir unterhielten uns dann, allerdings wollte ich die wenige Zeit, die ich aktuell hatte, zuerst in die Teilnehmer investieren, mit denen ich mich noch nicht getroffen hatte. Genau dasselbe war mit Harry. Ihn sah ich nur noch seltener als Maxon. Maxon schien manchmal wie ein Wachhund auf mich zu warten.

Mit Niall Henderson und Zayn Mazari hatte ich mich ebenfalls getroffen. Wie mit Louis ging ich mit ihnen jeweils spazieren. Viel mehr blieb uns in der kalten Jahreszeit nicht übrig. Filme schauen oder nur einen Tee zu trinken empfand ich als langweilig mit der Zeit. Beim Spazieren konnte ich wenigstens jedes Mal eine andere Route auswählen. Ich konnte es inzwischen nicht mehr abwarten, bis es endlich wieder wärmer werden würde.

Der erste Teilnehmer, der nach Hause geschickt wurde, nach der Silvesterfeier war Noah Tucker. Gleichzeitig war er auch der Erste der Teilnehmer, der aufgrund eines Regelbruches nach Hause geschickt wurde. Was genau vorgefallen war, wusste ich nicht, da ich nicht persönlich anwesend war, aber laut Sylvia hatte er einen der anderen Teilnehmer angegriffen vor versammelter Mannschaft. Wen er angegriffen hatte, wollte sie uns nicht sagen. Noah war innerhalb von wenigen Minuten auf dem Heimweg.

Er war allerdings nicht der Einzige, der wegen Regelbruch nach Hause geschickt wurde. Offiziell wurde Flynn Rodgers jedoch wegen mangelndem Interesse unserer Seite nach Hause geschickt. Tatsächlicherweise hatte meine Schwester ihn dabei erwischt, wie er eine der Zofen geküsst hatte. Wir hatten beide gewusst, dass er wahrscheinlich ausgepeitscht werden würde oder eventuell gar Schlimmeres, wenn unsere Eltern davon mitbekommen würden. Zum Glück waren wir uns beide einig, dass das nicht fair wäre, auch wenn er gegen die Regeln gespielt hatte. Aber gegen Liebe konnte man nichts tun. Und im Endeffekt hätten wir ihn wahrscheinlich sowieso bald nach Hause geschickt. Wir beschlossen also, dass das unter uns blieb und unsere Eltern so wie der Rest der Teilnehmer nichts davon mitbekommen sollten. Der Rest der rausgeflogenen Teilnehmer wurde von uns jedoch auf die normale Art nach Hause geschickt.

Meine Mutter hatte sich in meine Stimme verliebt und war dabei, unsern Vater davon zu überzeugen, dass es eine gute Idee war, Karaoke ab sofort jedes Jahr an Silvester zu machen. Er hasste das Singen und Musik. Deshalb erzählten wir ihm auch nicht, was an dem Abend nach seinem Verschwinden passiert war. Meine Mutter hatte kurz nach mir das Mikrofon ergriffen und sang ebenfalls ein Lied. Meine Schwester machte da natürlich nicht mit. Ich sang irgendwann noch ein zweites Lied, weil ich Lust darauf hatte. Wann genau das war, weiß ich ehrlich gesagt nicht mehr. Kann sein, dass es bereits morgens war. Mein Alkoholpegel war scheinbar zu hoch gewesen. Aber laut meinen Zofen lag ich um 5 Uhr morgens in meinem Bett. Es war scheinbar ein sehr erfolgreicher Abend für mich gewesen.

Meinen Vater sah ich nur noch selten. Was genau dafür sorgte, wusste ich nicht. Das Einzige, was ich wusste, war, dass es wieder Probleme mit den Rebellen gab. Sie schienen immer näher an den Palast vorzurücken und man bereitete sich scheinbar darauf vor, dass sie wieder den Palast angreifen würden. Dies war in der Vergangenheit bereits ein paar Mal passiert, aber zum Glück gab es im Schloss genügend Bunker für alle. Diese wurden jetzt wieder mit Vorräten, Arznei und Waffen gefühlt. Davon hatte ich mitbekommen, als ich an dem Bunker neben unseren Arbeitszimmern vorbeilief. Ein paar Wachmänner waren dabei, mit einer Liste alle Vorräte durchzugehen. Ich fragte mich, wann es wohl passieren würde, dass sie den Palast angreifen würden. Sie würden doch bestimmt nicht jetzt angreifen, wenn so viele ‚normale' Menschen anwesend waren, oder? Was genau war ihr Ziel? Uns zu töten war es bestimmt nicht, dafür hätten sie in den letzten Jahren oft die Möglichkeit gehabt. Einfach schon durch den Fakt, dass wir keine Vorkoster mehr hatten, was unser Essen anging. Man hätte uns so einfach vergiften können und trotzdem hatte es keiner getan.

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Hi, ich bin es wieder!

Wir haben einen weiteren Teil hinter uns gebracht. Wahnsinn.
Freut euch schon auf den dritten Teil! Im dritten Teil wird es etwas spannender, die ersten beiden Teile waren mehr Vorgeschichte zu dem Rest des Buches.

Habt noch einen schönen Tag und viel Spaß beim Lesen!

amilliononmysoul

P.S.: Habt ihr eine Vermutung, was das Ziel der Rebellen sein könnte?

AventurineWhere stories live. Discover now