Kapitel 21

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Tage vergingen in denen wir nach einem neuen Heim suchten. Wir hatten uns an dem Tag, wo Sophie gestorben ist, ausgeruht, nachdem wir sie vergraben haben. Max Wunden hatte ich versorgt und sie verheilten gut. Meine Beine waren aber immer noch dick und ich hatte keine Ahnung woran das liegen könnte. Aber ich schaffte es diesen Schmerz zu ignorieren. Außerdem klang er ab. Am nächsten Morgen sind wir dann weitergegangen. Diesmal Richtung Westen. Das Feuer hat viel Schaden angerichtet. Überall sahen wir tote Tiere liegen und der einst so prächtig schöne Wald, war nun nur noch ein Haufen Asche. Wir brauchten einen ganzen Tag bis wir an einem Fluss angekommen sind. Wir suchten nach einer Furt und liefen durch ihn durch. Dieser Fluss brachte Wunder. Auf der anderen Seite erstreckten sich lange, wunderschöne, hellgrüne Wiesen. Max und ich freuten und über die Abkühlung, die Aussicht und das saftige und leckere Gras. Nachdem wir alle unsere Bedürfnisse gestillt haben, liefen wir weiter Richtung Nordwesten über die hügligen Wiesen bis wir dann heute diesen Wald auffanden. Ich lächelte Max zu:,,Es ist hier wunderschön, oder?" Max nickte. Dann murmelte er:,,Sag das nicht zu früh, sonst fackelt uns das hier wieder ab." Ich schüttelte den Kopf. ,,Ich glaub nicht, denn die Sonne ist aktuell nicht so warm. Außerdem haben wir ja nicht vor ein Feuer zu machen." Max nickte und schaute sich mit prüfendem Blick um. „Ich finde es hier wunderschön. Wir sollten aber trotzdem den Wald noch erkunden und schauen, ob es hier eine Herde und eine Wasserstelle gibt." Ich nickte. Wir sollten auch auf Zeichen der Blumen achten. Unsere Wünsche wurden erhört. Der Wald war ein wunderschöner Mischwald, der nicht allzu dicht war. Und durch den Wald durch gab es einen größeren Bach, der in einem Waldsee mündete. Wir hatten hier genug Licht und Deckung. Max nickte mir lächelnd zu. „Hier ist es perfekt. Ich bin mal gespannt, was die Blumen uns so zusagen haben." Ich nickte, küsste Max auf die Wange und wir legten uns schlafen. Obwohl ich aktuell so glücklich war, war ich ziemlich müde und erschöpft. Ich schlief schnell ein und träumte von meinem Vater, der mir freundlich zu nickte. Ich fragte ihn:,,Papa, gibt es hier auch eine Herde?" Mein dunkler Vater nickte. ,,Jaaa... es gibt dort vor allem Jugendtiere. Also, perfekt für euch." „Und wie geht es Sophie?" Mein Vater senkte den Blick und murmelte:,,Sie muss sich noch etwas eingewöhnen. Es ist nicht so leicht so jung zur Blume zu werden. Aber sie ist immer noch unglaublich glücklich und sie bereut nichts. Trotzdem weiß man, dass sie es nicht so toll findet, die Fronten so schnell verlassen zu müssen. Aber das ist normal und Sophie ist auch sehr gut drauf. Wie gesagt, typisch spirituell denkendes Pferd. Sie hat auch bei ihrer Herde Bescheid gegeben. Alle sind schockiert von der Nachricht gewesen, aber nun, es war ein Unfall. Die Herdenmitglieder wissen nun jetzt, dass sie nie mehr leiden muss und das es ihr jetzt besser geht, als damals in den Flammen." Ich nickte traurig. Ich wünschte, Sophie dürfte weiterleben. Aber das Schicksal war nunmal unfair und man sollte sich immer wieder daran erinnern, das Leben zu genießen. Mein Vater schaute mich mit besorgten Augen an: „Sarah, du sollst dich in nächster Zeit bitte nicht allzu sehr anstrengen. Weder physisch noch psychisch." Ich runzelte die Stirn, nickte aber. „Deine Mutter redet gerade mit Max, also nicht wundern. Wir schicken euch dann auch die Herde zu euch." Ich nickte wieder. „So, ich glaube es ist alles gesagt, Sarah. Machs gut, ich hab dich ganz doll lieb und gib auf dich Acht." Ich nickte, als mein Vater dann verschwand.

Als ich die Augen aufmachte, sah ich schon Max munter auf und ab laufen. Für den Morgen hatte er extrem gute Stimmung. ,,Ich habe mit deiner Mutter im Traum gesprochen.Sie meinte, Sophie gehts gut und hier ist unser neuer Wohnort." Ich nickte zustimmend. ,,Ich bin im Traum meinem Vater begegnet, er erzählte mir auch alles." Max schaute mich mit überglücklichen Augen an. ,,Endlich, Sarah! Nick ist tot, und wir haben endlich einen Ort gefunden, wo wir gemeinsam leben können." Ich nickte überglücklich und warf mich mit einem kleinen Triumphschrei um Max Hals. Max leckte mich fürsorglich und ich schmiegte mich an ihn. Dann gingen wir aneinander gekuschelt langsam auf einen entspannten Spaziergang, um uns im Wald umzusehen.

Der Wald war wirklich wunderschön. Die Bäume standen in einem angenehmen Abstand zueinander und verdunkelten somit zwar etwas den Wald, es war aber trotzdem hell genug mit vielen kleinen Sonnensprenkeln am Boden. Die Luft war frisch und es roch nach Moos und anderen Gewächsen. Die Vögel zwitscherten und Eichhörnchen legten ihren Nahrungsvorrat an. Max und ich liefen langsam nebeneinander her. Irgendwann drehte sich Max zu mir und sagte: ,,Liebling, wir haben uns jetzt mal verdient." Darauf küsste er mich zart.

Wir strichen weiter durch den Wald als wir dann Pferdegestalten wahrnahmen. Mein Vater hat nicht gelogen. Max und ich schauten uns an und wir liefen schnell Richtung der Herde. Sie bestand aus vielen Pferden, die alle ungefähr unsere Größe hatten. Als sie uns wahrnahmen, stellten sie die Ohren auf, doch ein dunkler Hengst, wahrscheinlich der Anführer trat vor und fragte uns höflich: ,,Wer seid ihr? Und woher kommt ihr?" Max nickte dem massigem Hengst freundlich zu und antwortete:,, Wir kommen von einer Herde ganz weit weg und wollen uns hier niederlassen. Ich bin Max und das ist meine Lebensgefährtin Sarah." Bei diesen Worten wurde mir ganz warm ums Herz und ich lächelte den Hengst an. Er musterte uns von oben nach unten und zwinkerte uns zu. Darauf räusperte er sich und fragte:,,Wir können euch gerne aufnehmen, wenn ihr uns eure Loyalität beweist. Aber ihr seht ziemlich sympathisch aus." Er wendete sich ab und rief zu den Herdenmitgliedern etwas zu. Alle nickte und dann drehten sie sich in unsere Richtung und sagten im Chor:,,Herzlich Willkommen, Max und Sarah." Ich lächelte unsicher als ich nach vorne trat, vergaß diese aber sofort, da sich zwei bildhübsche Stuten zu mir gesellten und die Fuchsstute sagte:,,Hey, ich bin die Paulina und das ist die Aquarella. Und du bist uns sofort sympathisch gewesen. Wenn du willst, können wir dir bei allem neuen hier begleiten." Aquarella war eine wunderschöne Apfelschimmelstute mit einer sehr langen Mähne. Ich nickte stürmisch. Die Stuten waren mir unglaublich sympathisch. Max nickte mir zufrieden zu und ich ging mit den Stuten mit, die mir aufgeregt den Tagesablauf erklärten. Es war schön. Ein Traum ist in Erfüllung gegangen!

Pferde der WildnisWhere stories live. Discover now